„Kollegen“ – und wer sich sonst noch so im WebDesign-Markt tummelt

Bei meiner Reise durch’s Netz stoße ich immer wieder auf Seiten deren Macher mich interessieren. Sei es weil diese Seiten herausragend gut oder einfach nur grottenschlecht sind.

Nach unseren Recherchen lassen sich die Seiten und ihre Macher dabei in eine Matrix einsortieren, die etwa wie folgt ausschaut:

seitenmachermatrix

In Segment 1 (eigentlich sollte man es »Segment 0« nennen) sind die klassischen Billigheimer der Branche zu finden: private Homepage-Bastler, Studenten, Freunde und Bekannte, die einem für kleines Geld »einen Gefallen tun«. Auch Bürodienstleister, »Unternehmensberater« die alles und jedes an Dienstleistungen in ihrem Portfolio haben das hilft, die Büromiete zu zahlen, sind hier anzutreffen. Oft genug sind die Angebot in diesem Segment an Preisen pro Seite erkennbar. Die Seiten die dort entstehen sind eben trivalstes, statisches HTML das oft genug auf Standarddesigns der einschlägigen Homepage-Bastelsoftware beruht. Meine Bewertung: wer hier kauft, kauft zweimal. Von »Gefallen tun« kann daher eigentlich keine Rede sein. Wer sich als Unternehmen professionel im Internet darstellen will, braucht dazu auch professionelle Partner.

Segment 2 wird im wesentlichen durch Systemhäuser und Anbieter von Branchensoftware repräsentiert. Vorhandene Kenntnisse aus Netzwerken, Softwareentwicklung etc. wurden und werden auf Internetentwicklungen angewandt. Funktional kommen dabei z.T. sehr hochentwickelte Lösungen heraus, die oft genug aber durch den Einsatz von »zweitbesten« Technologien noch etwas ungeschliffen sind. Die optische Gestaltung ist zumeist eher rudimentär – an vielen Ecken wird erkennbar, das die Lösung aus der Hand eines Technikers stammt.

Umgekehrt verhält es sich im Segment 3: was hier an Gestaltung sogar zuviel drin steckt, fehlt auf der funktionalen Seite. Diese Seiten, die sich durch Flash-Gezappel, JavaSript-Gefummel und kruden Seitencode auszeichen, stammen zumeist aus der Feder von klassischen Werbeagenturen. Die unbestritten vorhandenen Kompetenzen aus der grafischen Gestaltung von Print und/oder TV werden größtenteils 1:1 auch dem völlig anderen Medium Internet übergestülpt.

Meine Bewertung: gut, das 2 und 3 verschiedene Sprachen sprechen. Als Team könnte daraus ansonsten eine starke Konkurrenz erwachsen. Jeder für sich kocht im eigenen Saft. Die Preise korrellieren mehr mit dem Namen der Agentur oder des Systemhauses als mit der wirklichen Leistung.

Folgerichtig sind in Segment 4 die »echten« Web-Arbeiter zu finden. Die Kernkompetenz dieser Unternehmen liegt vorallem im Team. Es ist nahezu unmöglich (ok, einzelne Genies gibt’s immer) jemanden zu finden, der über ebenso vertiefte Kenntnisse zu den Eigenheiten des Mediums Internet, wie über gestalterische Fähigkeiten als auch Programmierkenntnisse verfügt. Sehr gut qualifizierte Leute decken zumindest 2 Bereiche ab. Gute wissen wenigstens noch einzusortieren worüber der andere Spezialist redet. Billig ist keiner davon. Wo viele qualifizierte Hände Teilleistungen beisteuern ist obendrein auch noch ein gutes Projektmanagement erforderlich. Aus dieser Personalintensität und der hohen Qualifikation erklären sich die zumeist nicht ganz billigen Angebote. Qualität hat ihren Preis, rechnet sich aber langfristig.

Natürlich gibt es immer Ausnahmen von diesen Regeln, aber sie liefern Ihnen als Kunde ein Orientierung, die Sie bei der Auswahl ihres WebDesigners berücksichtigen sollten.

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