Die aktuellen G4 iBooks bieten mit etwas Speicherausbau genügend Rechenpower für die allermeisten Office Anwendungen. Dank 2,1 kg und 12″ sind sie auch als mobiles Büro unschlagbar, erst recht wenn man den günstigen Preis in Betracht zieht. Wer sich keinen zweiten Rechner für den stationären Einsatz leisten kann oder will wird sich am heimischen Schreibtisch allerdings schnell einen größeren Desktop wünschen
Ab Werk unterstützen die iBooks eine Auflösung von 1024 x 786 Pixel und das Spiegeln des Desktops auf einen externen VGA-Monitor. Allerdings ist diese Beschränkung nicht in der Apple Technikabteilung, sondern im Marktingressort entstanden. Technisch bieten die eingebauten Grafikchips wesentlich mehr Möglichkeiten, die jedoch – um den Mehrpreis des 12″ PowerBooks rechtfertigen zu können – künstlich beschnitten wurden.
Mit Hilfe von kleinen Zusatztools kann diese künstliche Beschränkung umgangen werden. Dazu wird in die OpenFirmware – also auf unterster Systemebene – eingegriffen. Ganz ungefährlich ist dieser Eingriff nicht – zumindest nicht bei Macs, die den erweiterten Desktop aufgrund ihrer veralteten Hardware nicht unterstützen. In der Praxis habe ich jedoch auch mehreren solcher gepatchen Systeme bisher keinerlei Nachteile erkennen können, so daß man – nochmal: richtige Hardware vorausgesetzt! – den Eingriff durchaus empfehlen kann. Auch von Garantieverlusten gegenüber Apple von denen immer wieder die Rede ist, kann ich nichts berichten. Und zu meinem Leidwesen musste ich mit einem älteren G3 iBook die Garantie bereits mehrfach in Anspruch nehmen. Der Eingriff ist allerdings reversible, so dass vorsichtige Naturen ggf. eine Deinstallation vornehmen können, bevor der Apple Techniker das Gerät in die Finger bekommen.
Bei den erwähnten Tools handelt es sich um den Screen Spanning Doctor von Klaus Rutemöller, bzw. um den iBookScreenEnhancer der Zeitschrift c’t. Beide kommen – auf unterschiedlichen Wegen – zum selben Ergebnis. Nach erfolgter Anwendung erweitert sich die Systemeinstellung Monitore um den Reiter „Anordnen“ in dem die Lage der beiden Bildschirme zueinander festgelegt werden kann. Das externe Display kann durch verschieben der Menüleiste in der Miniaturansicht der Monitore zum Hauptbildschirm gemacht werden.
Im Reiter „Monitor“ kann darüberhinaus eine wesentlich höhere Auflösung für den externen Monitor als 1024 x 768 eingestellt werden, was die Arbeitsfläche zusätzlich vergrößert.
Wem das immer noch nicht genug ist, sollte die aus der Linuxwelt sehr bekannten virtuellen Desktops ins Auge fassen. Der vorhandene Arbeitsbereich eines oder auch mehrere Bildschirme wird x-fach repliziert. Software gesteuert stehen einem so mehrere virtuelle Bildschirme zur Verfügung zwischen denen man per Mausklick oder Tastenkürzel wechseln kann. In der Praxis lassen sich so verschiedene Arbeitsbereiche für verschiedene Aufgaben einrichten. Ein virtueller Bildschirm für Browser und Newsticker. Einer für die klassischen Bürohelfer wie iCal, Adressbuch und Mail, einer für die Textverarbeitung, usw.
Als sehr empfehlenswertes, weil einfach zu handhabendes und stabiles Tool hat sich bei mir Codetek VirtualDesktop bewährt. Mit etlichen anderen Programmen hatte ich durchaus größere Probleme. Die Lite-Version ist im Normalfall völlig ausreichend. Abonnenten der Macworld, Mitglieder von .mac oder einer Mac-Usergroup (sind wir das nicht irgendwie alle?) haben die Mögllichkeit einen kostenlosen Freischaltcode für CodeTek VirtualDesktop Lite zu bekommen.