Der Kenya Data Protection Act ist seit November 2019 in Kraft getreten. Seit ca. 4 Monaten ist nun auch die Datenschutzbehörde gegründet und der Data Commissioner Ms. Immaculate Kassait, MBS ernannt. Seit letzter Woche liegen nun auch die Regulations – also die Verwaltungsvorschriften – als Entwurf zur öffentlichen Diskussion aus.
Insgesamt gibt es 3 Regulations, die zur Diskussion stehen:
Auffällig ist, dass der Kenya Data Protection Act 2019 General Regulations nicht von der Datenschutzbehörde eingebracht wurden, sondern vom Ministerium für ICT. Damit wird der Idee einer unabhängigen, starken Behörde von vorne herein der Boden entzogen. Zumal in dem Entwurf auch das Ministerium für Ausnahmegenehmigungen verantwortlich zeichnet.
Datenschutz in Kenya
Grundsätzlich ist Datenschutz ein sehr hohes Recht in Kenya. Es ist qua Artikel 31 in der kenyanischen Verfassung von 2010 verankert. Mit dem Gesetz von 2019 bekam dieser Artikel erstmals Leben eingehaucht. Allerdings war schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Gesetzes klar, dass in letzter Minute gepfuscht, bzw. Interessen bedient wurde. Die Sanktionen für Verstöße wurden auf 1% des Jahresumsatzes oder 5 Mio Ksh (ungefähr 50.000 €) festgelegt. Der Satz „what ever is higher“ wurde jedoch auf „what ever is lower“ geändert, so das faktisch eine Deckelung der Strafzahlungen bei 50.000 € eintritt. Das Gesetz ist damit ein zahnloser Tiger, insbesondere für größere, multinationale Firmen, die sich für kleines Geld frei kaufen werden.
Mit den neuen Regulations wird klar, wo eigentlich Geld verdient werden soll: mit Registrierungen und Zertifizierungen von Firmen. Mal wieder wird in Kenya eine gute Gesetzes-Idee missbraucht und zur Gelddruckmaschine umfunktioniert.
Vom Datenschutz betroffene Unternehmen
Grundsätzlich ist fast jedes Unternehmen von der Registrierung betroffen. Abhängig von der Zahl der Mitarbeiter und des jährlichen Umsatzes fallen mindestens 4.000 Ksh (< 10 Mitarbeiter, < 2 Mio Ksh Umsatz p.a.) für die Erstregistrierung an. In der Spitze können bis zu 40.000 Ksh für Unternehmen größer 99 Mitarbeiter und mehr als 50 Mio Ksh Jahresumsatz anfallen. Nur ein geringer Rabatt wird für die Erneuerung der Registrierung nach einem Jahr gewährt. Die Abnahme einer Datenschutz-Folgeabschätzung (nicht die DSFA selbst!) wird mit 15.000 Ksh in Rechnung gestellt. Für eine Zertifizierung (für das es noch keinerlei Programm und keine Prüfungsordnung gibt) werden stattliche 250.000 Ksh (ca. 2.500 €) aufgerufen. Zum Vergleich: die DEKRA Prüfung wird mit 300 € in Rechnung gestellt.
Etliche andere Positionen wie „Audit fee“, „Compliance Support fee“ oder „3rd Party Due Diligence fee“ werden gar nicht spezifiziert, sondern lediglich mit „Determined by scope“ angegeben. In einem zutiefst korrupten Behördenapparat wie in Kenya ist das in meinen Augen die freundliche Umschreibung von „für passendes Geld finden wir eine Lösung“.
Kenya first!
Eine weitere Auffälligkeit ist dass explizit auf Data on Rest in Kenya wertgelegt wird. Ausländische Dienste bedürfen eines vergleichbaren Datenschutzniveaus wie Kenya. Das geht – wie schon in Europa – klar in Richtung USA und deren Player Google, Amazon, Facebook, etc. und der Verwässerung des dortigen Datenschutz durch den Zugriff via Patriot Act. Das ist aber auch in soweit bemerkenswert, da es auf dem afrikanischen Kontinent die „African Union Convention on Cyber Security and Personal Data Protection“ gibt. Wer auch immer diese Convention ratifiziert hat, wird als vertrauenswürdig angesehen. Fun fact: Kenya gehört nicht zu den Unterzeichnern.
Kenya Data Protection Act 2019 im Vergleich zur DSGVO
Im Allgemeinen finden sich sehr viele Dinge der DSGVO auch im Kenya DPA 2019 wieder. Allerdings wird im Gesetz sehr viel mehr als in der DSGVO auf „Consent“ abgehoben. Erst mit den Regulations zieht auch der „legitimate interest“ in die Auslegung ein.
Fazit
Es wird hoffentlich im Rahmen der öffentlichen Anhörung diese Woche noch reichlich Änderungswünsche geben. Und noch mehr muss man hoffen, das einige dieser Änderungen auch umgesetzt werden. So sehr in Deutschland und Europa zu Unrecht beklagt wird, das der Datenschutz alles mögliche an guten Ideen und Geschäftsmodellen kille, in Kenya kann dies mit den vorliegenden Regulations zur bitteren Realität werden.
Ich mag’s ja gerne einfach. So einfach, dass ich oft genug für bestimmte Dinge einfach Geld ausgebe, anstatt das Rad nochmal selbst neu zu erfinden. Und dank OpenSource kann man ggf. sogar auch noch dran mitarbeiten, das Rad etwas runder zu machen. Genau um so einen Fall geht’s gerade. Nur das das Mitarbeiten ein kleines bisschen schwieriger ist. Und eigentlich geht es nicht nur um das e-Recht24 Rechtstexte Plugin für WordPress. Ich vermute mal das es beim Joomla! Pendant nicht sehr viel anders aussieht.
Zunächst mal bin ich großer Freund von e-Recht24. Auch und gerade als zertifizierte Datenschutzfachkraft machen mir deren Tools das Leben leicht. Das nächste Webprojekt braucht eine rechtssichere Datenschutzerklärung? E-Recht24 liefert. Gleiches gilt für Impressum, für eMail-Footer oder SocialMedia Datenschutzerklärung. Und noch besser funktioniert das mit eben diesem e-Recht24 Rechtstexte Plugin für WordPress (und Joomla!). Das Plugin ruft die generierten Texte per API ab und bindet diese per sogar Gutenberg Block ein. Oder hilfsweise als Shortcode für die ewig Gestrigen ;-).
Soweit die guten Nachrichten zum e-Recht24 Plugin
Was mich aber wirklich stört ist ein Absatz in der Datenschutzerklärung. Nämlich der mit der Überschrift „Widerspruchsrecht gegen die Datenerhebung in besonderen Fällen sowie gegen Direktwerbung (Art. 21 DSGVO)“. Also bitte, nicht der Absatz selbst oder dessen Formulierung. Ich bin sicher, dass die Juristen das schon alles richtig würdigen und passend formulieren. Was mich stört ist die mitgelieferte Formatierung.
Völlig klar ist, dass dieser Absatz muss besonders hervorgehoben werden. Das ist für Widerspruchsrechte allgemein bereits 2013 gerichtlich festgestellt worden (LG Frankfurt/Oder, Urteil vom 13.08.2013, Az.: 16 S 238/12). Aber warum das hartcodiert (!) in Versalien zu passieren hat, wird mir niemand verlässlich erklären können. Über die Hässlichkeit kann man zur Not noch diskutieren. Das ist Geschmackssache.
Die Barrierefreiheit des e-Recht24 Plugins ist ein Thema
Keinesfalls zu vernachlässigen ist jedoch, dass das nicht barrierefrei ist. Und zwar gleich auf zwei Ebenen. Zum einen ist ein Text in ausschliesslich Großbuchstaben sehr schwer lesbar. Zum anderen kommen Screenreader damit nur bedingt zurecht. Wie gesagt: der Text ist ausdrücklich hervorzuheben um Verbraucher ausdrücklich sein Widerspruchsrecht nahezulegen. So wie aber schon Kleingedrucktes in Verträgen von Gerichten kassiert worden ist, so könnte es auch den Versalien ergehen. Wenn ich etwas nicht klar lesen kann, kann ich es auch nicht verstehen. Die Gestaltung könnte von einzelnen Gerichten als Kontraproduktiv ausgelegt werden. Mit der Folge der Unwirksamkeit und damit der Anfechtbarkeit.
Es spräche nichts dagegen, die Hervorhebung auch durch einen Rahmen zu realisieren. Oder auch durch einen kontrastreichen Hintergrund. Für Geschmacksverirrte meinetwegen sogar mit einer anderen grellen Textfarbe.
Die Hürden die das e-Recht24 Plugin aufbaut
Egal was und wie ich gestalten will – es gibt Hürden dafür zu überwinden:
der per API automatisch bezogene Text muss kopiert und manuell eingefügt werden
der Bezug von Updates dieses Textes via API muss gekappt werden
die o.g. Textpassage muss manuell auf Groß-/Kleinschreibung umgewandelt werden
der Absatz muss mit einem zusätzlichen <div class="widerspruch"> … </div> umstellt werden
diese CSS Klasse kann dann genutzt werden um die gewünschte Hervorhebung via Custom CSS oder innerhalb des (Child-)Themes herbeizuführen.
Wenn mein Argument der Unwirksamkeit und Anfechtbarkeit aufgrund der Gestaltung nicht haltbar wäre, spräche grundsätzlich auch nichts dagegen, dem Plugin ein eigenes Frontend CSS – genauer gesagt ein Schnipsel wie .widerspruch p {text-transform: uppercase;} mitzugeben und schon wäre die gleiche Optik wie nun wieder hergestellt. Nur eben barrierefrei, individuell gestaltbar und trotzdem per default noch hervorgehoben.
Der Appell an e-Recht24: respektiert OpenSource
Das alles hätte ich sehr gerne einfach per Pull Request in GitHub gekippt, anstatt hier einen ausführlichen Blogpost drüber zu schreiben. Blöd nur: es gibt kein Repo dafür.
Liebe Juristen von e-Recht24, mir ist klar, dass ihr von irgendetwas leben müsst. Sollt ihr ja auch. Euer Service – das hatte ich am Anfang schon gesagt – ist Geld wert. Aber das Plugin ist ohne die API zu Eurem Bezahldienst eh nicht einsetzbar. Und das Plugin selbst gebt ihr kostenfrei ab. Warum also nicht das Plugin auch als ordentliches OpenSource Projekt in GitHub einstellen? Dann kann man daran mitarbeiten und das Ding verbessern.
Zugegeben, hier auf der Seite ist’s etwas ruhig geworden. Das liegt zu einen daran, dass die Themen im Kontext von MacSupport etwas weniger geworden sind. Apple hat den OS X Server mit jedem Update verschlimmbessert und zwischenzeitlich unbrauchbar gemacht (wie so vieles zuvor schon im Enterprise Umfeld). Zum anderen sind die WordPress Themen bei meinen Kollegen sehr viel besser, kompetenter und aktueller abgedeckt als bei mir. Leseempfehlungen ganz klar an die Teilnehmer des #Projekt26. Und wer dort meinen Namen entdeckt – ja, ich schreibe schon auch, aber drüben bei https://nairobi-notes.de/ über ein paar mehr private Dinge.
Umso überraschter war ich selbst, als vor einigen Tagen eine Mail bei mir einlief:
Hallo Herr Kremer,
vor sehr vielen Jahren (2006) haben Sie über eine App von mir berichtet: https://stefankremer.de/allgemein/abwesenheitsnotiz.html Mittlerweile ist sogar das Bild kaputt, aber das ist nicht der Grund, warum ich Ihnen heute schreibe 😉
Es gibt seit kurzer Zeit einen Nachfolger vom guten alten WYWO: Die Telefonnotiz. Unter dieser Adresse können Sie sich ein erstes Bild von der App machen: https://www.projectwizards.net/de/phone-memos
Nun habe ich gesehen, dass Sie mittlerweile mehr in Sachen DSGVO unterwegs sind. Sollten Sie aber Lust haben, über die neue iPhone-App zu schreiben, sende ich Ihnen gerne einen Coupon-Code, so das Sie die App nicht kaufen müssen.
Ich war erstmal verblüfft. Zum einen, das sich jemand die Mühe macht meinen alten Käse auszugraben. Zum zweiten, weil ich, Jahre nachdem ich den Artikel geschrieben hatte, Frank Blome mal auf einer Veranstaltung kennenlernen durfte und er durchaus einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Als ich 2006 den o.g. Artikel schrieb war er für mich irgendein Frank Blome. Jetzt mit der o.g. eMail war es „Wow, der Frank Blome schreibt mir!“.
Wie ihr leicht feststellen könnt, hab ich tatsächlich den Link zum Bild repariert. Und natürlich schreibe ich gerne über diese App, die ich zwischenzeitlich auf meinem iPhone installiert habe und die mich schlicht und einfach Telefonnotizen erfassen und an meine Kontakte via Mail, WhatsApp, iMessage, … whatever weiterleiten lässt.
Was sich im Laufe unseres Mailverkehrs dann noch rausstellte: Es gibt Ideen, die App um Funktionen zu erweitern. Eine meiner Lieblingsideen, eine (optionale) Zeiterfassung für die geführten Telefonate zu bekommen (um damit dann Zuweisungen zu Projekten vornehmen und daraus folgend Abrechnungen generieren zu können) ist mit dabei.
Aktuell ist es einfach aber wirkungsvoll: Wer hat das Gespräch angenommen (das bin immer ich – das wäre hübsch, wenn ich da einen Default hinterlegen könnte – aber wie gesagt: Work in Progress), wer war der Anrufer (auch da: Zugriff auf’s letzte Gespräch um’s gleich mit Daten, inkl. Name und Nummer zu füllen wäre mein nächster Wunsch) und eine Handvoll Schiebeschalter um die elementaren Infos weiterzugeben. Kurze Notiz eintragen, Datum und Uhrzeit kommen automatisch dazu und ab dafür per Sharing Button über die diversen auf meinem iPhone installierten Kommunikationskanäle.
Die eMail der DEKRA, die mich gestern erreichte hat mich etwas mit Stolz erfüllt: Ich hab die am 10.7. in Overath abgelegte Prüfung erfolgreich bestanden und darf mich jetzt „Fachkraft für Datenschutz“ nennen und als externer oder (so ich es auf eine Festanstellung anlegen würde) interner Datenschutzbeauftragter in Betrieben tätig werden.
Datenschutz war mir schon immer eine Herzensangelegenheit. Ich werde nicht müde selbstgehostete Dienste statt beliebiger – meist auch noch US-getriebener Services – anzupreisen. WordPress statt Facebook, ownCloud statt Dropbox, Fever statt Google News (ok – hat sich eh erledigt 😉 ), Kanboard statt Trello, … die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Datensicherheit ist auch Datenschutz
Und auch sämtliche Tätigkeiten rund um die Datensicherheit, so wie z.B. AdminPress, sind letztlich auch eine Grundlage, um damit die Einhaltung von Datenschutz zu gewährleisten. Ein erfolgreicher Angriff auf eine solche selbstgehostete Installation liefert einem Angreifer i.d.R. nicht nur Ressourcen, sondern auch private Daten. Oft genug nicht nur vom Betreiber selbst – was schlimm genug ist -, sondern auch von anderen Dritten.
Spätestens mit dem Inkrafttreten der EU-GDPR (DSGVO) war für mich klar, dass das Thema Datenschutz über die akute Betrachtung hinaus, eines ist, das nur mit passender, nachgewiesener Expertise zuverlässig anzugreifen ist. Für alle, die sich ebenfalls mit dem Thema auseinandersetzen möchten, daher hier eine kurze Zusammenfassung meines Wegs zur Zertifizierung.
Über das dort verlinkte Kontaktformular bekommt man weitere Informationen, wie z.B. auch die anstehenden Prüfungstermine und -standorte. Für 2018 sind diese terminiert:
Allgemein gilt: eine Anmeldung muss 14 Tage vor dem Prüfungstermin erfolgen. Stand heute (08.08.2018) wären damit noch die Termine von September bis Dezember buchbar.
Prüfungsvorbereitung
Zur Vorbereitung auf die Prüfung bieten sich diverse Schulungsunternehmen im Internet an. Die oben verlinkte Seite zur DEKRA listet einige davon auf. Die 3-, 4-, manchmal sogar 5-tägigen Vorbereitungsseminare kosten ab 1.000 € aufwärts und können auch schon mal die 2.500 € Marke reissen (dann zumeist inkl. notwendiger Hotelaufenthalte). Im Prinzip ist das wie eine Fahrschule, von der man anschliessend vom Fahrlehrer beim TÜV zur Führerscheinprüfung angemeldet wird. Anders als bei der Fahrprüfung gibt es für die Fachkraft Datenschutz aber keine Pflichtstunden, die vorher absolviert werden müssen. D.h.: die notwendigen Kenntnisse darf man sich auch gerne im Selbststudium beibringen! Wer als Jurist und/oder ITler bereits über einiges an Vorwissen verfügt, wird sich dabei nicht allzu schwer tun.
Auf jeden Fall empfehlenswert ist die Lektüre der einschlägigen Gesetze. Also des Bundesdatenschutzgesetz in der Fassung von 2018 (BDSG neu) und der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Beide Gesetzestexte sind (in gedruckter Form, unkommentiert) auch als Hilfsmittel bei der Prüfung zugelassen. Ebenso zugelassen sind die Schulungsunterlagen der o.g. Anbieter von Vorbereitungskursen. Ob das die oben erwähnte größere 4-stellige Investition rechtfertigt, mag jeder für sich entscheiden. Mir war es das nicht wert!
Prüfung
Die Prüfung selbst dauert 3 Stunden und umfasst 40 Multiple-Choice (MC) Fragen, die mit je einem Punkt bewertet werden, sowie 5 freien Textfragen, die mit je 5 Punkten bewertet werden. Maximal können so 65 Punkte erreicht werden. Zum Bestehen der Prüfung müssen mindestens 60 % der Fragen korrekt beantwortet werden, was 39 Punkten entspricht. Die MC-Fragen geben 4 Antworten vor. Es ist angegeben, ob eine oder mehrere Antworten richtig sind. Mehrere heisst dann, 2 oder 3 Antworten können richtig sein, es sind nie alle 4 korrekt. Auch diesen Hinweis gab es vorab vom Prüfer. Für eine erste Einschätzung, wie solche Fragen aussehen können, bietet sich dieser Test an: http://34a-jack.de/uebungsaufgaben/uebungsfragen-datenschutz/. Die Fragen sind zwar andere, aber in etwa trifft es den Aufbau recht gut.
Spätestens für die Textfragen helfen einem dann die oben erwähnten Gesetzestexte enorm weiter. Faktisch geht es um eine Interpretation der jeweiligen Paragraphen wenn z.B. Fragen wie „Welche Rechte hat ein Betroffener?“ oder „Welche Maßnahmen sind nach einem Datenschutzverstoß zu ergreifen?“ gestellt würden.
Entgegen meiner Erwartung fand die Prüfung nicht in einem großen Bürogebäude mit dicken Leuchtbuchstaben statt, sondern im HomeOffice des Prüfingenieurs. Insgesamt waren 6 Prüflinge erschienen, die Atmosphäre war bei aller Anspannung sehr angenehm, aufgrund der räumlichen Situation fast familiär. Die Erstkorrektur nahm unser Prüfer noch im Anschluß der Prüfung vor. Es erfolgt dann in der DEKRA Zentrale in Berlin eine Zweitkorrektur, die aktuell aufgrund der Nachfrage nach dieser Zertifizierung schon mal – wie in meinem Fall – 4 Wochen dauern kann. Im Fall des Scheiterns ist eine einmalige Wiederholung (gegen Extragebühr) der Prüfung möglich. Die Zertifizierung ist für 3 Jahre gültig und bedarf danach (idealerweise kurz vor Auslaufen) einer Re-Zertifizierung um den Titel weiterhin führen zu dürfen.
Fazit
Mit dem Inkrafttreten der DSGVO kann sich niemand mehr des Themas Datenschutz im Unternehmen entziehen. Nicht jedes Unternehmen braucht explizit einen Datenschutzbeauftragten, aber die Erfahrungen, die ich im Mai, als der DSGVO Hype hochschwappte machen durfte lautet: es herrscht allgemein eine große Unsicherheit über die zu treffenden Maßnahmen und deren korrekter Umsetzung. Hier kann ein externer Datenschutzbeauftrager hilfreich sein, um mit gezielten Tipps und ein paar Handreichungen auch kleinere Unternehmen im Umgang mit der DSGVO und dem BDSG sattelfest zu machen. Wer aufgrund der gesetzlichen Vorschriften einen betrieblichen Datenschutzbeauftragen (DSB) zu stellen hat, ist ebenfalls gut beraten, nicht einfach mit dem Finger auf den nächstbesten Mitarbeiter zu zeigen, sondern sich wirkliche Expertise ins Haus zu holen. Unabhängig von der Benennung des DSB ist immer der Inhaber/Vorstand/Aufsichtsrat der Verantwortliche im Sinne des Gesetzes. Da hilft es qualifizierte Berater an der Seite zu wissen.
I’m not a diligent writer and the number of my WordCamp recaps can’t be considered large … but in that very special case it really has to be. Definitely!
For those unfamiliar with the terms in the headline:
WordCamps are in the broadest sense conferences around the topic WordPress.
Unlike many commercial events, however, these are organised exclusively on a voluntary basis by the community and are therefore very cost-effective. In 2016 I had the great pleasure to organize such a WordCamp in Nuremberg and now I have started another WordCamp on September 22nd 2018 in Würzburg as a barcamp. I try as often as possible to participate at least in WordCamps in Germany or to cross borders from time to time and to visit WordCamps in – until now European – foreign countries. Participation in WordCamps is a not insignificant part of my education budget. But also the welcome opportunity to get in touch with the rest of the WordPress world, to meet new people, have a bit of fun and certainly also for the sake of travelling. There’s always a little bit of vacation within all the superficial professional intention, when there is the chance to discover new cities or to see loved ones again. Since 2012 – my first event, at that time still called WP-Camp – I added 4 WordCamps in Berlin, 3 in Cologne, one each in Hamburg, Frankfurt, Nuremberg, Antwerp and Paris in different roles as attendee, volunteer, speaker, sponsor or organizer meanwhile. Each one was different, special and great in its own way. Every time I went home with new knowledge, fresh motivation for my daily WordPress work, a few new and several known, deepened contacts.
In short: I love WordCamps ❤.
And what is the retreat now?
The format started as „WordCamp in the Green“ which describes the first special feature quite well: usually WordCamps take place in more or less bigger cities. Simply because the necessary number of organizers can be found on site in the existing local Meetups. Soltau, with just over 20,000 inhabitants, is definitely out of that scope.
This is what happens when you want to start a Meetup in Soltau 😀
The second feature – and this one is tied to the first one – is the fact that unlike otherwise not only an event location is provided by the organization, but also the overnight accommodation. The connection is quite simple: finding conference rooms for 200 to 300 people is not a challenge within a slightly larger city. To find corresponding accommodation capacities directly at, even better in the venue – ideally affordable – defenitely is. Advantage Soltau! (and as the orgateam from various site visits reported as well elsewhere in Germany) A third – not to be underestimated – aspect has to be added: The „seductions“ of the city are eliminated. Just for sightseeing, the mandantory selfies in front of landmark XYZ, verifying the restaurant tip from next door … all this was cancelled with the location selection. Disadvantage Soltau?
I am well known – if not in parts notorious – for breaking out from the official program of a WordCamp. If I don’t find any appropriate lectures. I was annoyed about something (note: I am annoyed – who can stop it?). The party is too loud for me. Or I just want to have some peace and quiet in the plentiful program. Actually, I always get myself organized well and know how to help myself, without having to make any demands on the organization of a WordCamp. And often enough, there are others at the WordCamps who share my alternative plans. I earned many fruitful hangouts, nice evenings and great conversations with other participants by leaving the offical paths, though this could sometimes be understood as isolation and eccentricity.
And we now lock this splitter in group dynamics with the others for a weekend
The missing seductions were simply included in the weekend program and called activities. If nothing is offered, just create it yourself. The call for activities was therefore as much a necessity as an effective means of bringing people together at levels other than purely professional.
In order to get me nevertheless a „escape possibility“ was the activity „Karting“ suggested by me. Once I felt „caged“, it would have been an easy way to take some people on a few cars and drive 20 km to Bispingen go-kart racetrack. Looking back, I am happy to say that the idea did not make it into the selection.
there was no need for a curse and no cabin fever. Both the location and the program always offered enough free and retreat slots.
the activity wasn’t including enough due to the costs involved – at least that was the official and understandable reason for the rejection.
The OrgaTeam conveyed to me very plausible about there discussion of chosen and non-chosen submissions for activities. More than a good argue about pros and cons and the fact that they are well weighed cannot be demanded. At that point at the latest the Orga had won my heart.
The superficial disadvantage of the retreat format became the greatest strength.
The mixing of the program with lectures, workshops, contributing, BarCamp tracks, leisure activities spread over a complete weekend was just fitting, ingenious, great,… you run out of words.
It was fun for me to find suitable lectures in the program, which I could watch live. There are certainly many more, which I will look at gladly on WordPress.tv. And there was more than enough time before, after, between, instead of lectures for hallway talks. I had great fun sharing the time between the program and the evening party with others on leisure activities such as swimming, 9-pin-bowling, Kubb and watching Bundesliga. It was just as much fun to contribute for WordPress.tv, felt casually. Michaela got it in the Presswerk Morningshow very well on the point (by analogy): like a school trip to summer camp, but only without dishwashing duty!
The Hotel Park Soltau was a considerable part of the feel-good atmosphere. Starting with the relaxed check-in, which could just as easily have turned into trouble due to a misunderstanding during the rebooking. More about the always friendly service – that was more than just professional ethics, that was real hospitality. The location itself was both perfect for the venue space as well as for the individual rooms in separate (and therefore somewhat isolated and calm) wings. The broad and generous areas outside – together with the just brilliant weather (which the #WCRetreat simply deserved!) gave a great extra for all outdoor activities. To me this was one of the key feature for relaxation and deceleration. Absolutely remarkable the fast and stable WiFi, which had to handle not only 4 of my devices – unfortunately I did make it to get the fifth one up and running during the entire weekend – the WiFi was too simply knitted with the Captive Portal for my setup which insisted on complex SSID and password settings.
The food was … streching. My shirts say so. No matter which catering was good, rich, varied and tasty on WordCamps so far … it has to queue behind this kitchen. Rich breakfast buffet from half past six to nine o’clock. Lunch and dinner buffet with soup, salad, starters, main courses and desserts. Almost everything in the plural and always varying. This also included the saturday evening BBQ, the refreshments (water and juice) as well as the snacks and coffee in between.
The only things to pay extra were the dinner on arrival day as well as the drinks at the hotel bar or the beer with the meal. Having not tracked my complete expenses, I would estimate a total of 40-45 € for extras, including 14.50 € for the thursday evening buffet. In other words: five warm buffets at 14.50 € each + 3x breakfast, drinks and snacks makes easily a total of about 100 € on the hotel bill. But all a got to pay for was 65 € a night all inclusive. At first glance, the WordCamp ticket was at the top end of the usual scale billed with 55 €. But again: divided by 2.5 days no stray bullet. Adding thursday evening, it’s a complete 3 days event which makes the ticket rather (too) cheap. Overall, the WordCamp Retreat was not more expensive than a comparable „normal“ WordCamp, if I am dependent on an overnight stay in a hotel. Of course: hostel residents and couch surfers do a different math, but at least compared to an AirBnB it’s IMHO even.
As the venue itself with it’s lecture rooms is the main driver for costs, it would be helpful to divide the costs not only by ticket sales and sponsorships but add a moderate extra fee on either room prices or meals. It quite usual to have your food and drinks for free at the party evening, but the rest of the time I have to pay for my dinner too. From this point of view, it was easy for me to forfeit the second ticket, which I had booked for my companion as she had to cancel the paricipation due to her job. My personal sponsoring, so to speak. With today’s background knowledge, I will certainly take a closer look at community sponsoring at the next retreat. Again: at first glance the community sponsoring looked much more expensive than usual but it needs the context of the associated service. Sad to say, that I didn’t get that worked out for me before.
It’s quite usual to praise finished WordCamps profusely. The organizing team has invested a considerable amount of working time in advance. The volunteers are friendly and present during the event. The sponsors have put a lot of money on the table to finance others fun. The speakers have prepared themselves properly for their part and share their knowledge. All of this is appreciated and will be praised. Always. Plenty. With the warmest words. And justifiably.
Then the WordCamp Retreat comes along and you realize that you have dumped your superlatives.
Of course, also to the Soltau team my thanks and respect for all of the above. The speakers, the activity agents, the volunteers, the sponsors, and the OrgaTeam. But you just can’t get rid of the feeling that it’s still too little in this case. And indeed, the feeling is right:
My deep appreciation goes to all who have developed, worked on, encouraged and promoted this new format. The rumored 1.5 years in advance become insignificantly small if one considers (perhaps only reliably in a few years) the colossal result. Soltau must not be regarded as a singular event. It was rather „just“ the incubator for a very, very big idea. In my opinion it is no less than the Champions League of the WordCamps, which was born in Soltau. A blueprint for many more retreats which will hopefully follow soon worldwide. A request, dear German community: this format lives more than others from bringing the local community together. A bit of input and enrichment from the outside – ok. But please avoid overcrowding and hijacking the next retreat, which may take place elsewhere than in Germany, in your euphoria. The #GermanBubble shouldn’t take others air to breathe. It would be the death of the event in question in particular and perhaps of the format as a whole.
This very special, experimental character – the laboratory situation of Soltau – also justifies that the calculation did not work out as it usually does in a WordCamp. But the world is at its fairest when the equals are treated equally and the unequal unequally Therefore the WordPress Foundation, respectively The PBC has to be praised as well for the courage to put the necessary funds into this experimental setup. From both the quantity and the quality of the actual appearing reviews, subsequent retreats should succeed both in bringing together the necessary critical mass of participants and in winning even more sponsors for this format in order to make future financing more stable.
I’m definitely looking forward to the next WordCamp Retreat. Whenever and wherever.
Ich bin ja weiss Gott kein fleissiger Schreiber und die Zahl meine WordCamp Recaps ist auch mehr als übersichtlich … aber in dem Fall muss es wirklich sein. Aber so was von.
Für alle die mit den Begrifflichkeiten in der Überschrift so gar nichts anfangen können:
WordCamps sind im weitesten Sinne Konferenzen rund um das Thema WordPress.
Anders als viele kommerzielle Veranstaltungen werden diese aber ausschliesslich ehrenamtlich von der Community und daher auch sehr kostengünstig organisiert. 2016 hatte ich das große Vergnügen ein solches WordCamp in Nürnberg federführend organisieren zu dürfen und aktuell habe ich ein weiteres WordCamp am 22. September 2018 in Würzburg als Barcamp angezettelt. Ich versuche so oft als möglich mindestens an WordCamps in Deutschland teilzunehmen oder auch ab und an über die Grenzen zu gehen und WordCamps im – bislang europäischen – Ausland zu besuchen. Die Teilnahme an den WordCamps ist ein nicht unerheblicher Teil meines Weiterbildungsetats. Aber auch die willkommene Möglichkeit sich mit dem Rest der WordPress Welt zu treffen, neue Leute kennen zu lernen, ein bisschen Spass zu haben und durchaus auch um des Reisen willens. So ein kleines bisschen Urlaub ist bei allem beruflichen Hintergrund schon auch immer dabei, wenn es die Chance gibt, neue Städte zu entdecken oder liebgewonnene wiederzusehen. Seit 2012 – meiner ersten, damals noch WP-Camp geheissenen, Veranstaltung – sind zwischenzeitlich 4 WordCamps in Berlin, 3 in Köln, je eines in Hamburg, Frankfurt, Nürnberg, Antwerpen und Paris in unterschiedlichen Rollen als Teilnehmer, Helfer, Speaker, Sponsor oder Organisator dazu gekommen. Jedes war auf seine Art anders, besonders und großartig. Ich bin jedes Mal mit neuem Wissen, frischer Motivation für meine tägliche WordPress-Arbeit, ein paar neuen und etlichen bekannten, vertieften Kontakten nach Hause gefahren.
Kurz gesagt: ich liebe WordCamps ❤.
Und was ist jetzt das Retreat?
Gestartet ist das Format mal als „WordCamp im Grünen“ was die erste Besonderheit schon recht gut beschreibt: üblicherweise finden WordCamps in mehr oder minder größeren Städten statt. Schon alleine deshalb, weil sich vor Ort in den vorhandenen, lokalen Meetups die notwendige Zahl an Organisatoren finden lässt. Soltau mit etwas mehr als 20.000 Einwohnern fällt dafür definitiv aus dem Raster.
Das passiert, wenn man in Soltau ein Meetup gründen will ?
Das zweite Merkmal – und die beiden genannten hängen recht eng zusammen – ist die Tatsache, dass anders als sonst nicht nur eine Veranstaltungslocation durch die Orga bereitgestellt wird, sondern gleich die Übernachtungsmöglichkeit dazu. Der Zusammenhang ist relativ simpel: Konferenzräume für 200 bis 300 Leute zu finden ist keine Herausforderung innerhalb einer etwas größeren Stadt. Entsprechende anhängende Zimmerkapazitäten direkt am Veranstaltungsort – idealerweise auch noch in bezahlbar – schon eher. Vorteil Soltau! (Und wie das Orgateam aus diversen Besichtigungen vor Ort zu berichten weiss durchaus auch anderswo in deutschen Landen.) Ein Dritter – nicht zu unterschätzender – Aspekt ergibt sich daraus gleich mit. Die „Verführungen“ der Stadt scheiden aus. Mal eben noch zum Sightseeing, die obligatorischen Selfies vor Wahrzeichen XYZ, den Restaurant-Tipp von nebenan verifizieren … das alles war mit der Locationauswahl gecancelt. Nachteil Soltau?
Ich bin durchaus bekannt – wenn nicht in Teilen berüchtigt – dafür, zur rechten Zeit aus dem Rahmenprogramm eines WordCamps auch mal auszuscheren. Wenn ich partout mal nichts passendes an Vorträgen finde. Ich mich über irgendetwas geärgert habe (man beachte: ich ärgere mich – wer kann damit aufhören?). Mir die Party zu laut ist. Oder ich einfach ob des reichlichen Programms einfach mal meine Ruhe haben mag. Ich bekomme mein Drumherum eigentlich immer ganz ordentlich selbst organisiert und weiss mir zu helfen, ohne dass ich Ansprüche an die Orga eines WordCamps richten müsste. Und oft genug finden sich auf den WordCamps andere, denen es ähnlich geht und die sich meinen Alternativplänen anschliessen. Derart sind so schon manch hübsche Runden, nette Abende und tolle Gespräche mit anderen Teilnehmern abseits der offiziellen Pfade entstanden, auch wenn das gelegentlich mal als Absonderung und Eigenbrötlerei verstanden werden konnte.
Und diesen Spalter sperren wir jetzt gruppendynamisch mit den Anderen für ein Wochenende ein
Die fehlenden Verführungen wurden einfach ins Programm des Wochenendes eingebaut und Aktivitäten genannt. Wenn nichts geboten ist, mach es einfach selbst. Der Call für Aktivitäten war daher ebenso Notwendigkeit, wie probates Mittel um die Leute auf anderen als rein fachlichen Ebenen zusammenzubringen.
Um mir dennoch eine „Fluchtmöglichkeit“ zu erhalten war die von mir vorgeschlagene Aktivität „Kartfahren“. Bei eintretendem Lagerkoller, wäre es ein Leichtes gewesen ein, zwei Hände voll Leute auf ein paar Autos zu verteilen und 20 km weiter nach Bispingen zu fahren. Letztlich bin ich sehr froh, dass die Idee es nicht in die Auswahl geschafft hat.
es gab keine Notwendigkeit zur Fluch und keinen Lagerkoller. Sowohl die Location als auch das Programm bot stets genügend Frei- und Rückzugsräume.
hätte das möglicherweise aufgrund der anfallenden Kosten nicht allen Teilnehmern zur Verfügung stehen können – das zumindest war der offizielle und verständliche Grund für die Ablehnung.
vermittelte mir das OrgaTeam sehr glaubhaft, dass es sich bei der Auswahl und eben auch bei der Nichtberücksichtigung von Einreichungen Gedanken gemacht hatte. Mehr als gute Argumente Pro und Contra und die Tatsache dass sie gut abgewogen werden, kann man nicht verlangen. Spätestens an dem Punkt hatte die Orga mein Herz gewonnen.
Der vordergründige Nachteil des Retreat Formats wurde zur größten Stärke.
Die Durchmischung des Programms mit Vorträgen, Workshops, Contributing, BarCamp Tracks, Freizeitaktivitäten verteilt auf ein komplettes Wochenende war einfach nur passend, genial, klasse, … es gehen einem die Worte aus.
Es hat mir Spaß gemacht für mich passende Vorträge im Programm zu finden, die ich mir live anschauen konnte. Es gibt sicher nochmal so viele, die ich mir gerne auf WordPress.tv anschauen werde. Und es blieb mehr als genug Zeit vor, nach, zwischen, statt der Vorträge für Gespräche. Ich hatte großen Spaß die Zeit zwischen dem Programm und der abendlichen Party mit anderen bei Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Kegeln, Kubb und Bundesliga-Konferenz zu teilen. Es war ein ebenso großes Vergnügen, gefühlt mal eben nebenbei, für WordPress.tv zu contributen. Michaela hat’s in der Presswerk Morningshow sehr gut auf den Punkt gebracht (sinngemäss): wie Klassenfahrt ins Schullandheim, nur ohne Abwasch!
Einen nicht unerheblichen Anteil an der Wohlfühlatmosphäre hatte natürlich der Hotel Park Soltau. Angefangen beim CheckIn, der aufgrund eines Missverständnis bei der Umbuchung ebenso gut schon in Ärger hätte umschlagen können. Weiter über den stets freundlichen Service – das war mehr als nur Berufsethos, das war wirkliche Gastfreundschaft. Die Location selbst war mit den Räumlichkeiten für die Veranstaltung ebenso perfekt wie die Zimmer die in separaten (und daher etwas abgeschirmten) Trakten lagen. Mindestens so gut nutzbar wie die Räume waren die großzügigen Flächen außerhalb, die zusammen mit dem einfach nur genialen Wetter (welches das #WCRetreat einfach nur verdient hatte!) einen sehr großen Anteil an der einsetzenden Entspannung und Entschleunigung hatte. Absolut bemerkenswert das WLAN, das schnell und stabil alleine von mir 4 Geräte zu verarbeiten hatte – das Fünfte hab ich leider während des kompletten Wochenendes nicht ans Laufen gebracht – das WLAN war mit dem Captive Portal zu einfach gestrickt für mein Setup das auf SSID/Passwort bestand.
Das Essen war … spannend. Fanden meine Hemden. Egal welches Catering bislang auf WordCamps wie gut, reichlich, abwechslungsreich und lecker war … es muss hinter dieser Küche anstehen. Reichliches Frühstücksbuffet von halb sieben bis neun Uhr. Mittag- und Abendbuffet mit Suppe, Salat, Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts. Fast alles im plural und immer etwas anderes. Dazu am Samstag Abend der Grill und die Tischgetränke Wasser und Saft ebenso inklusive wie die reichlichen Snacks und Kaffee zwischendurch.
Lediglich das Abendessen am Donnerstag der Anreise sowie die Getränke an der Hotelbar oder das Bier zum Essen gingen extra. Nachdem ich nicht alles auf’s Zimmer habe schreiben lassen, würde ich mal insgesamt mit 40 – 45 € an Extras rechnen, davon 14,50 € für das donnerstägliche Abendbuffet. Oder anders gesagt: Fünf warme Buffets mal 14,50 € + 3x Frühstück, Getränke und Snacks machen alleine schon locker 100 € in meiner Hotelrechnung aus. Die Übernachtungen, wurden mit nicht mal 65 €/Nacht all-inkl. berechnet. Das WordCamp Ticket lag auf den ersten Blick mit 55 € am oberen Ende der üblichen Skala. Aber auch hier: verteilt auf 2,5 Tage kein wirklicher Ausreisser. Rechne ich den Donnerstag Abend dazu, sind’s 3 volle Tage und das Ticket auch eher (zu) billig. Insgesamt war das WordCamp Retreat damit nicht teurer, als ein vergleichbares „normales“ WordCamp, wenn ich denn auf eine Hotelübernachtung angewiesen bin. Klar: JuHe-Fans, Hostelbewohner und Couchsurfer kalkulieren da anders, aber ab AirBnB ist das IMHO auf Augenhöhe. Der Großteil der Kosten liegt klar in der Venue, da würde es in der Tat nicht schaden, Teile der Kosten nicht wie sonst üblich nur via Ticket und Sponsorenbeiträge aufzubringen, sondern diese durchaus in den Zimmer- oder Verpflegungskosten aufzufangen. Ein Partyabend mit Verköstigung ist in anderen WordCamps nicht unüblich, aber die übrige Zeit muss ich mein Abendessen auch zahlen. So gesehen fiel es mir leicht, das zweite Ticket, das ich ursprünglich noch für meine Begleitung gebucht hatte und die dann arbeitsbedingt absagen musste, verfallen zu lassen. Mein persönliches Sponsoring sozusagen. Mit dem Hintergrundwissen von heute, werde ich beim nächsten Retreat sicher nochmal genauer auf das Community Sponsoring schauen. Auch da: erstmal schaut das vordergründig nach sehr viel mehr aus als sonst üblich, braucht aber den Kontext der damit verbundene Leistung. Den Teil hab ich leider vorher nicht hinbekommen.
Es ist üblich WordCamps nach ihrem Ende über den Schellenkönig zu loben. Das Orgateam hat schon im Vorfeld einen nicht unerheblichen Teil an Arbeitszeit investiert. Die Volunteers sind während der Veranstaltung freundlich und präsent. Die Sponsoren haben ordentlich Geld in den Pott geworfen um den Spaß zu finanzieren. Die Speaker haben sich ordentlich auf ihren Part vorbereitet und teilen ihr Wissen. Das alles gehört wertgeschätzt und wird es auch. Immer. Reichlich. Mit den wärmsten Worten. Und zu Recht.
Dann kommt das WordCamp Retreat daher und du merkst, dass du deine Superlative verschleudert hast.
Natürlich gilt auch nach Soltau mein Dank und mein Respekt allen oben genannten. Den Speakern, den Acitivity-Agents, den Volunteers, den Sponsoren und dem OrgaTeam. Aber man wird einfach das Gefühl nicht los, das es in dem Fall noch zu wenig ist. Und in der Tat das Gefühl trügt nicht:
Man kann alle, die dieses neue Format entwickelt, be- und gefördert haben, gar nicht genug loben. Die kolportierten 1,5 Jahre Vorlauf werden verschwindend klein, wenn man (vielleicht erst zuverlässig in ein paar Jahren) das gigantische Ergebnis betrachtet. Soltau darf nicht als singuläre Veranstaltung betrachtet werden. Es war vielmehr „nur“ der Inkubator für eine sehr, sehr große Idee. Es ist in meinem Augen nicht weniger als die Championsleague der WordCamps, die in Soltau geboren wurde. Eine Blaupause für sehr viele, weitere Retreats die hoffentlich schon bald weltweit folgen werden. Eine Bitte, liebe deutsche Community: dieses Format lebt mehr als anderen davon, die lokale Community zusammen zu bringen. Ein bisschen Input und Anreicherung von aussen gerne. Aber bitte vermeidet es, das nächste Retreat, dass ggf. wo anders als in Deutschland stattfinden wird, in euer Euphorie zu überlaufen und zu kapern. Die #GermanBubble könnte Anderen die Luft zum Atmen nehmen. Es wäre der Tod der betreffenden Veranstaltung im Speziellen und vielleicht des Formats als Ganzes.
Dieser sehr spezielle, experimentelle Charakter – die Laborsituation von Soltau – rechtfertigt es auch, dass die Kalkulation am Ende nicht so aufging, wie sie üblicherweise bei einem WordCamp aufgeht. Aber die Welt ist nun mal dann am Gerechtesten, wenn Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt wird. Die WordPress Foundation, resp. die PBC gehört daher eben so für den Mut gelobt, die nötigen Mittel in diesen Versuchsaufbau zu stecken. Sowohl aus der Menge, als auch der Güte der einschlägigen Nachbetrachtungen, sollte es nachfolgenden Retreats gelingen, sowohl die notwendige kritische Masse an Teilnehmern zusammen zu bringen, als auch noch mehr Sponsoren für dieses Format zu gewinnen um künftige Finanzierungen stabiler werden zu lassen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste WordCamp Retreat. Wann und wo auch immer.
Die Idee dazu gibt’s bei mir schon länger. Bereits Anfang 2015 gab es die Überlegung DECT Heizkörperventile für Bieberehren zu beschaffen. Für das Haus wäre aber gleich das volle Dutzend nötig geworden. Bei einem Stückpreis von seinerzeit noch rund 60 € durchaus ein kräftiges Investment. Die seinerzeit eingesetzte FritzBox 7490 hätte die 12 Ventile aber in der Tat unterstützt.
Stand Januar 2018 sind die Preise bei deutlich unter 40 €/Stück angekommen und für meine kleine Bude standen lediglich 5 der EUROtronic Comet DECT Thermostatventile auf dem Bestellzettel. Die nahezu baugleichen Fritz!DECT 301 liegen immer noch bei etwas mehr als 50 €/Stk.
Warum Homeautomation?
Zur Motivation der Beschaffung in meinem Fall: Zum einen liegt meine Wohnung im Souterrain und ist damit durchaus etwas anfällig für Feuchtigkeit. Bewusstes Heizen und regelmässiges Stoßlüften hält das Risiko allerdings im Zaum. Stoßlüften heisst natürlich auch: zu dem Zeitpunkt sollte die Heizung runtergeregelt werden, um nicht die Wärme zum Fenster raus zu blasen. Zum zweiten bin ich oft genug unter der Woche bei Kunden unterwegs und fast regelmässig auch an den Wochenenden außer Haus. Da braucht es nicht die volle Heizleistung. Beide Szenarien lassen sich mit genügender Disziplin auch manuell durchführen, aber einfacher ist die Automation. Andererseits ist es natürlich auch sehr schön in eine gemütlich warme Wohnung heimzukehren. Hier kann nur die Automation helfen. Als Nebeneffekt nehme ich eine Einsparung an Energiekosten oder auch die Zeitersparnis für die Beseitigung von Schimmel – s.o. unter Feuchtigkeit – gerne mit.
Installation
Die Thermostatventile selbst sind relativ schnell eingebunden. Der erste Schritt kann komplett am Schreibtisch erfolgen: DECT-Ventil aus der Verpackung nehmen, die mitgelieferten Batterien griffbereit daneben legen, FritzBox Weboberfläche aufrufen, Abteilung Heimnetz/SmartHome aufrufen und die Kopplung eines neuen Geräts starten. Als nächstes die Batterien einlegen. Im Display des Thermostatventils erscheint erst PREP dann INST und nach ein bisschen blinkern der DECT Anzeige kam bei mir auf allen fünfen sofort eine Verbindung zustande. In der Weboberfläche wird das Gerät dann noch passend benannt und der erste Schritt ist abgeschlossen.
Die physische Inbetriebnahme war in meinem Fall ebenso einfach: einmal die vorhandenen „statischen“ Thermostatventile einmal mit der Wasserpumpenzange links gedreht, die neuen draufmontiert und die Adaption kann losgehen. Für den Fall, dass ein anderes Gewinde vorliegt, sind Adapterringe mitgeliefert. Auch wenn ich durch den Sanitär- und Heizungsbaubetrieb meines Vaters, in dem ich als Jugendlicher mithelfen durfe, etwas erblich vorbelastet bin: das ist keine Raketenwissenschaft und mit durchschnittlichem handwerklichem Geschick zu leisten. Die Anzeige liefert bei der Montage INST, 3 Sekunden auf OK und schon beginnt eine kurze Anlernphase in der einmal der komplette Ventilweg durchgesteuert wird.
Konfiguration
Auch wenn manuelle Stellmöglichkeiten am Ventil selbst nach wie vor vorhanden sind – ab jetzt passiert erstmal alles in der Weboberfläche der FritzBox. Erster Schritt: die Definition von Komfort- und SparTemperatur. Nur was ist komfortabel in Grad Celsius? Unsere üblichen Heizkörperventile kennen Striche von 0 bis 5, aber keine Gradangaben. Auch hier half mir die Quasi-Ausbildung durch meinen Vater. Als gängige Faustregeln für die RaumTemperaturen gelten:
Wohnräume und Büro: 21 °C – je nach Empfinden auch gerne ein Grad mehr oder weniger. Gerade im Büro bei sitzender Tätigkeit – also wenn unsere Muskeln kaum bewegt werden und damit keine körpereigene Wärme produzieren, kann ein Grad mehr den Unterschied machen.
Kinderzimmer: 23 °C – insbesondere bei kleineren Kindern, je älter die Kinder werden, desto näher kann die Temperatur an die Wohnräume angepasst werden.
Schlafzimmer: 18 °C – mehr braucht es zum Schlafen tatsächlich nicht, je nach Empfinden sogar noch bis zu drei Grad weniger.
Bad: 23 °C – hier darf’s etwas behaglicher sein, insbesondere nach dem Baden oder Duschen.
Küche: 19°C – schon alleine weil dort Herd und Backofen zur rechten Zeit zuheizen.
Wie gesagt: alles erstmal nur Faustregeln, die man auf das persönliche Wohlbefinden anpassen muss. Aber als Ausgangsdaten für unsere Grundsteuerung taugen sie schon mal. Die Werkseinstellung mit 21 °C Komfort- und 16 °C Spartemperatur lassen sich so schon mal je Raum anpassen.
Als nächstes kommen wir zum Zeitplan, nach dem zwischen Komfort und Sparmodus umgeschaltet wird. Hier sind die persönlichen Lebensumstände natürlich maßgebend. Wer – wie ich – alleine lebt, hat’s einfach, ansonsten ist hier der Familienrat gefragt. Wann sind Aufsteh- und Zubettgeh-Zeiten? Wer hält sich wann in welchem Raum auf und braucht dann die Komforteinstellung, bzw. umgekehrt: wann kann ein Raum auf Sparflamme gesetzt werden? Wie verhält sich das an normalen Wochentagen und wie am Wochenende? Dazu sollte eingerechnet werden, dass es auch noch eine gewisse Vorlaufzeit braucht, bis ein Raum von kühl auf komfortabel eingeheizt ist – also auch die Raumgröße beachten! Wie weit will ich tatsächlich runterregeln, um einen guten Kompromiss zwischen Energieeinsparung und Eiskeller zu finden?
Hier greift eine weitere Faustregel: Maximal sollte die Temperaturdifferenz zwischen Komfort und Spareinstellung 4 bis 5 °C betragen. Zu starke Differenzen in Spar- und Komforttemperatur schaffen keinen Energieeinspareffekt mehr. Es ist weniger Energieaufwand geringe Differenzen wieder auszugleichen, als einen bereits ausgekühlten Raum wieder auf Komforttemperatur zu bringen! Aus das hatte ich rudimentär schon bei meinem Vater gehört, war aber dankbar das von meinem Bürokollegen Architekt nochmal en detail erläutert zu bekommen.
Am Ende hilft nur etwas experimentieren und die Aufzeichnungen der Temperaturen, die die Ventile an die FritzBox senden, auszuwerten. Zusammen mit den Einstellungen für die Heizperiode als Ganzes (Abschaltung der Heizkörper in einem vorgegebenen Zeitraum) sowie der Möglichkeit Urlaubszeiten einzutragen in denen nur eine Grundtemperatur gehalten und der Zeitplan ignoriert wird ist ein Großteil der Anforderungen bezüglich volle Pulle vs. Sparflamme aufgrund von An- und Abwesenheiten damit schon weitestgehend erledigt.
Ebenfalls sehr hilfreich ist ein externes Raumthermometer um die tatsächliche Temperatur im Raum mit der vom Ventil gemessenen abzugleichen. Konkret: wie ist die Temperatur an Stellen im Raum an denen ich mich regelmässig aufhalte: über Tag am Schreibtisch, abends auf der Couch, nachts im Bett, zum Essen am Küchentisch, …?
Hierfür gibt es einen sog. Offset in den Einstellungen mit der Differenzen in der Messung im Raum vs. der Temperatur am Ventil ausgeglichen werden können. Es ist durchaus sinnvoll jeden Raum mal über ein, zwei Tage daraufhin zu überwachen und nachzujustieren.
Das Anwendungsszenario Stoßlüften ist sozusagen ab Werk schon gelöst. Wird ein Fenster geöffnet – sprich: fällt die Temperatur im Raum schlagartig ab – regelt das Thermostatventil sofort komplett ab. Die Erkennung dafür und die Zeit der Abschaltung lassen sich einstellen, scheinen mir auf den ersten Blick aber ab Werk gut gewählt. Aber auch da habe ich im Laufe der Zeit etwas nachkorrigiert. So habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht während des morgendlichen Badaufenthalts das Schlafzimmer durchzulüfen. Die dafür voreingestellten 10 Minuten waren etwas zu knapp bemessen, so dass ich den Wert auf 15 Minuten angehoben habe um ganz in Ruhe mich Duschen zu können, ohne das im Schlafzimmer schon wieder die Heizung anläuft und zum Fenster rausbläst.
Zugriff von Außen
Ein weiteres Komfortmerkmal ergibt sich aus der Zugänglichkeit der FritzBox aus dem Internet. Sofern man das will und sofern man die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen dafür treffen kann und getroffen hat! Erlaubt man den Zugriff von außen – wahlweise direkt auf das Webinterface der FritzBox via https oder per VPN und dann über die interne IP auf die FritzBox können die Einstellungen für die SmartHome Geräte auch von unterwegs getroffen werden. Wie gesagt: hier wäre es mehr als wünschenswert, alles dafür zu tun, dass nur berechtigte Personen solche Einstellungen vornehmen können.
Nicht nur die Weboberfläche selbst wird so erreichbar auch verschiedene Drittanbieter Tools können über diesen Zugang angebunden werden. Im iOS AppStore finden sich gleich mehrere Anwendungen dafür:
MyFritz!App – die von FritzBox Hersteller AVM selbst entwickelte App, die unter anderem auch den Zugriff auf die Homeautomation ermöglicht (aber eben auch noch auf NAS Inhalte, Einstellungen, Anruflisten und Nachrichten auf dem Anrufbeantworter). Anders als der Name vermuten lässt bedarf es nicht zwingend eines MyFritz Kontos. Auch über eine fixe IP, einen DynDNS Eintrag und einfachen Benutzer-Credentials lässt sich die App mit der FritzBox verbinden. Die Einstellmöglichkeiten sind rudimentär: WunschTemperatur hoch oder runter. Die aktuell gemessene RaumTemperatur wird erst angezeigt, wenn man sich die Details des jeweiligen Geräts aufruft. Dafür ist die App kostenlos.
smart!DECT – für das Schalten von (AVM) Steckdosen prima geeignet. Beim Abfragen der Thermostatventile fing die Anzeige aber regelmässig das Flackern an. Dafür ist (mir) kostenlos noch zu teuer.
Smart!Home – von HOsy. Eigentlich eine gute Adresse, wenn es um Anbindungen von macOS oder iOS an die FritzBox geht. In dem Fall aber leider ungeeignet, weil nur auf schaltbare Steckdosen fokussiert. Vielleicht liefert ein kommendes Update ja noch die Steuerung für die Thermostatventile. Dann wären 2,29 € sicher nicht zu viel Geld dafür. So erstmal keine Kaufempfehlung.
fritch – kostet ebenfalls 2,29 €. Allerdings finde ich schon das Interface nicht sonderlich attraktiv. Zumal sich mit den gewählten Farben Festlegungen von Temperaturbereichen verbinden, die nichts mit meinen Einstellungen in der FritzBox zu tun haben, sondern in der App willkürlich festgelegt sind. Ungetestet.
smartFranz – Kann erstmal kostenlos getestet werden und dann über einen In-App Kauf zu 9,99 € komplett freigeschaltet werden. Absolute Killerfeatures: die Verkettung von mehreren Geräten für eine Aktion sowie die Geo-Fence Funktion. Verlasse ich das Haus in einem bestimmten (einstellbaren) Umkreis, werden festgelegte Aktionen ausgeführt. In meinem Fall eben die Temperatur runtergedreht oder auch bestimmte schaltbare Steckdosen ein- oder ausgeschaltet.
Wichtig hierbei: nicht zu enge Radien wählen, weil ansonsten schon beim Gang zum Briefkasten oder beim Einkauf um die Ecke die Heizung runtergefahren wird. Bei mir haben sich 2 km als guter Wert erwiesen. Wichtig auch: exakte Adresse eingeben. Wenn man ansonsten später von außerhalb mal die Einstellungen nachjustiert, kann die Geo-Fence Funktion „2 km von aktuellem Standort“ anders als gewollt interpretieren.
Umgekehrt natürlich genauso: nähere ich mich meinem Zuhause wieder an, dreht die Heizung auf. Letzteres nutze ich zwischenzeitlich schon nicht mehr. Die 2 km für’s Abschalten reichen umgekehrt bei der Annäherung nicht aus, um die Räume wieder auf angenehme Temperatur zu bringen. Und ein zweiter Schaltpunkt – sagen wir bei Annäherung auf 10 km – würde zu einer Fehlinterpretation nach dem Abschalten führen, da 2 km auch näher als 10 km sind und damit unmittelbar nach dem Abschalten sofort wieder ein Einschaltbefehl gesendet würde. Stattdessen nutze ich für die Annäherung einfach die Verkettung: Abhängig von der Tageszeit habe ich zwei verschiedene Temperaturszenarien hinterlegt, die ich wahlweise bei Heimkehr unter Tags oder in den Abendstunden ca. 30 – 45 Minuten vor geplanter Ankunft unterwegs abrufe.
Priorisierung
Sehr wesentlich zu wissen: was passiert wann, wenn von unterschiedlichen Stellen auf die Einstellungen der Thermostatventile zu gegriffen wird. Welche Einstellung überfährt welche?
Das erste Setting erfolgt durch die Angabe der (Nicht-)Heizperiode. Innerhalb des eingestellten Zeitraums werden keinerlei andere Regelungen – egal ob Zeitplan, App, manuell, … – zugelassen
Die zweite Priorität liegt im Urlaubsplan. Auch während dort hinterlegten Zeiträume werden keine Zeitpläne ausgeführt, bzw. der Zugriff via App und am Ventil selbst deaktiviert.
Als drittes greifen die Zeitpläne. Manuelle Eingriffe am Ventil oder via App werden von den Zeitplänen überfahren. Sprich: ändere ich unterwegs die Temperatur, wird beim nächsten Schaltvorgang im Zeitplan die dort hinterlegte Einstellung gezogen. Ebenso, wenn manuell am Thermostat selbst eine Temperatur eingestellt wird.
Alle manuellen Eingriffe – gleich ob über die Weboberfläche, verbundene Apps oder manuell am Thermostatventil selbst haben die niedrigste Priorität und werden von allen vorgenannten Stellmöglichkeiten wieder überfahren. Hier gilt einfach nur: wer zuletzt lacht, lacht am besten. Temperatur in der App runtergedreht und anschliessend am Ventil wieder nach oben, behält die letzte Einstellung, also in dem Fall die manuelle Veränderung.
Wünsche an AVM
Gerade was die Eintragung von Urlaubszeiten und Heizperiode angeht, darf der Komfort gerne noch etwas größer werden. Zwar ist es Möglich mehrere Ventile zu einer Gruppe zusammen zu fassen und gemeinsam zu konfigurieren. Aber bei der Gruppenkonfiguration gilt: alles oder nichts. So werden nicht nur die Urlaubszeiten an alle Ventile einheitlich übertragen, sondern auch die Zeitpläne werden komplett angeglichen. Just da will ich aber soviel individuelle Einstellung wie möglich haben. Nur weil ich den ganzen Tag im Büro bin und die Komforttemperatur von 22 °C haben möchte, müssen andere Räume wie das Schlafzimmer nicht ebenfalls auf dem (dort eh viel zu hohen) Niveau gehalten werden. Umgekehrt: in dem Moment wo ich die Ventile einzeln anspreche, muss ich einen Urlaubstermin auch jeweils einzeln pro Ventil hinterlegen. Da wäre eine Vorauswahl was global und was individuell eingestellt werden soll sehr hilfreich.
Sicherheit
Ein bisschen was dazu klang ja bereits weiter oben an: Der Zugriff von außen sollte natürlich so restriktiv wie möglich gehandhabt werden. Starke Kennwörter, Verschlüsselung der Verbindung sind das absolute Minimum. Und auch die Verwendung des MyFritz Zugangs ist trotz der der Einbindung eines Let’s-Encrypt Zertifikats nicht ganz problemlos.
Aber auch ohne die FritzBox ins Internet zu exponieren ergibt sichin der Kommunikation zwischen Ventil und FritzBox durch die Verwendung von DECT ein potentieller Angriffsvektor. Unklar ist ob die DECT Ventile bei der Kommunikation mit der FritzBox sich einer Verschlüsselung bedienen und ob diese auch Reverse Engineering Angriffen standhält. Aber zumindest sollte man das Szenario nicht aus den Augen verlieren!
… weil’s leider nicht so trivial war, wie ich eigentlich gedacht hatte. Oder ich mich vielleicht auch einfach nur zu blöde angestellt hatte. Und vielleicht um jemand anderem meine div. Umwege zu ersparen:
WordPress Multisite
Bekanntermassen gibt es die Möglichkeit unter einer einzigen WordPress Instanz mehrere verschiedene Seiten zu betreiben. Das ist insbesondere dann hilfreich, wenn zum einen die Benutzerbasis auf den verschiedenen Seiten (weitgehend) identisch ist und auch die grundlegenden Funktionen der Unterseiten vergleichbar sind – Stichwort: vereinfachte Verwaltung von wiederkehrenden PlugIns (und auch Themes).
Ich persönlich empfinde es als einfacher und logischer mit Subdomains in der Multisite zu arbeiten. Später, wenn das Projekt fertiggestellt wird, werden die Subdomains durch FQDNs ersetzt. Grundsätzlich geht das auch mit Subfoldern, aber wie gesagt: ich emfinde es andersherum als einfacher und logischer.
Uberspace Besonderheiten
uberspace.de bietet von Hause aus „nur“ Speicherplatz mit Shellzugang (ja, sehr vereinfacht – das kann viel mehr 😉 ), aber – und darauf will ich bei dem „nur“ hinaus – keine Domainverwaltung. Dafür sind die Konditionen – insbesondere wenn es um schnelle und einfache Entwicklungsprojekte geht – für die gebotenen Möglichkeiten ziemlich unschlagbar.
Der zur Verfügung gestellte Webspace wird über die Logik $benutzername.$servername.uberspace.de erreicht. Einzelne Projekte auf dieser Domain lassen sich in Unterordnern verwalten. Wenn es jedoch darum geht eine WordPress Multisite mit Subdomains darauf abzulegen, ist das aufgrund der vorgegebenen (und nicht erweiterbaren) Subdomainstruktur so nicht möglich.
Ausnahme: man nutzt einen Uberspace ausschliesslich für die Multisite, legt WordPress ins webroot und nutzt für Unterinstanzen die Subfolder-Lösung
Zum Glück gibt’s eine Alternative zu den Unterordnern und der generischen uberspace-Adresse. Dazu wird im webroot (/var/www/virtual/$benutzername) ein Ordner mit dem Domainnamen erzeugt und mit dem Inhalt der Webapplikation befüllt. In meinem konkreten Fall also: Upload des WordPress Ordners nach /var/www/virtual/$benutzername/wp und anschliessend die Umbenennung des Ordners auf den gewünschten Domainnamen – in unserem Beispiel /var/www/virtual/$benutzername/kundenprojekt.tld. Zusätzlich sind für die tatsächlichen Subdomains dann noch Symlinks zu erzeugen, die auf das eigentliche Projektverzeichnis zeigen:
Im weiteren Verlauf sind nach der Anleitung des uberspace-Wikis die Domains aufzunehmen. Wichtig: nicht nur die eigentliche Domain muss per uberspace-add-domain eingetragen werden, sondern auch die Subdomains! Oder – wenn man sich es etwas vereinfachen mag – auch einfach nur eine Wildcard für die Subdomains:
uberspace-add-domain -d *.kundenprojekt.tld -w
Zurück geliefert werden dann die notwendigen IPs für A- und AAAA-Record die in den DNS der Domainverwaltung eingetragen werden müssen.
Domainverwaltung bei Namecheap.com
In meinem Fall lagern die Domainnamen bei Namecheap.com. Neben der Angebotsbreite für so ziemlich alle gängigen und raren Top-Level Domains finde ich das Preis-/Leistungsverhältnis dort recht gut. In den Advanced DNS Einstellungen unserer Domain „kundenprojekt.tld“ werden nun die IPv4 als A-Record und IPv6 als AAAA-Record wie folgt hinterlegt:
Type
Host
Value
TTL
A-Record
@
IPv4 uberspace
automatic
A-Record
kundenprojekt.tld
IPv4 uberspace
automatic
AAAA-Record
@
IPv6 uberspace
automatic
AAAA-Record
kundenprojekt.tld
IPv6 uberspace
automatic
CNAME Record
firma1
kundenprojekt.tld
automatic
CNAME Record
firma2
kundenprojekt.tld
automatic
zusätzlich muss je Subdomain noch ein entsprechender CNAME-Eintrag erzeugt werden!
Bei letzterem war ich ins Schleudern geraten, hatte mit A-Records, URL-Redirects etc. rumexperimentiert um am Ende immer wieder nur auf der Hauptseite meiner WordPress Multisite zu landen. Erst nach den CNAME Einträgen funktionierten alle Subdomains mit den eigenen WordPress Sites innerhalb der Multisite zuverlässig.
Unangehmer Nebeneffekt dabei: dadurch, dass die Namensauflösung für die Subdomains nicht korrekt funktionierte, konnte auch kein Lets-Encrypt Zertifikat dafür angefordert werden. Da im Laufe meiner Versuche das bislang gültige Cert auslief, lieferten alle übrigen Projekte die neben der Multisite auf dem Uberspace lagerten nun Fehler aus oder liessen sich – je nach Browser – gar nicht mehr aufrufen.
Fazit:
WordPress Multisite auf Uberspace ist möglich, bedarf aber ein, zwei Schritten mehr als ich das auf meinem bisherigen Shared Hosting, wo Webspace und Domainverwaltung aus einer Hand sind, gewohnt war.
Man kommt an dem Thema dieser Tage nicht vorbei. Und auch nicht erst seit heute. Erst die Welle, die Caspar Hübinger mit »Deutschstunder« und »Stringintelligenz« ausgelöst hat. Nun die Debatte (mit sehr guten Stellungnahmen dazu bei 2nd-kauboy und bei luminuu) ob ein Meetup ausschliesslich für Frauen noch durch die Code-of-Conduct-Tür passt.
Man wird den Eindruck nicht los, dass es Leute gibt, die solche guten Ansätze zur Geschlechtergerechtigkeit einfach missverstehen wollen. Gerechtigkeit ist nebenbei bemerkt etwas anderes als Gleichheit. Gerechtigkeit beinhaltet sowohl den Aspekt das Gleiches auch gleich zu behandeln ist, wie umgekehrt Ungleiches auch ungleich behandelt werden darf (oder sogar muss).
Wenn es – egal ob tatsächlich oder gefühlt und erst recht experimentell* – einen Bedarf gibt, Frauen in der IT (oder hier konkret im WP-Universum) einen geschützten Raum zu bieten, dann bitte sehr her damit! Wenn es – und an der Stelle sind wir jenseits von »gefühlt« – den Bedarf für eine geschlechterneutrale Sprache gibt, dann brauchen wir solche Vorschläge wie die von Caspar.
Ich hatte das Vergnügen am Wochenende auf der FOSDEM in Brüssel zu sein. Diese eher linux-lastige Konferenz und Messe hat meinen Begriff von Community nochmal deutlich über das hinaus erweitert, was ich von unserer (heilen) WordPress Welt gewohnt bin. Und ich bin mir sicher, dass alleine durch die Tatsache, das diese Welt noch sehr viel bunter als die unsere ist, auch ein Code of Conduct noch sehr viel notwendiger ist.
Ja, es braucht auch für WordPress Veranstaltungen – Meetups und WordCamps – ein paar Verhaltensregeln. Aber ich werde den Verdacht nicht los, dass der weit überwiegende Teil unserer Community derlei Regeln und Maßstäbe im Rahmen der Sozialisation bereits genossen und verinnerlicht hat.
Vielleicht ist auch der Nerd-Faktor von WordPress zu gering. Vielleicht sind wir Geek genug um miteinander klar zu kommen. Unterschied nicht klar? Dann dies zur Erklärung:
»Social Ineptitude«, also eine »Gesellschaftsunverträglichkeit« würde ich niemandem von denen, die ich kennenlernen durfte, attestieren. Die Diskussionen wie »Hilfe, die gendern mein WordPress« oder »Frauen in der IT sind auch nur Menschen, ergo komplett gleich zu behandeln« kommen mir wie ein Sturm im Wasserglas vor, der von Leuten befeuert wird, die sich den fehlenden Nerdfaktor auf diese Weise verschaffen wollen. Was allerdings zum Scheitern verurteilt ist, weil damit der Faktor »Intelligence« verspielt wird. Übrig bliebe der Dork!
Meine Bitte daher: lasst doch einfach mal machen. Lasst Caspar die Idee der Stringintelligenz. Lasst Maja ihr Meetup durchführen. Und wer sich dafür begeistern kann, darf gerne mithelfen. Wer mit einer Sache partout nix anfangen kann, soll doch bitte wenigstens denen, die dafür brennen, den Spaß daran lassen. Wem’s zur Toleranz nicht reicht, der sollte sich wenigstens mit Gleichgültigkeit begnügen. Der Rest darf mitmachen.
Interessant fand ich übrigens, das ausgerechnet auf den offiziellen Kanälen der WP-Foundation die Debatte sehr kritisch geführt wird. Und auch das nicht zum ersten Mal. Bei der Frage bgzl. des WordCamps im Grünen wurde ähnlich kritisch diskutiert ob ein Kloster als Veranstaltungsort noch »including« wäre oder ob damit die Gefühle derer verletzt werden könnten, die mit Religion nichts anfangen könnten. Ich finde das insbesondere deshalb bemerkenswert, weil in den USA ansonsten für die freie Meinungsäußerung, die Freiheit der Religion und die Versammlungsfreiheit recht schnell der erste Zusatzartikel der Verfassung bemüht wird. Auch für Äußerungen, die unsere Toleranzschwelle und sogar unsere gesetzlich erlaubten Dinge weit übersteigen. Ein vorauseilender Gehorsam und die Schere im Kopf will da so gar nicht in mein Weltbild passen.
*ich bin mir bewusst, das auch diese Einfügung böswilligerweise schon wieder sexistisch interpretiert werden könnte – bitte nicht!
Direkt als allererstes der Disclaimer: das hier wird kein Rant, sondern eine Bestandsaufnahme. Kein Vorwurf an bisherige WordCamp Organisatoren oder die derzeit eben keines organisieren können oder wollen (was in weiten Teilen die gleichen Leute sind).
Das erste Camp, das ich 2012 in Berlin besuchte trug noch den inoffiziellen Titel »WP-Camp«. So wie auch mein zweites ein Jahr später. Auch ohne die offizielle Anerkennung durch die WordPress Foundation war dort für mich als Neuling der Spirit zu spüren mit dem solche Veranstaltungen in der WP-Community laufen. Ich war willkommen, obwohl ich niemanden kannte. Ich lernte viel, ohne das es je belehrend gewesen wäre. Mehr noch: aus ein paar Tweets – auch das war für mich damals noch recht neu und der Einstieg in Twitter – und mehr noch die Reaktionen darauf und ein paar Gesprächen am Rande, nahm ich den Eindruck mit, dass sogar ich, der ich mich für einen Noob hielt, wohl etwas aus meinem Erfahrungshorizont beitragen konnte. Ein echtes Erweckungserlebnis.
Ein Grund, warum ich schon ein Jahr später – 2013 in Berlin – mit einem Vortrag am Start war. Ich hatte den Eindruck etwas zurück geben zu können und wollte das auch gerne tun.
2014 dann ein fast kollektives Erweckungserlebnis: Zé Fontainhas und sein Appell an die deutsche Community endlich die eigenen Bedeutung im globalen Kontext zur Kenntnis zu nehmen gab mir – und sicher noch einigen mehr – einen weiteren Schub. Bis dahin gab bei mir (wohl nicht exklusiv) die Wahrnehmung, dass es – ab Hamburg sogar offiziell so geheissen – ein jährliches WordCamp in Deutschland gab, das im Idealfall zwischen verschiedenen Austragungsorten – Berlin, Hamburg, für 2015 war bereits Köln im Gespräch – wechselte.
Auch da brauchte ich erst noch einen weiteren Lerneffekt: WordCamps sind – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nicht an ein Land sondern an den Austragungsort geknüpft. Also: WordCamp Hamburg, nicht WordCamp Deutschland in Hamburg. Die nächste Debatte die sich logisch daran anschloß war: wo steht geschrieben, das es in .de nur je ein WordCamp pro Jahr geben könne?
2015 erbrachten Köln und Berlin mit dem explizit auf Developer ausgerichteten WordCamp auch gleich erfolgreich den Beweis, dass es keinerlei Beschränkung gibt.
2016 steigerte sich dies gar auf 3 WordCamps! Zwei »FullSize« WordCamps mit Nürnberg und Frankfurt – also zwei Tage + Contributor Day sowie das im BarCamp-Stil durchgeführte, eher lokal ausgerichtete WordCamp Köln. Auch die Tatsache, das die deutsche Community sich auf internationalen WordCamps blicken liess – von Antwerpen über Turin und London bis Philadelphia – erweiterte den Horizont im besten Sinne des Wortes.
Eine einzige Erfolgsstory also? Jedes dieser WordCamps war auf seine eigene Art sehr, sehr gut. Und jedes war anders. Und allen gemeinsam war die Möglichkeit des gegenseitigen Lernens und Kennenlernens. Bis hier hin also: Eindeutig – Ja!
Und 2017? Wer den aktuellen Kalender auf central.wordcamp.org aufblättert wird tolle Austragungsorte in aller Welt finden. Aber derzeit nicht einen im deutschsprachigen Raum. Die aktuelle, sehr ambitionierte Organisation eines »WordCamps im Grünen« wird wohl erst 2018 Früchte tragen. Ich freue mich da heute schon drauf, weil die Idee absolute Weltklasse ist. Ebenso wie diverse andere noch ungehobene Ideen wie die eines echten »Camps« – also so richtig mit Zelt – oder die eines »WordCruise« auf einem (Binnen)Kreuzfahrtschiff.
Aber hee – wie wäre es in der Zwischenzeit mit einem ganz einfachen, ganz herkömmlichen WordCamp? Von mir aus auch nur eintägig. Gerne auch im BarCamp Stil. Köln war da eine hervorragende Blaupause. Auch vielleicht auch nicht mit voller Kapelle von 300 – 400 Leuten. Es mag mir nicht in den Kopf, warum nach einem kontinuierlichen Wachstum bis 2016 nun ein Absturz auf Null anstehen könnte.
Nochmal: das soll niemand dem Vorwurf aussetzen: »Ihr habt Euer Pulver schon verschossen!«. Es soll auch niemand dazu nötigen, über die eigene Kraft und Kapazitäten hinaus sich die Orga eines WordCamps aufzuhalsen. Ich weiss, wieviel Arbeit dahintersteckt. Ein Grund warum in Nürnberg wohl frühestens 2018 wieder ein WordCamp auf der Agenda steht.
Aber nachdem wir in den letzten Jahren so einen enormen Schub an neuen und auch sehr erfolgreichen Meetups in Deutschland gesehen haben – vielleicht hilft dieser Post die zu ermutigen, die bereits mit der Idee liebäugeln, aber sich noch nicht endgültig dafür oder dagegen entschieden haben. Die Botschaft an Euch kann nur lauten: Macht es! Ihr könnt nichts falsch machen. Und wer jemals in die Orga eines WordCamps eingebunden war, wird mit Freuden die Erfahrungen teilen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mich dürft ihr beim Wort nehmen.