Homeautomation mit der Fritz!Box

Die Idee dazu gibt’s bei mir schon länger. Bereits Anfang 2015 gab es die Überlegung DECT Heizkörperventile für Bieberehren zu beschaffen. Für das Haus wäre aber gleich das volle Dutzend nötig geworden. Bei einem Stückpreis von seinerzeit noch rund 60 € durchaus ein kräftiges Investment. Die seinerzeit eingesetzte FritzBox 7490 hätte die 12 Ventile aber in der Tat unterstützt.

Stand Januar 2018 sind die Preise bei deutlich unter 40 €/Stück angekommen und für meine kleine Bude standen lediglich 5 der EUROtronic Comet DECT Thermostatventile auf dem Bestellzettel. Die nahezu baugleichen Fritz!DECT 301 liegen immer noch bei etwas mehr als 50 €/Stk.

Warum Homeautomation?

Zur Motivation der Beschaffung in meinem Fall: Zum einen liegt meine Wohnung im Souterrain und ist damit durchaus etwas anfällig für Feuchtigkeit. Bewusstes Heizen und regelmässiges Stoßlüften hält das Risiko allerdings im Zaum. Stoßlüften heisst natürlich auch: zu dem Zeitpunkt sollte die Heizung runtergeregelt werden, um nicht die Wärme zum Fenster raus zu blasen. Zum zweiten bin ich oft genug unter der Woche bei Kunden unterwegs und fast regelmässig auch an den Wochenenden außer Haus. Da braucht es nicht die volle Heizleistung. Beide Szenarien lassen sich mit genügender Disziplin auch manuell durchführen, aber einfacher ist die Automation. Andererseits ist es natürlich auch sehr schön in eine gemütlich warme Wohnung heimzukehren. Hier kann nur die Automation helfen. Als Nebeneffekt nehme ich eine Einsparung an Energiekosten oder auch die Zeitersparnis für die Beseitigung von Schimmel – s.o. unter Feuchtigkeit – gerne mit.

Installation

Die Thermostatventile selbst sind relativ schnell eingebunden. Der erste Schritt kann komplett am Schreibtisch erfolgen: DECT-Ventil aus der Verpackung nehmen, die mitgelieferten Batterien griffbereit daneben legen, FritzBox Weboberfläche aufrufen, Abteilung Heimnetz/SmartHome aufrufen und die Kopplung eines neuen Geräts starten. Als nächstes die Batterien einlegen. Im Display des Thermostatventils erscheint erst PREP dann INST und nach ein bisschen blinkern der DECT Anzeige kam bei mir auf allen fünfen sofort eine Verbindung zustande. In der Weboberfläche wird das Gerät dann noch passend benannt und der erste Schritt ist abgeschlossen.

Die physische Inbetriebnahme war in meinem Fall ebenso einfach: einmal die vorhandenen „statischen“ Thermostatventile einmal mit der Wasserpumpenzange links gedreht, die neuen draufmontiert und die Adaption kann losgehen. Für den Fall, dass ein anderes Gewinde vorliegt, sind Adapterringe mitgeliefert. Auch wenn ich durch den Sanitär- und Heizungsbaubetrieb meines Vaters, in dem ich als Jugendlicher mithelfen durfe, etwas erblich vorbelastet bin: das ist keine Raketenwissenschaft und mit durchschnittlichem handwerklichem Geschick zu leisten. Die Anzeige liefert bei der Montage INST, 3 Sekunden auf OK und schon beginnt eine kurze Anlernphase in der einmal der komplette Ventilweg durchgesteuert wird.

Konfiguration

Auch wenn manuelle Stellmöglichkeiten am Ventil selbst nach wie vor vorhanden sind – ab jetzt passiert erstmal alles in der Weboberfläche der FritzBox. Erster Schritt: die Definition von Komfort- und SparTemperatur. Nur was ist komfortabel in Grad Celsius? Unsere üblichen Heizkörperventile kennen Striche von 0 bis 5, aber keine Gradangaben. Auch hier half mir die Quasi-Ausbildung durch meinen Vater. Als gängige Faustregeln für die RaumTemperaturen gelten:

  • Wohnräume und Büro: 21 °C – je nach Empfinden auch gerne ein Grad mehr oder weniger. Gerade im Büro bei sitzender Tätigkeit – also wenn unsere Muskeln kaum bewegt werden und damit keine körpereigene Wärme produzieren, kann ein Grad mehr den Unterschied machen.
  • Kinderzimmer: 23 °C – insbesondere bei kleineren Kindern, je älter die Kinder werden, desto näher kann die Temperatur an die Wohnräume angepasst werden.
  • Schlafzimmer: 18 °C – mehr braucht es zum Schlafen tatsächlich nicht, je nach Empfinden sogar noch bis zu drei Grad weniger.
  • Bad: 23 °C – hier darf’s etwas behaglicher sein, insbesondere nach dem Baden oder Duschen.
  • Küche: 19°C – schon alleine weil dort Herd und Backofen zur rechten Zeit zuheizen.

Wie gesagt: alles erstmal nur Faustregeln, die man auf das persönliche Wohlbefinden anpassen muss. Aber als Ausgangsdaten für unsere Grundsteuerung taugen sie schon mal. Die Werkseinstellung mit 21 °C Komfort- und 16 °C Spartemperatur lassen sich so schon mal je Raum anpassen.

Als nächstes kommen wir zum Zeitplan, nach dem zwischen Komfort und Sparmodus umgeschaltet wird. Hier sind die persönlichen Lebensumstände natürlich maßgebend. Wer – wie ich – alleine lebt, hat’s einfach, ansonsten ist hier der Familienrat gefragt. Wann sind Aufsteh- und Zubettgeh-Zeiten? Wer hält sich wann in welchem Raum auf und braucht dann die Komforteinstellung, bzw. umgekehrt: wann kann ein Raum auf Sparflamme gesetzt werden? Wie verhält sich das an normalen Wochentagen und wie am Wochenende? Dazu sollte eingerechnet werden, dass es auch noch eine gewisse Vorlaufzeit braucht, bis ein Raum von kühl auf komfortabel eingeheizt ist – also auch die Raumgröße beachten! Wie weit will ich tatsächlich runterregeln, um einen guten Kompromiss zwischen Energieeinsparung und Eiskeller zu finden?

Hier greift eine weitere Faustregel: Maximal sollte die Temperaturdifferenz zwischen Komfort und Spareinstellung 4 bis 5 °C betragen. Zu starke Differenzen in Spar- und Komforttemperatur schaffen keinen Energieeinspareffekt mehr. Es ist weniger Energieaufwand geringe Differenzen wieder auszugleichen, als einen bereits ausgekühlten Raum wieder auf Komforttemperatur zu bringen! Aus das hatte ich rudimentär schon bei meinem Vater gehört, war aber dankbar das von meinem Bürokollegen Architekt nochmal en detail erläutert zu bekommen.

Am Ende hilft nur etwas experimentieren und die Aufzeichnungen der Temperaturen, die die Ventile an die FritzBox senden, auszuwerten. Zusammen mit den Einstellungen für die Heizperiode als Ganzes (Abschaltung der Heizkörper in einem vorgegebenen Zeitraum) sowie der Möglichkeit Urlaubszeiten einzutragen in denen nur eine Grundtemperatur gehalten und der Zeitplan ignoriert wird ist ein Großteil der Anforderungen bezüglich volle Pulle vs. Sparflamme aufgrund von An- und Abwesenheiten damit schon weitestgehend erledigt.

Ebenfalls sehr hilfreich ist ein externes Raumthermometer um die tatsächliche Temperatur im Raum mit der vom Ventil gemessenen abzugleichen. Konkret: wie ist die Temperatur an Stellen im Raum an denen ich mich regelmässig aufhalte: über Tag am Schreibtisch, abends auf der Couch, nachts im Bett, zum Essen am Küchentisch, …?

Hierfür gibt es einen sog. Offset in den Einstellungen mit der Differenzen in der Messung im Raum vs. der Temperatur am Ventil ausgeglichen werden können. Es ist durchaus sinnvoll jeden Raum mal über ein, zwei Tage daraufhin zu überwachen und nachzujustieren.

Das Anwendungsszenario Stoßlüften ist sozusagen ab Werk schon gelöst. Wird ein Fenster geöffnet – sprich: fällt die Temperatur im Raum schlagartig ab – regelt das Thermostatventil sofort komplett ab. Die Erkennung dafür und die Zeit der Abschaltung lassen sich einstellen, scheinen mir auf den ersten Blick aber ab Werk gut gewählt. Aber auch da habe ich im Laufe der Zeit etwas nachkorrigiert. So habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht während des morgendlichen Badaufenthalts das Schlafzimmer durchzulüfen. Die dafür voreingestellten 10 Minuten waren etwas zu knapp bemessen, so dass ich den Wert auf 15 Minuten angehoben habe um ganz in Ruhe mich Duschen zu können, ohne das im Schlafzimmer schon wieder die Heizung anläuft und zum Fenster rausbläst.

Zugriff von Außen

Ein weiteres Komfortmerkmal ergibt sich aus der Zugänglichkeit der FritzBox aus dem Internet. Sofern man das will und sofern man die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen dafür treffen kann und getroffen hat! Erlaubt man den Zugriff von außen – wahlweise direkt auf das Webinterface der FritzBox via https oder per VPN und dann über die interne IP auf die FritzBox können die Einstellungen für die SmartHome Geräte auch von unterwegs getroffen werden. Wie gesagt: hier wäre es mehr als wünschenswert, alles dafür zu tun, dass nur berechtigte Personen solche Einstellungen vornehmen können.

Nicht nur die Weboberfläche selbst wird so erreichbar auch verschiedene Drittanbieter Tools können über diesen Zugang angebunden werden. Im iOS AppStore finden sich gleich mehrere Anwendungen dafür:

  • MyFritz!App – die von FritzBox Hersteller AVM selbst entwickelte App, die unter anderem auch den Zugriff auf die Homeautomation ermöglicht (aber eben auch noch auf NAS Inhalte, Einstellungen, Anruflisten und Nachrichten auf dem Anrufbeantworter). Anders als der Name vermuten lässt bedarf es nicht zwingend eines MyFritz Kontos. Auch über eine fixe IP, einen DynDNS Eintrag und einfachen Benutzer-Credentials lässt sich die App mit der FritzBox verbinden. Die Einstellmöglichkeiten sind rudimentär: WunschTemperatur hoch oder runter. Die aktuell gemessene RaumTemperatur wird erst angezeigt, wenn man sich die Details des jeweiligen Geräts aufruft. Dafür ist die App kostenlos.
  • smart!DECT – für das Schalten von (AVM) Steckdosen prima geeignet. Beim Abfragen der Thermostatventile fing die Anzeige aber regelmässig das Flackern an. Dafür ist (mir) kostenlos noch zu teuer.
  • Smart!Home – von HOsy. Eigentlich eine gute Adresse, wenn es um Anbindungen von macOS oder iOS an die FritzBox geht. In dem Fall aber leider ungeeignet, weil nur auf schaltbare Steckdosen fokussiert. Vielleicht liefert ein kommendes Update ja noch die Steuerung für die Thermostatventile. Dann wären 2,29 € sicher nicht zu viel Geld dafür. So erstmal keine Kaufempfehlung.
  • fritch – kostet ebenfalls 2,29 €. Allerdings finde ich schon das Interface nicht sonderlich attraktiv. Zumal sich mit den gewählten Farben Festlegungen von Temperaturbereichen verbinden, die nichts mit meinen Einstellungen in der FritzBox zu tun haben, sondern in der App willkürlich festgelegt sind. Ungetestet.
  • smartFranz – Kann erstmal kostenlos getestet werden und dann über einen In-App Kauf zu 9,99 € komplett freigeschaltet werden. Absolute Killerfeatures: die Verkettung von mehreren Geräten für eine Aktion sowie die Geo-Fence Funktion. Verlasse ich das Haus in einem bestimmten (einstellbaren) Umkreis, werden festgelegte Aktionen ausgeführt. In meinem Fall eben die Temperatur runtergedreht oder auch bestimmte schaltbare Steckdosen ein- oder ausgeschaltet.

Wichtig hierbei: nicht zu enge Radien wählen, weil ansonsten schon beim Gang zum Briefkasten oder beim Einkauf um die Ecke die Heizung runtergefahren wird. Bei mir haben sich 2 km als guter Wert erwiesen. Wichtig auch: exakte Adresse eingeben. Wenn man ansonsten später von außerhalb mal die Einstellungen nachjustiert, kann die Geo-Fence Funktion „2 km von aktuellem Standort“ anders als gewollt interpretieren.

Umgekehrt natürlich genauso: nähere ich mich meinem Zuhause wieder an, dreht die Heizung auf. Letzteres nutze ich zwischenzeitlich schon nicht mehr. Die 2 km für’s Abschalten reichen umgekehrt bei der Annäherung nicht aus, um die Räume wieder auf angenehme Temperatur zu bringen. Und ein zweiter Schaltpunkt – sagen wir bei Annäherung auf 10 km – würde zu einer Fehlinterpretation nach dem Abschalten führen, da 2 km auch näher als 10 km sind und damit unmittelbar nach dem Abschalten sofort wieder ein Einschaltbefehl gesendet würde. Stattdessen nutze ich für die Annäherung einfach die Verkettung: Abhängig von der Tageszeit habe ich zwei verschiedene Temperaturszenarien hinterlegt, die ich wahlweise bei Heimkehr unter Tags oder in den Abendstunden ca. 30 – 45 Minuten vor geplanter Ankunft unterwegs abrufe.

Priorisierung

Sehr wesentlich zu wissen: was passiert wann, wenn von unterschiedlichen Stellen auf die Einstellungen der Thermostatventile zu gegriffen wird. Welche Einstellung überfährt welche?

  • Das erste Setting erfolgt durch die Angabe der (Nicht-)Heizperiode. Innerhalb des eingestellten Zeitraums werden keinerlei andere Regelungen – egal ob Zeitplan, App, manuell, … – zugelassen
  • Die zweite Priorität liegt im Urlaubsplan. Auch während dort hinterlegten Zeiträume werden keine Zeitpläne ausgeführt, bzw. der Zugriff via App und am Ventil selbst deaktiviert.
  • Als drittes greifen die Zeitpläne. Manuelle Eingriffe am Ventil oder via App werden von den Zeitplänen überfahren. Sprich: ändere ich unterwegs die Temperatur, wird beim nächsten Schaltvorgang im Zeitplan die dort hinterlegte Einstellung gezogen. Ebenso, wenn manuell am Thermostat selbst eine Temperatur eingestellt wird.
  • Alle manuellen Eingriffe – gleich ob über die Weboberfläche, verbundene Apps oder manuell am Thermostatventil selbst haben die niedrigste Priorität und werden von allen vorgenannten Stellmöglichkeiten wieder überfahren. Hier gilt einfach nur: wer zuletzt lacht, lacht am besten. Temperatur in der App runtergedreht und anschliessend am Ventil wieder nach oben, behält die letzte Einstellung, also in dem Fall die manuelle Veränderung.

Wünsche an AVM

Gerade was die Eintragung von Urlaubszeiten und Heizperiode angeht, darf der Komfort gerne noch etwas größer werden. Zwar ist es Möglich mehrere Ventile zu einer Gruppe zusammen zu fassen und gemeinsam zu konfigurieren. Aber bei der Gruppenkonfiguration gilt: alles oder nichts. So werden nicht nur die Urlaubszeiten an alle Ventile einheitlich übertragen, sondern auch die Zeitpläne werden komplett angeglichen. Just da will ich aber soviel individuelle Einstellung wie möglich haben. Nur weil ich den ganzen Tag im Büro bin und die Komforttemperatur von 22 °C haben möchte, müssen andere Räume wie das Schlafzimmer nicht ebenfalls auf dem (dort eh viel zu hohen) Niveau gehalten werden. Umgekehrt: in dem Moment wo ich die Ventile einzeln anspreche, muss ich einen Urlaubstermin auch jeweils einzeln pro Ventil hinterlegen. Da wäre eine Vorauswahl was global und was individuell eingestellt werden soll sehr hilfreich.

Sicherheit

Ein bisschen was dazu klang ja bereits weiter oben an: Der Zugriff von außen sollte natürlich so restriktiv wie möglich gehandhabt werden. Starke Kennwörter, Verschlüsselung der Verbindung sind das absolute Minimum. Und auch die Verwendung des MyFritz Zugangs ist trotz der der Einbindung eines Let’s-Encrypt Zertifikats nicht ganz problemlos.

Aber auch ohne die FritzBox ins Internet zu exponieren ergibt sich in der Kommunikation zwischen Ventil und FritzBox durch die Verwendung von DECT ein potentieller Angriffsvektor. Unklar ist ob die DECT Ventile bei der Kommunikation mit der FritzBox sich einer Verschlüsselung bedienen und ob diese auch Reverse Engineering Angriffen standhält. Aber zumindest sollte man das Szenario nicht aus den Augen verlieren!

[Update] Heiter bis wolkig

Nein, es geht nicht um’s Wetter, sondern um den allgegenwärtigen Hype »Clouds«. I.d.R. sprechen wir dabei über mehr oder minder Speicherplatz auf irgendwelchen Servern (die zumeist in Amerika stehen und deren Sicherheit und Privatheit man nun glauben kann oder nicht).

Egal wie: allen gemeinsam ist, das sie ein einfaches und bequemes Mittel darstellen um Daten immer und überall griffbereit auf allen Devices zu haben. Neben dem »Altvater« DropBox für den es ab Werk 2 GB Speicherplatz kostenlos gibt plus weiteres für neugewonnene Mitglieder (ACHTUNG: Aktion bis 31.10.2011: 2 x 50 GB extra zu gewinnen !) kommt nun Apple mit iCloud daher. Zunächst einmal ist sehr erfreulich, dass nach dem nicht immer runden und recht teuren MobileMe nun eine kostenlose Alternative bereitsteht, die immerhin 5 GB mitbringt. Richtig nett wird iCloud bei uns aber wohl erst werden, wenn iTunes dort verfügbar wird. Das Angebot ist derzeit nur in den USA verfügbar – dort kann man offenbar mit Musiklabels zu vernünftigen Einigungen kommen :-/. Auch wenn iTunes in der Cloud ein kostenpflichtiges Extra wird – für 25 $ (€?) pro Jahr die komplette Library (die bei mir rund 22.000 Titel umfasst) von Apple tip-top aufbereitet zu bekommen, ohne eine Nachfrage ob die MP3-Dateien selbst gerippt wurden oder als (erlaubte!) Privatkopie den Weg auf den Rechner fanden, finde ich sehr attraktiv.

5 GB sind nicht die Welt und so kommt aktuell box.net mit einem Top-Angebot daher: 50 GB Speicherplatz, wenn die Cloud über iPhone oder iPad eingerichtet wird. Die Aktion läuft bis zum 30.11.2011 (50 Tage). box.net-App downloaden, anmelden und (fast) fröhlich sein. Wieso fast? Weil iPhone und iPad unterstützt sind, eine Mac und Win-Applikation ähnlich wie Dropbox sie bietet aber noch in der Pipeline stecken. Schlimm? Nein!

Zum ersten ist die Weboberfläche nicht die allerschlechteste – inklusive Drag’n Drop Upload per Browserfenster. Zum zweiten gibt es schon eine kleine Mac-App namens Box Simple Share die zumindest ein paar rudimentäre Funktionen wie einen Upload, insbesondere von Screenshots auf der Pfanne hat. Und zum dritten – und besten – kann man box.net auch per WebDAV direkt aus dem Finder heraus ansprechen. Michael Preidel beschreibts auf seiner Page:

Interessant dabei ist, dass sich der Speicherplatz bequem über WebDAV ins Filesystem einbinden lässt: Unter Mac OS X im Finder Befehl-K drücken (oder im Menü Gehe zu > Mit Server verbinden … auswählen), bei Serveradresse „http://box.net/dav“ eintragen und anschließend Benutzer und Kennwort des Box.net-Accounts eintragen.

[Update 07.02.2012]Schade: box.net hat mir nichts dir nichts die (bis dahin inoffizielle) WebDAV-Unterstützung komplett rausgenommen. Damit ist box.net auf dem Mac komplett unbrauchbar geworden :-/

owncloud-square-logo-150x150Aktuell bin ich dabei owncloud.org zu testen. Schaut auf den ersten Blick auf jeden Fall um Welten besser aus, als das, was man gemeinhin aus der Linux/Opensource-Ecke gewöhnt ist und soll auch CalDAV und CardDAV unterstützen, was u.U. sowohl iCloud, wie auch einen OS X Server für den Hausgebrauch obsolet machen könnte!

 

CTI für Telefonsupporter

Ich hatte ja an anderer Stelle bereits von Dial!Fritz und der FritzBox berichtet. Zwischenzeitlich wurde die 7270v2 durch einen Blitzschlag dahingerafft und durch eine 7390 ersetzt. Wesentlichste Mehrwerte für mich sind dabei Möglichkeit ein (schnelles) Gast-WLAN zu unterhalten und die Gigabit-Anbindung der FritzBox an mein Netz. Auch Dial!Fritz hat gute Fortschritte gemacht und ist in der aktuellen Version 1.4 eine echte Cocoa-App mit einer hübscheren Oberfläche geworden. Bis auf die fehlende Möglichkeit ausgehende Faxe direkt vom Rechner via Pseudo-Druckertreiber zu versenden (was die Fritz.mac Suite von Meilenstein bietet, die aber ansonsten deutlich weniger gelungen ist) bietet mir Dial!Fritz alles, was ich für meine Zwecke brauche. Sehr gelungen finde ich dabei die Möglichkeit via AppleScript eigene Aktionen bei eingehenden und/oder ausgehenden Anrufen auszulösen.

Auf dieser Basis habe ich mir eine kleine Lösung geschafffen, die ich heute vorstellen will. In der Vergangenheit habe ich meine Telefonate, insbesondere die, in denen ich qualifizierte Antworten und Lösungen »so zwischendurch« an meine Kunden durchgereicht habe nicht wirklich nachgehalten und im Rahmen der Rechnungsstellung »pi mal Daumen« meinen Supportaufwand am Telefon kalkuliert. Dank Dial!Fritz, TimeLog4 und zwei kleinen AppleScripten aus meiner Feder findet die Aufzeichnung nun automatisiert statt.

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Das Regelwerk, das ich abbilde lautet wie folgt: eingehende Anrufe auf meinen Büronummern erzeugen beim Beginn des Anrufs einen Eintrag in iCal mit einer Default-Anrufdauer von 15 Minuten. Am Ende des Gesprächs (beim Auflegen) wird die korrekte Dauer dann eingetragen. Wird die Rufnummer von Anrufer übermittelt, kann Anhand des Adressbuchs der Name ermittelt und eingetragen werden. Ebenso werden für TimeLog ein paar Parameter wie eine passende URL, eine Kategorie (die die Höhe des Stundensatzes bestimmt) und ein Projektname (hier immer »Telefonsupport«) hinterlegt. Zusätzlich erscheint am Ende des Telefonats ein PopUp-Dialog in dem eine kurze Notiz zum Gespräch erfasst werden kann oder der Eintrag (weil keine abrechenbare Leistung) gleich komplett verworfen werden kann.

TimeLog integriert sich in iCal, nutzt die dortigen Einträge um daraus eine Stundenerfassung für Kundenprojekte zu erzeugen und (sofern man das Schwesterprodukt GrandTotal einsetzt) Abrechnungen dafür zu erzeugen. Am Ende eines Quartals läppert sich u.U. so eine recht erkleckliche Summe zusammen, die ich in der Vergangenheit auch oft genug mal zu grosszügig zu Gunsten meiner Kunden eingeschätzt und Leistung, sprich Geld verschenkt hatte.

Es sind einige händische Anpassungen an den Scripts erforderlich. Über Feedback freue ich mich und noch mehr falls jemand an der Lösung mitarbeiten mag 😉

Online Banking reloaded

Man muss es offen zugeben: MacGiro war in die Jahre gekommen. Seit einer gefühlten Ewigkeit – schon unter OS 8 – nutzen wir MacGiro um Online-Banking auf dem Mac zu betreiben und seither hat sich am Look and Feel eigentlich nichts wirklich geändert. Vor 10, 12 Jahren als wir anfingen war MacGiro mit seiner HBCI/Schlüsseldatei-Unterstützung absolut konkurrenzlos und die Frage nach einer Alternative stellte sich überhaupt nicht, wollte man den – immer noch – bestmöglichen Schutz eines solch sensiblen Verfahrens wie Onlinebanking sicherstellen.

Ein kurzer Exkurs zum Thema gängige Online-Banking Verfahren

Ein erstes Unterscheidungsmerkmal ist die Bedienung via normalem Internetbrowser gegenüber einem expliziten Clientprogramm. Der Hauptvorteil eines dedizierten Clients liegt klar darin, dass anstehende Transaktionen zunächst offline erfasst werden können sowie offline auch Auswertungen wie Liquiditätsplanungen etc. erstellt werden können. Nur für die eigentliche Übertragung der Geschäftsvorfälle bedarf es einer kurzen Onlineverbindung zum Bankserver. Aus sicherheitstechnischer Sicht heisst das: schon der zeitliche Rahmen für einen Angriff ist deutlich geringer als bei einer browserbasierten Anwendung, die einer permanenten Onlineverbindung bedarf. SSL hin oder her – auch da gibt es genügend Unterschiede in der Stärke und die Möglichkeit einer Rückrechnung steigt mit der preiswerten Verfügbarkeit von skalierbarer Rechenleistung im Internet.

Das zweite wichtige Kriterium betrifft das Signaturverfahren mit dem die Aufträge an die Bank übermittelt werden. Die beiden in Deutschland wesentlichsten Verfahren sind dabei PIN/TAN (mit mehreren Unterformen wie iTAN, mTAN, …) und HBCI (Homebanking Computer Interface). Kurz gesagt: jede Form von TAN darf heute als unsicher gelten. Das inkludiert auch das HBCI-TAN Verfahren. Jeder Versuch dies über indizierte Listen, Versand von SMS etc. etc. zu kaschieren war nur von kurzem Erfolg. Das Verfahren ist broken-by-design. Wer – nach aktuellem Stand der Technik – Onlinebanking wirklich sicher betreiben will, kommt am HBCI Verfahren mit einer Schlüsseldatei nicht vorbei. Vom Angebot dieses Verfahrens sollten Sie durchaus die Auswahl ihrer Bank abhängig machen!

Nicht zuletzt durch den mehr als angestaubten Touch von MacGiro, der unerfahrene Benutzer verzweifeln liess und die vom Mac gewohnte Einfachheit der Bedienung in vielen Stellen komplett ad absurdum führte, stieg die Zahl der Mitbewerber. BankX beispielsweise zog funktional sehr rasch auf Augenhöhe, war aber optisch um Längen voraus. Selbst Newcomer wie Pecunia, die als aktuelle Version 0.3 eher im Rohzustand sind und OutBank – der Mac-Ableger der iPhone Banking Software iOutBank – noch im Beta-Stadium (und damit eigentlich ein NoGo für einen solch sensiblen Sicherheitsbereich) oder das freie Hibiscus, dessen Installation alles andere als Mac-like ist, fanden sehr schnell Freunde. Mit der aktuellen Version 7 hat MacGiro die Zeichen der Zeit erkannt. 2 Tage vor dem offiziellen Release von Mac OS X 10.7 (Lion), welches Rosetta endgültig in den Himmel schickt, war die Notwendigkeit einer grundlegenden Überarbeitung gegeben. Die nun vorliegende Version hat dabei sowohl optisch wie auch funktional erheblich dazu gewonnen.

Hauptfenster MacGiro

Beim Erzeugen von Überweisungen, Daueraufträgen oder erwarteten Zahlungseingängen darf man sich z.B. ein – lange vermisstes – AutoFill Feature freuen. Ein beliebiger Namensbestandteil wird im Fremdkontenstamm gefunden, Name, Kontonummer und BLZ automatisch eingesetzt. Eine erhebliche Vereinfachung und Zeitersparnis!

Autovervollständigen unter MacGiro

Ändern sich wiederholende Abbuchungen in ihrer Höhe, kann der neue Betrag mit nur einem Klick für die künftigen Buchungen übernommen werden. Auch hier: ein deutlich kürzerer Weg zum Ziel und ein Produktivitätsgewinn. Geblieben sind die flexible Darstellungsmöglichkeiten für Listen, die weitreichende Konfigurierbarkeit der Buttonleiste. Auf der Wunschliste bleiben noch die etwas bessere Bedienbarkeit ausschliesslich über Tastatur – ein paar Shortcuts lassen sich dank Mac OS X zum Glück einfach nachrüsten. Die Optik ist deutlich aufgefrischt, nicht wirklich hip, sondern immer noch eher etwas konservativ, was dem Einsatzzweck aber durchaus angemessen ist. Sämtliche Darstellungen erfolgen in einem einzigen Fenster, über die Seiteleiste wechselt man schnell in den gewünschten Bereich ohne sich wie bisher in zig Fenstern (Übersicht, Eigenkonten, pro Konto ein Kontobuch, Log, …) verlaufen zu müssen.

Fazit: die Kontenstände werden mit MacGiro noch nicht wirklich besser, aber sie werden hübscher dargestellt. Und wenn Zeit tatsächlich Geld ist, dann sollte der Kontostand langfristig aufgrund der Zeitersparnis durch die neuen Funktionen anwachsen.

Kann ich SL schon einsetzen?

Eine Frage, die mir häufiger von meinen Kunden gestellt wird. Neben der Lust auf »Neues«, der Neugier auf den jeweils letzten Release aus dem Hause Apple und z.T. der Notwendigkeit (oder soll ich es »Nötigung« durch Apple nennen :-o) durch die Auslieferung neuer Rechner mit dem aktuellen System gibt es aber gerade im Business-Einsatz ein paar Dinge mehr zu beachten.

Da wäre zum Ersten die Unterscheidung zwischen Server-Betriebssystem und Client-Rechnern. Was für den Client i.d.R. schon recht ordentlich funktioniert, muss für den OS X Server noch lange nicht gelten. Nachzuschlagen bei 10.5., wo ich Serverinstallationen guten Gewissens erst mit 10.5.6 angefangen habe. Im Prinzip verhält es sich mit SL recht ähnlich. Gerade wenn es darum geht neue Features der Serverversion einzusetzen kann man nur warnen. Bei 10.5. entpuppte sich der als Killerfeature hochgelobte iCal-Server als absolut anfällig. Unter 10.6 stellt zunehmend der Adressbuchserver als (im Moment, Stand 10.6.1) unbrauchbar heraus. Hier gilt es entspannt abzuwarten oder Drittprodukte einzusetzen. Bei bereits erprobten und seit vielen Versionen implementierten Funktionen kann darüberhinaus auch der alte Grundsatz gelten: never change a running system. Warum aus 10.4 oder 10.5. nun mit Gewalt 10.6. machen, wenn die eingesetzten Dienste absolut ident bleiben?!

Zum Zweiten das Zusammenspiel in Netzwerken. Was auf dem Einzelplatzrechner noch prima funktionieren mag, muß für eine Netzwerkinstallation noch lange nicht gelten. Die Liste von Unverträglichkeiten die Apple im Rahmen von Updates in Sachen Netzwerk produziert hat ist lang: hier mal ein DNS nicht mehr tat was er sollte, dort mal ein »verbessertes« AFP-Protokoll, das halbe Netzwerke lahmlegte und Server Amok laufen liess, … Die Aussage: »Bei mir läuft alles bestens, keine Probleme mit SnowLeopard!« bekomme ich denn i.d.R. auch von Leuten, die einsam und alleine mit ihrem MacBook auf weiter Flur unterwegs sind.

Zum Dritten die Konsistenz von Betriebssystemen innerhalb eines Netzes und damit ggf. verbunden die Notwendigkeit von Investitionen in neue Hardware. Was wie gerade beschrieben für ein Netzwerk im Allgemeinen gilt, gilt umso mehr für ein Netzwerk aus gemischten OS Versionen. Dabei muss man nicht mal in die Ferne zu Windows und Linux schweifen; schon der gemischte Einsatz von 10.4., 10.5. und 10.6. – von noch älteren Sachen, sehen wir wirklich mal ab – kann unerwünschte Verhalten im Netzwerk produzieren. So wurden beispielsweise die Formate von iCal und Mail zwischen den Versionen immer wieder mal geändert – was auch für den Laien recht leicht erkennbar ist an den Dialogen der ersten Installation: »Mail muß ihre Postfächer importieren« oder so ähnlich schlägt es einem nach erfolgtem Systemwechsel entgegen. Ein hin- und herwechseln zwischen verschiedenen OS-Versionen z.B. im Zusammenhang mit serverbasierten Homeverzeichnissen ist dann zum scheitern verurteilt! Scheidet dann noch ein Upgrade von Rechnern aus – bei SnowLeopard betrifft dies z.B. sämtliche PPC-Rechner – so entsteht aus dem Wunsch nach einer neuen OS-Version schnell ein größerer Bedarf an Ersatzinvestitionen!

Und zum Vierten wäre da noch die Verträglichkeit der vorhandenen Software mit SnowLeopard zu prüfen. Neben einigem an kunden- oder branchenspezifischen Programmen (die i.d.R. aufgrund ihres begrenzten Marktes und den dadurch schmalen Ressourcen in der Entwicklung und im Support zumeist mit Freigaben für aktuelle Betriebssysteme etwas hinterher hinken) sind auch die üblichen Verdächtigen wie Office Pakete, Mal- und Zeichenprogramme oder das eine oder andere liebgewonnene Tool auf SL-Tauglichkeit zu untersuchen. Hierbei hilft erfreulicherweise recht unkompliziert die Software »SnowChecker«.

Unterm Strich bleibt daher zu sagen: Ja, cleintseitig kann SnowLeopard bereits eine Option sein, wenn es sich in die vorhandene Installationsbasis einfügt. Wer dringend neue Rechner braucht, sollte darauf achten, das ggf. ein Downgrade auf 10.5. noch möglich ist!

 

Die Gier der T-Mobile

[Update 18.09.09]: Die schlimmsten aller Befürchtungen können übertroffen werden! Nicht nur, dass nun Kunden mit Verträgen der zweiten Generation – denen die Nutzung der Datenflat (die ja gar keine ist!) schon von je her mit anderen Geräten als dem iPhone untersagt war, nein auch denen mit 1. Generation-Verträgen wird das Tethering als kostenfreies Leistungsmerkmal vorenthalten. Begründung: Unterscheidung ist technisch zu aufwändig. Seltsam – wenn es darum geht mir etwas zu verkaufen, weiss die T-Com immer sehr genau, was ich habe und mehr noch glaubt zu wissen was ich (zustätzlich) brauche :-o.

Als Ausweg bietet man aber großzügigerweise an auf einen neuen Complete-Vertrag umzusteigen und Tethering für – man höre und staune! – 20 EUR extra zuzubuchen. Nein, nicht 20 EUR einmalig. 20 Euro monatlich!

Erfreulicherweise regt sich Widerstand gegen solcherlei Kundenmißhandlung:

Ob Tethering nun ein Bestandteil des 1. Gen Vertrages ist oder nicht sind für mich juristische Spitzfindigkeiten, die ich nicht beurteilen kann. Ich bin kein Jurist.

Als Betriebswirt sehe ich aber den Fakt, dass es einen geringen, aber wertvollen Komfortgewinn darstellt der Kunden einfach nur glücklich macht. Bei einem Aufwand der für die T-Mob nahe gegen Null geht (exakt die Bereitstellung eines entsprechenden Profils und selbst das haben sich ja schon genügend Leute selbst geschustert).

Eigentlich ein gefundenes Fressen für jeden halbwegs geschickten Marketer. Genau dort scheinen aber ein paar nicht richtig zu ticken und sich der Gier verschrieben zu haben. Die Gier 20 EUR/mtl. für ein kleines Nichts haben zu wollen, das als Give-Away Lobgesänge und Neukunden emporgefördert hätte.

Der Bumerang ist geworfen, möge er ankommen und den Richtigen so am Kopf treffen, das er aus seinem Bürostuhl fällt und nie wieder dort reinfindet.

[/Update]

Tethering – also die Nutzung des iPhones als Modem für den Laptop – will sich die T-Mobile extra bezahlen lassen. Und das auch von (Alt-)Kunden, die über einen Complete-Tarif der ersten Generation verfügen, denen die Nutzung der Datenflat außerhalb des iPhones bereits erlaubt ist.

Wie unverschämt frech ist denn das?

Zum Verständnis: ich habe ein Gerät das die grundsätzliche Funktionalität hochoffiziell durch das OS 3.0 mitbringt, ich habe einen Vertrag der mir die Nutzung der Datenflat durch andere Geräte erlaubt. Also nicht die eh schon künstliche Beschränkung der aktuellen Verträge, die eine Nutzung durch Blackberry, UMTS-Sticks und ExpressCards verbietet (dazu gleich noch etwas mehr). Bisher nutze ich eine MultiSIM-Karte in meinem alten Mobiltelefon welches ich mit meinem Laptop verbinde (also im eigentliche Sinne »tethere«). Und für die Großzügigkeit der T-Mobile nunmehr kein zweites Gerät mitschleppen zu müssen soll ich 5, 10 oder noch mehr Euros künftig zahlen sollen?! Geht’s noch? Wir reden über einen einzigen Knopf im Interface des iPhones, der freizugeben ist.

So, genug geklagt. Lösung gesucht und gefunden. Die Tethering-Funktion läßt sich nämlich sehr einfach und sehr entspannt freischalten. Das Mittel der Wahl heißt »Profile«. Über spezifische .mobileconfig-Dateien kann für jeden Netzbetreiber die Freigabe erfolgen. Wer etwas Hackerblut in sich spürt lädt sich das iPhone-Konfigurationtool (für Mac oder Windows) von der Apple Seite runter, erzeugt sich einen für seinen Provider APN-Eintrag, patched die entstandene Datei um einen Eintrag und lädt sich das Teil auf’s iPhone. Wer es etwas einfacher haben mag, surft mit dem iPhone zu http://www.iphone-notes.de/mobileconfig/ wählt seinen Provider aus der Auswahlliste und lädt sich die Datei gleich auf sein iPhone. Alternativ lässt sich diese auch per Mail aufs iPhone versenden.

Noch mal zurück zu den aktuellen Complete-Verträgen und deren Nutzungseinschränkung der Datenflat. Faktisch ist dieses Verbot durch die T-Mobile nicht vernünftig prüfbar! Offzielle Aussage durch einen T-Mobile Mitarbeiter: »Die Beschränkung ist eine reine Marketingvorgabe, technisch kann sie nur rudimentär durch eine Blacklist von IMEI-Nummern umgesetzt werden.« Klartext: wer bei der T-Mobile einen UMTS-Stick oder eine Expresscard kauft um darüber qua MultiSIM die Datenflat des iPhones weiterzuverwerten, wird anhand der bekannten IMEI-Nummer ausgesperrt. Wer ein Telefon oder Hardware eines anderen Anbieters nutzt (deren IMEIs der T-Mobile wahlweise nicht bekannt oder als Telefon eben erlaubt sind) kann auch in den aktuellen Tarifen lustig surfen. Man darf annehmen, das dies auch für ein gekoppeltes iPhone gelten wird.

BTW: mir fällt gerade auf, das ich seit einem Jahr ganz selbstverständlich das iPhone in meinem Arbeitsalltag zufrieden nutze und noch kein Wort bisher hier dazu verloren habe :-o. Ich gelobe Besserung!

FileMaker mieten statt kaufen?

Die FileMaker Marketing Abteilung schlug eben in meiner Mailbox auf:

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  • Steuervorteil, weil als Betriebskosten in voller Höhe absetzbar

Weitere Informationen …

Lohnt sich das? Nimmt man den aktuellen Preis für ein 10er Starterpaket von 3.599,- EUR (exkl. Steuer) zum Vergleich, wäre das nach ca. 3 Jahren Break-Even. Mal ganz über den dicken Daumen, ohne Auf- und Abzinserei gerechnet. Schaut man in dem Zeitraum zurück stellt man fest, dass Version 8.0 in den letzten Zügen lag, 8.5 kurz drauf, 9 und nun Version 10 seither erschienen. Upgradepreis jeweils rund 1.500 EUR. Also runde 4.500 EUR nur für die Fortschreibung der Software über 3 Major-Releases in 3 Jahren! Aufwand für Migration, Anpassungen Programmierungen, … etc. etc. noch nicht mitgerechnet. Falls FileMaker seine bisherigen Upgrade Intervalle und Lizenzpreise beibehält, wäre das Mietmodell wirklich eine Überlegung wert.

Mac-Anbindung an Windows 2008 Server

Eigentlich bevorzuge ich immer noch den OS X Server, aber da Kunde bekanntermaßen König ist darf ich mich mit dem Thema »Wie binde ich einen Mac Client an einen Windows 2008 Server?« beschäftigen.

Die Antwort auf diese Frage klingt trivial: Dienstprogramm Verzeichnisdienste öffnen, das Active Directory PlugIn mit der AD-Domain des Servers ausstatten, AD-Verwalter und -kennwort eintragen, fertig.

AD-Einbindung von Leopard an Windows 2008 Server

Wären da nicht noch ein paar »aaabers«, die es dazu zu beachten gibt.

  1. Voraussetzung ist natürlich ein ordentlich konfigurierter Server. D.h. LDAP und DNS müssen laufen und idealerweise übernimmt der Server auch noch den DHCP Broadcast um die Informationen korrekt an die Clients zu übermitteln. Eigentlich nicht sehr viel anders, als beim OS X Server (wenn gleich ich beim Blick in die Adminoberfläche des Windows-Rechners den oftmals verfluchten OS X Server im Inneren still lobpries!)
  2. eingebunden bekommt man auf diese Weise sowohl 10.5 wie auch 10.4. Clients. Allerdings verweigern die Tiger danach den Verbindungsaufbau via SMB, sprich: die übermittelten Credentials prallen ab. Lediglich bei Leopard ist damit macseitig wirklich schon alles getan.
  3. um die Tiger-Clients mit SMB auszustatten bleibt der Griff zur 3rd-Party Software. ADmitMac von Thursby landete dabei gleich im ersten Versuch einen Treffer. Aufgrund des Preises von rund 150 EUR ist sollte allerdings auch eine Prüfung dazugehören, ob die Clients nicht doch zu einem Upgrade auf Leopard taugen (oftmals fehlt es ja nur an etwas RAM, welches gerade günstig zu bekommen ist) oder ob nicht besser gleich in einen aktuellen Rechner investiert wird.

Snow Leopard ante portas

wie immer, wenn Apple neue Mac OS X Versionen vorstellt fristet der Server ein Schattendasein. Kein Wort davon, dass mit der Veröffentlichung von Snow Leopard 10.6. im Herbst auch die entsprechende Server-Version bereitgestellt werden wird.
Der Weg über die Apple Seite fördert dann aber doch noch ein paar Infos zu Tage: http://www.apple.com/de/server/macosx/ Die dort beschriebenen Features klingen – auch einmal mehr – vielversprechend. So sehr, dass sie auf den Prüfstand gehören:

Simple Administration

»Allein mir fehlt der Glaube« ist man geneigt zu sagen, wenn man die Screenshots betrachtet und sich vor Augen hält, das diese GUI bereits aus Leopard 10.5. bekannt ist. Ebenso ist bekannt, das diese simple Administrationsoberfläche auch mit der »simplen« Konfigurationsmethode des Servers einhergeht, also der Methode bei der man eigentlich gar keinen Server braucht, sondern ebenso gut seinen Client aufbohrt. Für diese Karoeinfach-Kram braucht man wirklich kein IT-Abteilung. Für einen vollständigen Server, auch wenn OS X draufsteht, aber schon, oder mindestens einen externen Dienstleister.

iCal Server 2

Das wichtigste zuerst: die dämlichen Bubbles als Infofenster zu den Terminen verschwinden offenbar. iCal hatte sich u.a. damit gegenüber Tiger bis zur Unbenutzbarkeit verschlimmbessert. Der Server selbst basiert weiterhin auf CalDAV. So sehr beim Client also auf Exchange-Kompatibilität geachtet wurde – dem Server fehlt sie offenbar. In einem gemischten Netzwerk könnte also weiterhin ein Kerio Mailserver von Nöten sein.

Address Book Server

Na endlich! Konnte Leopard bisher nur mit einer halben Groupware aufwarten, bekommt der Schneeleopard nun endlich auch noch die andere Hälfte dazu. Aber wie schon unter iCal: kein Wort von der Anbindung anderer Clients als die Apple-eigenen. Auch hier gilt: im Zweifel lieber noch ein bisschen Etat für einen Kerio einplanen.

Podcast Producer 2

Ehrlich gesagt: ich hab ihn unter Leopard noch nie gebraucht und mir fällt auch für die neue Version herzlich wenig an Verwendung dazu ein. »… distributing university lectures …« mag ich ja noch glauben, aber »… training a sales force …« ist für mich ein für ein kommerzielles Umfeld an den Haaren herbeigezogenes Beispiel. Der fehlende Rückkanal mag dem Dozenten an der Uni noch einigermassen piepenhagen sein – die nächste Klausur wird schon darüber befinden obs angekommen ist. Als Verkaufsleiter/-trainer hätte ich schon gerne eine Einschätzung ob mein Sermon auf fruchtbaren Boden fällt, hängt doch nicht viel weniger als der Erfolg meines Produktes oder gar meines ganzen Unternehmens davon ab.

Wiki Server 2

Auch den habe ich bisher noch nicht eingesetzt, sehe aber durchaus mehr Sinnhaftigkeit für dieses Feature. Im Prinzip kann damit ein komplettes Intranet mit Stellenbeschreibungen, Organisationsprinzipien, Ablaufplänen, Arbeitsanweisungen, Dokumentationen, etc. etc. erschlagen werden. Ein bisschen mehr an vorgefertigter Struktur á la Pages-Vorlage zu o.g. Themen und gerne auch darüberhinaus würden den Einsatz erheblich beflügeln.

Mobile Access Server

VPN ohne VPN?! Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Wie immer wo Bequemlichkeit einkehrt, geht IMHO Sicherheit zurück. Zumal die Einrichtung von VPN sowohl server- wie auch clientseitig auf OS X nicht wirklich Raketentechnik ist.

iChat Server

Den letzten iChat Server habe ich vor Jahren unter Tiger aufgesetzt. Genutzt wurde er nie. Ist meine Kundschaft zu wenig hip oder ist auch das etwas, das die (Business)Welt nicht wirklich braucht?

Mail Services

Leider verraten die Darstellungen auf der Seite rein gar nichts zum Server selbst. Bisher – sowohl unter Panther, Tiger und Leopard – galt aber: die GUI bildet nur einen sehr schmalen Teil der Konfigurationsmöglichkeiten ab. Vernünftige Kenntnisse in postfix, squirrelmail und Konsorten sowie ein geübter Umgang mit der Konsole waren (und dürften auch weiterhin) unabdingbar (sein). Schon wieder (immer noch) eines raufgezählt für die Kerio-Anschaffung.

Web Hosting

Ebenfalls wird ein Bild aus der Abteilung »Schmalspur« herangezogen um die Einfachheit zu zeigen. Einen Haken setzen, fertig, online. Die Wahrheit im Serveradmin-Tool dahinter schaut anders aus und wenn nur der nervige Bug mit immer notwendigen Zertifikaten (auch wenn sie nicht zum Einsatz kommen) gefixt wäre, wäre schon was gekonnt.

File Sharing, Spotlight Server, Client Management, Networking und VPN

Eigentlich alles nichts wirklich Neues, die Verbesserungen liegen fast überall ausschliesslich im Performance-Bereich. Business as usual. Vielleicht schneller, vielleicht schlanker im Code, aber keinesfalls neu. Macht nix, funkioniert ja auch schon seit Leopard, teilweise sogar schon seit Tiger prima.

Was bleibt unterm Strich?

Snow Leopard (Server) ist Leopard (Server) wie er immer hätte sein sollen – so wurde es uns schon bei der ersten Präsentation eingebläut. Bei aller Neuentwicklung, die dort aufgrund von 64-Bit-Technologie, Grand Central, OpenCL und so weiter und so fort sicherlich eingeflossen sein mag, vordergründig bleibt es ein Minor-Release, ein weiterer Bugfix des längst als Bettvorleger gelandeten Leoparden, das auch noch Geld kosten wird. Wieviel das für den Server sein wird, ist noch nicht klar. Meiner Vermutung nach, reden wir aber über sicher rund 200 EUR für die »unlimited« Lizenz und etwa 100 EUR für die 10er-Lizenz.

Mit dem Release-Datum September + einer Karenzzeit für Tests und Bugfixes könnte also für den Großteil meiner Kunden ein Upgrade auf SnowLeopard zum Jahreswechsel 2009/2010 in Frage kommen. Der Rest wird – schon mangels Investitionsbereitschaft in einen Intel-Rechner als Server, der Voraussetzung ist, auch weiterhin mit Tiger (!) arbeiten. Und auch meine Kerio-Installationsbasis wird unter SnowLeopard nicht zusammenschmelzen.

Telefonie am Mac

Ganz korrekt ist der Titel leider nicht. Für die Telefonie ist nach wie vor nicht der Mac als solches zuständig, aber mit einem schlauen Zusatztool gelingt die Kopplung des Mac Adressbuchs mit der Telefonanlage.

Zum einen geht es um die AVM FritzBox als Telefonanlage. Bei mir werkelt seit einiger Zeit eine FritzBox WLAN 7270. Neben den üblichen DSL-Modem, -Router, Netzwerk-Switch und WLAN-Accessfunktionen – die heute jeder Feld-, Wald- und Wiesenrouter mitbringt – machen ihn seine Telefoniefunktionen für mich wertvoll. Insgesamt lassen sich – ohne weitere Telefonanlage – bis zu 8 Endgeräte direkt anschliessen. Das reicht i.d.R. für ein kleines Unternehmen vollständig aus. Zu den zwei analogen Anschlüssen (an einem hängt mein OS X FaxServer), die es auch bei anderen FritzBoxen gibt, kommt noch ein ISDN-S0 Bus dazu (an den zur Not auch noch eine komplette Telefonanlage gehangen werden kann) und – das ist für mich das Killerfeature – bis zu 5 DECT-Handsets lassen sich direkt in die Box einbuchen.

Die höchste Kompatibilität erreicht man naturgemäß mit den Geräten aus gleichem Haus – in dem Fall also die MT-C Handsets von AVM. Aber auch mit Grundig, Philips, Panasonic, Siemens, und anderen DECT-GAP-Geräten gelingt die Kopplung, auch wenn dann – DECT GAP ist eben ein »kleinster gemeinsamer Nenner«-Standard – nicht alle Funktionalitäten zur Verfügung stehen. Konkret getestet habe ich es mit einem ziemlich alten Philips Onis 200, welches hervorragend funktionierte. Aus meinem Dunstkreis bekomme ich aber auch positive Meldungen zu Siemens Gigaset und Grundig.

Richtig chic am Mac wird die Verbindung dann noch mit Dial!Fritz – der zweiten Komponente meiner Lösung. Da sowohl vom Mac als auch vom Telefon auf dem gleichen Schreibtisch eine Verbindung zu FritzBox besteht, schliesst Dial!Fritz diese Lücke zwischen Mac und Telefon. Dazu werden 3 Komponenten auf dem Mac installiert: die Software selbst stellt via IP-Adresse und Login die Verbindung zur FritzBox her und greift auf die dort gespeicherten Telefonie-Daten zurück.

So können z.B. Anruflisten auf den Mac übertragen und gespeichert werden. Die in der FritzBox vorhandene Beschränkung auf 399 Einträge fällt dabei, die Historie auf dem Mac wird komplett fortgeschrieben.

df-anrufliste.jpgSoweit durch das Adressbuch bekannt, werden die Nummern dabei in Klartext Namen der Anrufer aufgelöst. Ist eine Nummer dort nicht bekannt, bemüht sich Dial!Fritz über die Reversesuche im Telefonbuch einen Namen zu ermitteln. Die komplette Anrufhistorie kann zu weiteren Auswertungszwecken (eine kurze Statistik mit den Top-10 Anrufern/Angerufenen, Gesprächsdauern, etc. liefert Dial!Fritz gleich selbst) als .csv-Datei exportiert werden.

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Eine weitere Exportfunktion veröffentlich die Anrufliste auf einem Webserver und bietet damit Durchgriff von iPhone auf die eingehenden oder auch verpassten Anrufe. Gut um von unterwegs den Überblick über das Geschehen im Büro zu behalten. Mehr zur iPhone-Anbindung demnächst in diesem Theater … ;-).

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Auch die Übernahme von Adressbucheinträgen in die FritzBox gelingt endlich mit Dial!Fritz. Während die AVM-Weboberfläche bis heute keine Importmöglichkeit für Telefonbucheinträge zur Verfügung stellt, greift Dial!Fritz auf das Apple-Adressbuch zurück, übernimmt Einträge in die FritzBox, ordnet Kurzwahlen und Vanity-Nummern zu.

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Ebenfalls sehr wertvoll für die Dokumentation ist darüberhinaus die Möglichkeit zu Anrufen – ein- wie ausgehend – Gesprächsnotizen zu erfassen und zu verwalten (inkl. Volltextsuche).

df-gespraechsnotizen.jpg

Die zweite Komponente von Dial!Fritz ist ein Dashboard-Widget, welches Telefonnummern per copy-paste übernimmt und für die Anwahl bereitstellt. Der Dritte – und für mich wichtigste Teil – ist das Adressbuch-PlugIn, welches eine direkte Anwahl aus dem Apple Adressbuch ermöglicht. In der Grundkonfiguration von Dial!Fritz wird die Nebenstelle zu der die Gespräche vermittelt werden sollen hinterlegt, Growl liefert die Optik dazu, wenn die Verbindung aufgebaut wird. Insbesondere in Verbindung mit einem DECT-Headset (z.B. von Plantronics) entsteht so ein komplettes Telefon – nur ohne Wählscheibe ;-).

df-adressbuch.jpg

Die sehr gute Integration in die Mac-Umgebung finde ich ebenso überzeugend wie die überschaubaren Kosten. Die FritzBox ist um rund 170 EUR zu bekommen – das entspricht dem Preis für eine Airport Extreme, nur das die keine Telefonie beherrscht. Die MT-C Handsets schlagen mit ca. 60 EUR/Stk. zu Buche. Eine Lizenz für Dial!Fritz kostet 19 EUR. Meine aktuelle Installation besteht aus 3 Handsets, von denen zwei per Dial!Fritz mit den Arbeitsplatzrechnern gekoppelt sind. So komme ich für eine komplette, komfortable Telefonanlage samt eingebauten WLAN-DSL-Router (802.11n-fähig!) auf gerade mal 400 EUR.