Es muß nicht immer Kaviar sein, …

Edel, kostspielig und gut. Das trifft nicht nur auf Kaviar sondern auch auf den OS X Server zu. Wer nur eine kleine Arbeitsgruppe mit wenigen Diensten zu versorgen hat, wird selbst vor den – mit rund 480 EUR an sich moderaten – Kosten einer 10er Lizenz für OS X Server zurückschrecken. Daher hier ein paar kleine Tipps wie man mit wenig Aufwand und kleinem Shareware-Geld ein auf jedem Mac installiertes OS X Client System aufbohrt und zum Server macht.

Filesharing

 

Elementare Funktionen um Dateien zwischen Windows- und Macintosh-Clients auszutauschen, bzw. gemeinsam zu nutzen bringt jedes OS X ab Werk mit. Ein einfacher Haken bei »Personal FileSharing«, bzw. »Windows FileSharing« in der Systemeinstellung »Sharing« und los geht’s. Leider sind die Funktionen sehr rudimentär und insbesondere die Verwaltung von Benutzer- und Gruppenrechten alles andere als komfortabel. Da war selbst OS 9 besser aufgestellt. Abhilfe schafft das Programm SharePoints, welches neben der selektiven Freigabe von Ordnern auch gleich die zugehörigen Benutzerrechte mitverwaltet. SharePoints läuft als Universal Binary auch auf Intel Macs und ist Donationware – sprich der Autor freut sich über jede beliebig hohe Spende.

NFS-Shares

Wer neben Windows- und Mac-Rechnern auch noch Linuxrechner optimal mit gemeinsam genutzten Verzeichnissen versorgen will, kann dazu auf das NFS-Protokoll zurückgreifen. Da OS X über einen Unix-Kern verfügt ist auch das NFS-Protokoll als solches bereits enthalten und kann mit entsprechenden Kenntnissen auch über die Kommandozeile eingerichtet werden. Eine sehr viel komfortable Konfigurationsmöglichkeit bietet der NFS-Manager von Marcel Bresink. Das Tool ist als Shareware für $15 sowohl für PPC als auch Intel Macs erhältlich.

Gemeinsame Nutzung von Druckern und Faxmodem

 

Lokal per USB am Server angeschlossene Drucker sind ebenfalls über einen Haken unter »Sharing« freizugeben. Über den Reiter »Sharing« in den Systemeinstellungen »Drucken und Faxen« werden dann noch die einzelnen Drucker die im Netzwerk erscheinen sollen festgelegt. Hier wird ebenfalls die Freigabe des Faxmodems eingerichtet. Kosten für Software: keine.

Webserver

 

Insbesondere als lokale Entwicklungsumgebung ist der eingebaute Webserver von OS X sehr gut zu gebrauchen. Als Basis verwendet OS X den Apache-Webserver, so fast schon so etwas wie der Quasistandard als Webserver geworden ist. Sofern eine genügend schnelle Leitung (wichtig: die Upstreamleistung ist hier entscheidend!) zur Verfügung steht, spricht auch nichts dagegen den Webserver im Internet öffentlich zu betreiben. Wer lediglich statische HTML-Seiten erstellt und vorhält ist mit dem schon mehrfach angesprochenene Haken unter »Sharing« fertig. Wer es etwas komfortabler mag, nimmt in der Datei /etc/httpd/httpd.conf die Kommentarzeichen für die PHP-Einbindung raus und bekommt damit die Möglichkeit auch dynamische Seiten unter PHP zu erstellen. Zusammen mit einer Datenbank Installation, z.B. gibt es fertige Binaries von MySQL für OS X, entsteht so mit wenigen Klicks ein sehr leistungsfähiger Webserver. Auch die Möglichkeit zum WebDAV-Zugriff ist mit wenigen Einträgen in der Konfigurationsdatei zu ermöglichen, so daß der WebServer als Basis für den Austausch von iCal-Terminen genutzt werden kann.

Ein Wort zu den immer gerne gepriesenen „Instant-Webservern“ wie XAMPP oder MAMP oder den recht komfortablen Installationen von Serverlogistics. Grundsätzlich vereinfachen sie jemandem ,der zuvor noch nie einen Webserver aufgesetzt hat, das Geschäft. Allerdings stehen einem diese fertigkonfektionierten Installationen mit etwas mehr Kenntnissen sehr schnell im Weg, weil doch einiges „verbogen“ wird, um z.B. dem bereits vorhandenen Apachen nicht ins Gehege zu kommen. Ein kleiner Lernaufwand an Anfang, um die Einträge der httpd.conf kennen zu lernen ist langfristig wesentlich ergiebiger als der schnelle Erfolg der Instant-Webserver Installationen. Apache, PHP, WebDAV sind an Bord, MySQL ist Freeware.

FTP-Server

Auch hier böte OS X einen einfachen Klick und fertig wäre der FTP-Server. Aber: die Implementation des eh etwas anfälligen FTP-Protokolls ist so unsicher gelöst, das man dringend von den OS X eigenen Ressourcen abraten muß. Besser gelöst ist diese Aufgabe mit dem PureFTPd Manager. Auch der PureFTPd Manager läuft bereits nativ auf den Intel Macs und ist ebenfalls Donationware.

Mailserver

Für etwa $20 bekommt man mit MailServe »a totally-functional buzzword-compliant mail server in less than a minute, the Mac Way«, also einen fix und fertigen Mailserver, der sowohl POP, IMAP und SMTP mit wenigen Klicks auf einem beliebigen PPC oder Intel Mac unter OS X zur Verfügung stellt. Wer lediglich einen SMTP-Server für den Versand von eMails betreiben will, kann für’s halbe Geld auch auf den PostfixEnabler zurückgreifen.

DomainName-Server (DNS)

Insbesondere wenn das Netz etwas wächst wird man es zu schätzen wissen, die Rechner beim Namen nennen zu können und sich nicht kryptische IP-Nummern merken zu müssen. Aus gleichem Haus wie der PostfixEnabler und MailServe kommt daher für weitere $9,99 der DNSEnabler an Bord.

DHCP-Server

Als Grundlage für den DNS empfiehlt es sich auch einen DHCP-Server zu betreiben. Leider gibt es keinen fertigen DHCP-Server für den OS X Client, sondern lediglich den Source Code des Internet Systems Consortiums, der dann noch zu komplieren wäre. Wer diese Aufgabe scheut, sollte auf die DHCP-Server Funktionen zurückgreifen, die heute so ziemlich jeder DSL- oder ISDN-Router enthält.

VPN-Server

Auch hier bietet sich leider nur die Wahl zwischen selbst kompilierten Lösungen oder dem Rückgriff auf einen – meist schon etwas leistungsfähigeren – Router, der eine VPN-Anbindung mitbringt.

NTP-Server

Um innerhalb des Netzes eine gemeinsame Uhrzeit zu haben verfügen bietet OS X die Möglichkeit in der Systemeinstellung »Datum und Uhrzeit« einen Timeserver anzugeben. Neben den Apple-Timeservern bietet sich der Rückgriff auf die Pysikalisch-Technische Bundesanstalt – dem Betreiber der deutschen Atomuhr – unter ptbtime1.ptb.de oder ptbtime2.ptb.de an. Auch hier verfügen die meisten Router über eine entsprechende Funktion, so dass diese einmalig einen Netzverkehr nach aussen produzieren und die Clientrechner wiederum auf den Router als Timeserver zurückgreifen können.

Firewall und NAT

Einen elementaren Angriffsschutz bietet OS X – wiederum in der Systemeinstellung »Sharing« – mit seiner eingebauten Firewall. Zu beachten ist: wer neben den Standarddiensten die unter »Sharing« verwaltet werden, weitere in sein System implementiert, muß notwendige Ausnahmen für die Firewall manuell einpflegen. Ggf. ist es überlegenswert in einem überschaubaren und vertrauenswürdigen internen Netz die OS X Firewall ganz abzuschalten, wenn dafür nach aussen über den DSL-Router eine entsprechende Firewallfunktionalität zur Verfügung steht. Auch bei der Weitergabe der DSL-Verbindung an andere Rechner und dem dafür notwendigen NAT (Network Address Translation – kurz: die externe IP im internen Netz nutzbar machen) ist ein expliziter Router ungleich leistungsfähiger als die Möglichkeit die OS X unter »Sharing« »Internet« dafür bietet. Insbesondere können in einem Router dafür weitreichende Regeln hinterlegt werden, welcher Rechner, welche Dienste zu welchen Zeiten nutzen oder eben auch nicht nutzen darf.

iChat-Server

Um den Funktionen eines OS X Servers nahe zukommen, gehen wir einfach mal alle Dienste durch, die dieser ansonsten noch so bietet. Dazu gehört auch die Möglichkeit einen eigenen iChat-Server aufzusetzen. Dieser basiert unter OS X Server auf Jabber. Neben zwei Java-Lösungen (Wildfire und Open-IM), die „out-of-the-box“ eingesetzt werden können, gibt es nur noch von ejabberd ein fertiges Binary (allerdings derzeit ausschliesslich für PPC-Macs) um einen entsprechenden Server zu betreiben.

Anwendungsserver

Unter OS X gehören dazu neben Tomcat und JBoss auch noch das appleeigene WebObjects. Letzteres ist seit der Version 5.3 kostenloser Bestandteil der Developer Tools, die zu jeder Tiger-Version mitgeliefert werden. Kostenlos sind auch die Java-Applikationsserver Tomcat und JBoss die kostenlos heruntergeladen werden können.

Quicktime Streaming Server

Die Grundlage für diesen Dienst unter OS X Server bildet der Darwin Streaming Server der von Apple selbst als kostenloses OpenSource Programm zur Verfügung gestellt wird.

NetBoot-Server

Neben der Möglichkeit Clients ohne eigene Festplatte über das Netzwerk zu booten, wird dieser Dienst sehr häufig genutzt um von zentraler Stelle aus, eine (möglichst) einheitliche Installation auf allen Clients zu erstellen. Als kostenlose Alternative bietet sich dazu NetRestore von Mike Bombich an.

Softwareaktualisierungs-Server (SUS)

Der OS X Server bietet die Möglichkeit einmal zentral alle verfügbaren Updates für Apples Software Produkte zu holen und innerhalb des lokalen Netzes den Clientrechnern zur Verfügung zu stellen. Faktisch veringert sich dadurch lediglich der verbrauchte Traffic, verglichen mit dem Standardverhalten, das jeder einzelne Client auf das Internet zugreift um die verfügbaren Softwareupdates vom Apple-Server zu laden. Eine einfache und elegante Möglichkeit den SUS auf OS X Clientsystemen nachzubilden ist mir leider nicht bekannt. Nach meiner Einschätzung wäre es aber mit etwas Shell-Scripting zu lösen.

Update 04.05.2007 : Heise hat ein nettes Tool namens »OliU – c’t Offline Updater für Mac OS X 10.4.« auf der Basis des Kommandozeilentools »wget« veröffentlicht, mit dem man sich die Updates vom AppleServer auf ein lokales Volume ziehen kann. Einstellbar ist, für welche Architektur – PPC und/oder Intel – die Pakete geladen werden sollen und wo und wie sie gespeichert werden. Für unseren Zweck als Server wäre sicherlich das Verzeichnis „Web-Sites“ und die Freigabe via Webserver im lokalen Netz sicherlich das Mittel der Wahl.

OpenDirectory

Last but not least – der zentrale Dienst des OS X Servers überhaupt. Fast alle o.g. Dienste kennen unterschiedliche Rechte für einzelne Benutzer. Und sei es, das ein Benutzer den betreffenden Dienst überhaupt nutzen darf. Aus diesem Grund bauen unter OS X Server fast alle Dienste auf einer zentralen Benutzerverwaltung – dem OpenDirectory – auf. Grundlage für OpenDirectory ist ein LDAP-Server. Auch hierzu gibt es mit OpenLDAP einen kostenlose OpenSource Ersatz, der allerdings nur Source-Code zur Verfügung steht, also selbst kompiliert werden muß. Grundsätzlich kann man aber festhalten: alle o.g. Dienste, die eine Konfiguration von Benutzerrechten erfordern bringen – jeder für sich – die notwendigen Einstellmöglichkeiten mit. Die zentrale Verwaltung ist damit vorallem ein Komfortgewinn und minimiert potentielle Fehlermöglichkeiten. Wer wirklich so viele Dienste auf seinem Server anbietet, das eine solche zentrale Benutzerverwaltung Sinn macht, sollte ernsthaft über die Anschaffung des OS X Servers nachdenken! Der Rest kann wie oben gezeigt mit wenigen Dollar für Shareware und etwas Fleiss bei der Einrichtung schon recht weit kommen.

Vorteil aller hier gezeigten Lösungen: sie unterliegen keiner Lizenzbeschränkung, wären daher vom Gegenwert her eher mit der unbegrenzten Lizenz des OS X Servers (ca. 970 EUR) zu vergleichen. Die meisten Programme liegen zudem schon als Universal Binary vor und können damit auf den aktuellen Intel Macs eingesetzt werden, während OS X Server noch auf PPC-Macs ausschliesslich läuft. Grundsätzlich sollte für eine kleine Arbeitsgruppe mit bis zu 5 Clients und einer handvoll Dienste aber jeder OS X fähige Rechner ausreichen. Selbst ältere G3- und G4-PowerMacs sind mit genügend RAM und einer schnellen Festplatte dieser Aufgabe locker gewachsen.

Ragtime – Office on steroids

Ähnlich wie ein klassisches Officepaket verbindet RagTime die Funktionen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Diagrammerstellung und Präsentation – allerdings in einem völlig anderen Ansatz. Statt einzelner Programme, die mehr oder weniger gut interagieren, vereinigt RagTime alle Funktionen in einem Programm und bedient sich bei der Anordnung der verschiedenen Elemente eines Layouts. Wie in einem klassischen Layoutprogramm (Quark Xpress, Adobe InDesign, etc.) können alle genannten Elemente, die RagTime selbst erzeugt oder importiert, in frei positionierbaren und formbaren Rahmen auf der Seite angeordnet werden. Diese sog. Container sind darüberhinaus dreh- und verzerrbar. Die enthaltenen Texte und Zahlen bleiben dabei zu jedem Zeitpunkt noch editierbar. Über die Importfunktion stehen alle gängigen Grafikformate für Bilder und Zeichnungen ebenso zur Verfügung, wie div. Office- und Standardformate für Texte und Tabellen. Auch der direkte Durchgriff auf Scanner und Digitalkameras für die Einbindung von Bildern ist möglich. Die erstellten Dokumente können als Bildschirmpräsentation, PDF-, HTML-Datei oder als Druck (incl. Unterstützung von Farbseparation für Belichter) ausgegeben werden. Der Hersteller RagTime GmbH (früher B&E Software) spricht – in Anbetracht der Layout- und Ausgabemöglichkeiten zu Recht – auch von »Business-Publishing«.

Komposition

Textverarbeitung

RagTime bietet als Textverarbeitung alle Funktionen, die im täglichen Geschäftsablauf notwendig sind. Absatz- und Schriftformate können hinterlegt und zur schnellen Formatierung abgerufen werden. Mehrspaltiger Satz, Kopf- und Fußnotenverwaltung und Indexerzeugung gehören ebenso zum Funktionsumfang wie eine sehr gute Rechtschreibprüfung. Als deutsches Produkt beherrscht RagTime geradezu vorbildlich die Trennregeln.

Tabellenkalkulation

Für die Kalkulation stehen neben arithmetischen Funktionen auch für den Kaufmann wichtige statistische und finanzwirtschaftliche Rechenregeln zur Verfügung. Darüber hinaus sind leistungsfähige Indizierungs- und Suchfunktionen vorhanden, so dass RagTime-Tabellen ebenso gut als Flatfile-Datenbank einsetzbar sind.

Charts und Diagramme

Aus vorhandenen Tabellen können sehr schnell und einfach Diagramme erzeugt werden. Die dafür zur Verfügung stehenden Vorlagen schliessen auch einige 3D-Grafiken ein. Mit den Linien-, Kreis-, Rechteck- und Bezierwerkzeugen lassen sich einfache Freihandgrafiken erstellen. Jedes so erzeugte grafische Element kann wiederum Container für einen Text, eine Kalkulation, ein Bild, ein Ton oder einen Film sein. Dieses Containerkonzept geht sogar soweit, dass eine einzelne Tabellenzelle wiederum eine weitere Tabelle mit weiterführenden Berechnungen enthalten kann. Anders als bei klassischen Tabellenkalkulationen, die über Zeile und Spalte zweidimensional arbeiten und über Arbeitsblätter eine 3. Dimension erzeugen können, kann bei RagTime durch dieses Konzept von einer echten n-dimensionalen Tabelle gesprochen werden. Dies ist eine herausragende Grundlage für ein ausgefeiltes Management-Informationssystem (MIS).

Makroprogrammierung

Weitere Rechenblattfunktionen dienen der Steuerung von RagTime Elementen. Dadurch können ganze Geschäftsprozesse abgebildet und automatisiert werden. Buttons, Auswahllisten oder Ankreuzfelder lassen sich zur Interaktion mit dem Benutzer erzeugen.

Anwendungsbeispiele

Vertriebsunterlage   Preisliste   Bericht

Ein einfaches Beispiel wäre ein Korrespondenz-Layout über welches Briefe, Faxe, Angebote, Rechnungen, etc. erstellt werden können. Grundlage für alle Dokumente bildet ein Brieflayout nach DIN 5008. Über die Makrofunktionen kann in diesem Dokument eine umfangreiche Auswahlliste erzeugt werden. Diese stellt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, was mit dem erzeugten Dokument weiter geschehen soll, wie z.B.:

  • Platzieren auf einem Firmenbriefbogen
  • Übergabe an das Faxmodem, wobei eine auf dem Briefbogen vorhandene Grafik als Graustufen-Bild eingebaut wird
  • Erzeugen eines PDF, in welchem die Optik des Briefbogens 1:1 durch die Einbindung von entsprechenden Grafiken erfolgt

In einem weiteren Schritt kommen Funkionen dazu, die den Brief um Berechnungstabellen für Angebot und Rechnung erweitern. Auf vorhandene Adressen im Adressbuch kann über RagTime-eigene Funktionen durchgegriffen werden, sodass es keiner separaten Datenbank für die Kundenverwaltung bedarf.

Ein zweiter Anwendungsfall wäre z.B. die Erstellung einer Preisliste. Über den Rückgriff auf einen Artikelstamm können so hochwertige Druckausgaben von Prospektblättern und Preislisten entstehen. In Verbindung mit Kundendaten sogar personalisiert. Der Artikelstamm kann dabei wahlweise in einer RagTime-eigenen Tabelle verwaltet sein oder über einen Import von entsprechenden Tabellendaten aus einem beliebigen Programm als CSV-Datei erfolgen. Noch eleganter ist die Anbindung von RagTime an FileMaker-Datenbanken durch das optionale Modul »FileTime« gelöst. Hier erfolgt ein direkter Durchgriff auf die Datenbankinhalte. Eine zusätzliche Export-/Importroutine entfällt. Aber auch beliebige andere ODBC-Datenbanken können über das »RagTime Connect« Modul an RagTime angebunden werden. Über AppleScript lassen sich darüberhinaus weitere Interaktionen mit anderen Programmen erstellen.

Als drittes Beispiel sei ein Businessplan herausgegriffen. Dieser besteht zunächst aus einem umfangreichen Zahlenwerk zu Umsatzplanungen, Kostenstrukturen, Deckungsbeiträgen und CashFlow. Ergänzt um ausführliche Erläuterungen zu Wettbewerbssituationen und Marktentwicklungen dient das Zahlenwerk zum Einen als Grundlage für die Berechnung von Planzahlen, zum Anderen als Referenz im Rahmen eines Kommentares zu den zu erwartenden Ergebnissen. Diese Referenzierung erfolgt mit Hilfe von Formeln, welche im Text eingefügt werden. Ändert sich eine Referenzzahl oder ein Berechnungsergebnis, so fließt diese Änderung unmittelbar in den Text ein, die Dokumente müssen nicht nochmals extra gepflegt werden. Änderungen wirken sich sofort in Echtzeit auf alle Verknüpfungen aus. Die Dokumente »leben«.

Kurz: RagTime unterstützt den Workflow und vereinfacht die tägliche Arbeit.

Abwesenheitsnotiz per eMail

Kaum ist man mal aus dem Haus stapeln sich auf dem Schreibtisch die Zettel mit den Telefonanrufen, die in der Zwischenzeit auf dem Anrufbeantworter eingetrudelt sind oder die meine Frau und Kollegin entgegen genommen hat.

Weil es Frank Blome wohl ganz ähnlich ging, entwickelte er ein kleines Tool namens WYWO – While You Where Out. Auf gut deutsch: Während Deiner Abwesenheit.

While You Where Out - Abwesenheitsnotiz

Die im Fenster gesammelten Daten werden zu einer eMail aufbereitet und an den betreffenden Kollegen gemailt. Klar kann man das ebenso gut direkt im Mailprogramm machen, aber nicht so schnell und nicht so elegant. Einen Teil der Zettelwirtschaft schon wieder erfolgreich bekämpft!

Der Mac ist der bessere PC!

Arbeitest Du schon oder fensterlst Du noch?

Windows XP mit Parallels Workstations auf den neuen Intel Mac mini

Das Mac OS X im Vergleich zu Windows XP das stabilere und sicherere Betriebssystem ist (bei vergleichbarem oder sogar geringerem Wartungsaufwand!) gilt als gesicherte Erkenntnis. Allerdings sind davon unabhängig immer noch eine Vielzahl von speziellen Programmen, Branchenlösungen und einigen wirklichen Killerapplikationen ausschliesslich für Windows zu bekommen. Dank der neuen Applestrategie Macs nun mehr mit Intel-Prozessoren statt mit PPC-Chips zu bestücken öffnen sich dem Anwender jedoch neue Möglichkeiten. Was zunächst als „Freak-Bastelei“ begann, bekam kurz darauf mit Bootcamp den offiziellen Segen Apples. Windows XP und Mac OS X konnten wahlweise auf ein und demselben Rechner laufen. Für wirklich produktives Arbeiten ist diese Lösung jedoch unbrauchbar. Ein echter Nutzen entsteht erst, wenn Windows- und Mac-Applikationen nebeneinander arbeiten und Daten schnell und einfach zwischen den Anwendungen hin- und hertransportiert werden können. Sei es durch einfaches draufschauen und manuellem Übertragen, sei es in der schon etwas komfortableren Variante des Copy&Paste oder einfach der gemeinsamen Nutzung von Dateien auf einem gemeinsamen Laufwerk.

An dieser Stelle setzt die Firma Parallels mit ihrer Software Workstations an. Durch eine Virtualisierungsschicht laufen in friedlicher Koexistenz Windows und Mac OS X auf ein und dem selben Prozessor. Dabei ist die Auswahl des Gastbetriebssystems nicht auf Windows XP beschränkt, sondern umfaßt die komplette Auswahl von Windowsversionen ab Windows 98. Ebenfalls möglich sind diverse Linux-Distributionen, FreeBSD, Solaris, OS/2 und MS-DOS. Die Intel Macs sind damit die derzeit einzige Rechnerplattform auf der alle drei großen Betriebssysteme + diverse Exoten parallel ausgeführt werden können. Zum Zeitpunkt des Tests waren der iMac 17″ und 20″, das MacBookPro in 15″ und 17″ sowie der Mac mini als Core Single und Core Duo Version verfügbar; Parallels Workstation befand sich in Stadium Beta6. Getestet wurde auf einem Mac mini Core Duo 1,67 Ghz, der mit der Standardkonfiguration mit 512 MB RAM, 80 GB Festplatte, SuperDrive, Airport-Extreme, Bluetooth geliefert wurde.

Bis auf den Speicher also eine sehr ansehnliche Ausstattung. Trotz des schmalen RAM-Ausbaus liess sich Parallels anstandslos installieren. Der maximal zuteilbare RAM für Gastbetriebssysteme belief sich auf 148 MB, was für den Betrieb von Windows XP ausreicht. Zunächst wird in Parallels eine Virtuelle Maschine (VM) erstellt, die die Umgebung für das Gastbetriebssystem bildet. Mittels eines sehr gut gemachten Wizards gelingt dies auf Anhieb. Vorhandene Hardware-Ressourcen wie Airport- und Ethernetkarte, USB-Anschlüsse, CD/DVD-Laufwerk etc. werden automatisch angeboten und eingebunden. Für die Windows-Festplatte wird eine Datei erzeugt, die als virtuelles Laufwerk zur Verfügung steht. Die Datei wird standardmässig als mitwachsende Datei erzeugt. Somit wird anfangs nur der Platz verbraucht, der tatsächlich belegt ist. Die bei der Installation gewählte Obergrenze kann später nötigenfalls mit einem mitgelieferten Tool angepaßt werden.

Installation

Die Installation von Windows XP vom CD-Laufwerk des Mac mini gelingt danach problemlos. Nach der üblichen, langwierigen Prozedur bootet dann Windows XP in einem kleinen 800 x 600 Fenster. Durch ein Icon in der Toolbar von Parallels, bzw. einem Hotkey kann dann sogar in einen Vollbildmodus gewechselt werden. Analog dem schnellen Benutzerwechsel nutzt Workstations dazu den Cube-Effekt um zwischen OS X und dem jeweiligen Gastbetriebssystem umzuschalten. Einmal im Vollbildmodus angelangt ist kein Unterschied zu einem „echten“ PC erkennbar. Der von Parallels gebotene Grafiktreiber reicht aus um 1600 x 1200 bei 24-bit Farbtiefe darzustellen. Eine höhere Farbtiefe wird derzeit nicht angeboten, allerdings gilt es zu bedenken das wir über eine Beta-Version reden! Dort wo jedoch keine allzu hohen Ansprüche an die Grafik gestellt werden, wie in den nachfolgend zu betrachtenden Branchenapplikationen reicht jedoch schon die heute verfügbare Beta aus um produktiv arbeiten zu können!

Klaglos arbeitete auch sofort die Netzverbindung via Ethernet mit, was an den reichlich eintrudelnden Windows-Updates erkennbar wurde. Alternativ kann die Netzwerkeinbindung (falls nicht gebraucht) auch komplett in den Einstellungen von Parallels abgeschaltet werden, was eine große potentielle Angriffslücke von Windows mit einem Schlag abdichtet. Wer auf Netzverbindung mit Windows angewiesen ist, ist gut beraten alle auch ansonsten notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für Windows wie Virenscanner, Firewall, Sicherheitsupdates und -patches stets im Einsatz zu haben! Im Extremfall kommt es aktuell zwar lediglich zu einer Schädigung des Gastbetriebssystems. Sprich: wird die VM samt der Festplattendatei entsorgt sollten danach auf dem Mac OS keine Spuren eines Angriffs zurückbleiben. Allerdings ist nicht auszuschliessen das über ein undichtes Windowssystem künftig auch Mac-Schädlinge den Weg in den Rechner finden können.

Ebenfalls sofort verfügbar waren die Eingabegeräte die schlimmstenfalls, wenn kein windowseigener Treiber zur Verfügung steht „huckepack“ genommen werden. So z.B. mein Wacom-Tablett, das ohne eine Windows-Installation sofort als normale Maus inklusive Scrollradunterstützung zur Verfügung stand. Keine Probleme bereiteten auch die Apple USB und sogar das Apple Wireless Keyboard. Einzige Einschränkung in diesem Fall: man muß die Tastenbelegung für Windows (die ja auf den Apple Tastaturen nicht aufgedruckt ist) kennen um alle Zeichen im Zugriff zu haben. Z.B. ist das @-Symbol unter Windows nicht mit Alt-l sondern mit Alt-Ctrl-q aufzurufen. Auch die Tastenkombination Alt-Ctrl-ß für den unter Windows öfters notwendigen Backslash »« sollte man sich merken oder alternativ auf eine Tastatur aus dem PC-Regal zurückgreifen, die beide Belegungen aufgedruckt hat.

Die USB Unterstützung geht noch etwas weiter. Ein Umax Astra 2000U Scanner der unter OS X nicht unterstützt wird, erscheint nach Anschluß an den Mac unter den USB-Geräte von Parallels (jedoch mit einem krytischen Namen). Aktiviert man den Eintrag schlägt die Hardwareerkennung von XP zu, vereinnahmt das neue Gerät und installiert es. Der alte unter OS X nicht mehr nutzbare Scanner bekam so unter Parallels sein Leben zurück. Entsprechend sollte dies auch mit USB-Druckern funktionieren, was ich jedoch in Ermangelung eines solchen Geräts nicht nachprüfen konnte. Aber: nachdem das Netzwerk verfügbar war, konnte ich ebenfalls meinen vom OS X Server bereitgestellten Printserver ansprechen. Der Ausdruck der Testseite erfolgte problemlos.

Datenaustausch zwischen OS X und Windows

Installiert man im laufenden Gastbetriebsssytem noch die Parallels Tools steht eine Austausch der Zwischenablage zwischen OS X und XP ebenso zur Verfügung wie ein gemeinsam genutzter Ordner über den Dateien zwischen den Betriebssystemen ausgetauscht werden können. Theoretisch zumindest. In der Praxis erscheint zwar der entsprechende Ordner unter Windows besitzt jedoch keine Schreibrechte, so das eine Übertragung von Dateien dorthin fehlschlägt. Unter Mac OS X ist der Ordner nicht auffindbar. Der Tausch von Text über die Zwischenablage funktionierte dagegen. Zudem lassen sich über Netzwerk-Freigaben, die sowohl vom Mac als auch von Windows erreichbar sind Dateien transferieren.

OS X Server

Wo wir schon bei Netzwerkfreigaben sind: ein Wort noch zur Zusammenarbeit (oder eben nicht) zu OS X Server. Arbeitet man mit netzwerkbasierten Homeverzeichnissen gelingt zwar die Installation von Parallels, jedoch schlägt die Erstellung der Virtuellen Maschine(n) fehl. Weder gelingt die Ablage der VM-Dateien auf dem Netzwerkpfad des Benutzerverzeichnisses noch z.B. im Ordner „Gemeinsam genutzte Dateien“. Idealerweise sollte die Installation und der Betrieb von Parallels daher zur Zeit unter einem lokalen Benutzer stattfinden. Eine Verschiebung zu einem anderen (lokalen) Benutzer ist möglich, jedoch ausschliesslich mit den korrekten Rechten (644) für den neuen Benutzer bei VM- und Image-File. Weitergehende Rechte (664) um z.b. eine VM von mehreren Benutzern (nacheinander!) nutzen zu können schlagen fehl. Zudem scheint Parallels innerhalb der VM-Files einen eigenen Lock zu setzen, der unabhängig von den gewährten Rechten auf die Datendateien nicht überfahren werden kann. Entscheidend ist also dass der Benutzer – nicht die Gruppe – der die Datei anlegt alle Rechte und Locks besitzt. Das erklärt IMHO auch die Unverträglichkeit mit OS X Server, da die Netzwerkbenutzer (UID > 1000) nicht in der Liste der Berechtigten auftauchen. Auch wiederum ein Hinweis der Fairness halber: wir sprechen über eine Beta-Software!

Insgesamt kann man festhalten, das Optik und Funktion stark von Microsofts (ehemals Connectix) Virtual PC inspiriert sind. Wer VPC schon mal in den Fingern hatte, sollte mit Parallels Workstation schnell klar kommen. Entscheidender Unterschied zwischen Parallels und VPC: VPC ist eine Emulation die eine Intel-Plattform auf dem PPC Mac nachbildet. Entsprechend ist auch noch keine Intelversion von VPC verfügbar. Durch die Emulation leidet die Performance sehr stark. Parallels nutzt nativ den Prozessor und ist damit sehr schnell.

Nun, da alle Grundlagen geschaffen sind, wollen wir im folgenden einige Branchenapplikationen unter folgenden Prämissen zu testen:

  1. Das Hauptbetriebssystem ist Mac OS X.
  2. Insbesondere Internetzugriffe für Mail, Browser, RSS etc. finden soweit als möglich ausschliesslich hier statt. Windowsapplikationen bekommen nur Internetzugriff soweit dies für ihre einwandfreie Funktion notwendig ist.
  3. Das persönliche Informationsmanagement basiert auf OS X. Adressbuch, iCal, Mail, iSync und Tools um diese Applikationen herum bilden die individuelle Arbeitsumgebung.
  4. Wo immer möglich werden Windowsapplikationen durch Mac Pendants ersetzt. Dies gilt z.B. für Office-Anwendungen, Video-, Bild- und Musikverwaltung aber auch für kleinere Tools.
  5. Wo keine unter OS X lauffähige, vergleichbare Software verfügbar ist oder strenge Vorgaben z.B. aufgrund von Netzintegrationen herrschen kommt das (Windows) Gastbetriebssystem zum Einsatz. Sinngemäß gilt dies auch für Linux-Applikationen, die hier jedoch nicht Bestandteil des Testprogramms sind. Unter Linux greift noch mehr als bei Windows die Möglichkeit 4, da z.B. unter Fink oder OpenDarwin bereits reichlich Linux-Software auf den Mac portiert wurde, bzw. durch den Unix-Unterbau von OS X alternativ der Aufwand für eine Portierung zusätzlich zu prüfen wäre.

»Multimedia«

Spasseshalber habe ich zuerst einen alte ADAC Campingführer ausgegraben. Inklusive den Quicktime Movies und den Macromedia Animationen lief alles klaglos und ruckelfrei. Erster Test bestanden.

Warenwirtschaft

Der ernsthaftere Teil des Test begann mit einem Vertreter der Gattung Warenwirtschaft. Exemplarisch griff ich auf GS Auftrag zurück, das bei einigen unserer Webdesign Kunden im Einsatz ist. GS-Auftrag stellt weder bei der Grafik noch bei der Verarbeitung hohe Ansprüche an den Rechner. Durch den nutzbaren Ethernetanschluß sollte auch die Anbindung an ein Netzwerk gelingen. Aufgrund der vorliegenden Version erfolgte diesbezüglich jedoch kein Test. Die Ergebnisse sollten sich auf andere Warenwirtschaftsprogramme übertragen lassen. Wer hier – z.B. innerhalb eines bestehenden Netzes – auf ein solches Windowsprodukt angewiesen ist, hat gute Karten. Langfristig wäre jedoch auch in diesem Fall über eine vollständige Migration auf OS X nachzudenken, da hier eine genügend große Auswahl an Warenwirtschaftssystemen zur Verfügung steht.

GPS- und Routing-Applikationen

Unter Mac OS X steht so gut wie keine Offline Software zur Verfügung. Route 66 als einziges Programm dieser Kategrorie ist auf dem Stand 2004 stehen geblieben und wird seitens des Herstellers nicht mehr weiterentwickelt. Google Earth und -Maps setzen eine permanente Internetverbindung voraus. Beide bieten darüberhinaus keine Verbindung zu einem GPS-Gerät zur Datenübertragung. Bis zur angekündigten Portierung von Garmin Softwareprodukten bedarf es daher den Rückgriff auf Windows. Im Testprogramm standen Fugawi und Garmin MapSource MetroGuide zur Verfügung. Beide konnten erfolgreich installiert werden. Hölle! So schnell habe ich das dank Vektorgrafik eh ressourcenschonende Garmin MapSource noch nie laufen sehen! Bildaufbau, Routenberechnung, Zoom rein, Zoom raus – alles sehr, sehr flüssig. Auf meinem letzten PC (Via800 unter XP) war das ok, unter VPC gerade so eben auszuhalten – eher ein Katastrophe, denn eine Anwendung. Gerne hätte ich danach auch noch den wirklichen Brecher TTQV getestet, der sogar auf dem PC unerträglich langsam lief (VPC habe ich nach der Erfahrung mit MapSource gleich bleiben lassen). Leider mußte ich feststellen, das ich nur eine Beta von TTQV zur Verfügung hatte, die unter Parallels beim Scrollen in Karten abstürzte (ob das am Betastatus von TTQV oder von Parallels liegt, mag ich nicht entscheiden). Aber das wenige das nach der Installation stabil lief, lief schnell! Auch die Anbindung des GPS-Geräts (bzw. des Card-Programmers für MapSource) selbst konnte ich nicht mehr testen, allerdings gehe ich davon aus, das auch hier – da über USB verbunden – die Hardwareinstallation analog dem Scanner hätte greifen müssen.

Weitere Anwendungen meiner Kunden werde ich in den nächsten Tagen testen um die Umstiegstauglichkeit bewerten zu können

Allgemein läßt sich festhalten: sämtliche Produkte liessen sich reibungslos installieren und starten. Die Geschwindigkeit läßt produktives Arbeiten absolut zu. Wie schon eingangs erwähnt verfügte der Testrechner über lediglich 512 MB RAM. Mit einem Ausbau auf 1 oder gar 2 GB RAM und einer entsprechend größeren Zuteilung für das Gast-Betriebssystem sollte sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit weiter steigern lassen. Der Prozessor (richtiger: die Prozessoren) waren zu keinem Zeitpunkt auch nur in der Nähe ihrer Vollauslastung. Je nach Anwendungsfall sollte ggf. auch ein Core Single für den Betrieb von XP unter Parallels ausreichend sein.

Was ich noch vermisse wäre eine Mischung zwischen dem Fenstermodus und der Vollbildansicht, genauer gesagt die Möglichkeit im Vollbildmodus trotzdem an die Menüleiste oder das Dock zu kommen, wie es z.B. bei Microsofts Remote Desktop Connection möglich ist.

Fazit

schon die jetzige Beta-Version ist für den ein oder anderen durchaus als produktive Umgebung für branchenspezifische Software brauchbar. Die Bandbreite der Anwendungen ist schon jetzt enorm, weitere Tests von einzelnen Programmen werden zeigen wie weit sich diese Bandbreite ausdehnen läßt. Mit dem Zuwachsen der Möglichkeiten im Rahmen der weiteren Entwicklung zur Finalen Version von Parallels sollten dann alle Zweifel ausgeräumt sein: Der Mac ist der bessere PC!

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Firma Entervisions in Erlangen für die Teststellung des Mac mini Core Dual.

Faxversand über das Handy

Ein weitere nette Möglichkeit für den Unterwegsarbeiter bietet die Bluetooth-Kopplung zwischen Mac und Mobiltelefon. Zumindest bei einigen Geräten. Wenn eine Bluetooth-Kopplung zwischen Mac und Handy erfolgt ist, kann das Handy als Faxgerät über das Druckerdienstprogramm eingerichtet werden.

In der Systemeinstellung »Drucken und Faxen« mit der »+«-Taste einen neuen Drucker erzeugen.

drucken-und-faxen

Hält man beim Klick auf »Weitere Drucker …« die Alt-Taste gedrückt, erweitert sich die Auswahlliste im darauf folgenden Dialog um den Eintrag »Weitere Optionen«.

druckeruebersicht weitere-optionen

Wählt man diesen Eintrag aus, kann man auf das Gerät „Bluetooth-Modem“ mit der Geräte-URI »fax://dev/cu.Bluetooth-Modem« zugreifen.

bluetooth-modem druckertreiber

Als Treiber muß man nun noch »Druckermodell« die Auswahl »Andere …« angeben und im Finder auf die Datei »/System/Library/Frameworks/ApplicationServices.framework/Frameworks/PrintCore.framework/Resources/German.lproj/Fax.ppd« zu greifen – Fertig! Anstelle von German.lproj kann man natürlich auch eine andere auf sich zutreffende Sprachversion auswählen.

Ich habe den Faxversand erfolgreich mit einem Sony Ericsson T68i getestet.

Diese Anleitung gilt nur für 10.4.

Windows Branchensoftware auf dem Mac?

Eigentlich sollte eine Glaskugel als Icon hier neben der Überschrift erscheinen, denn entgegen der bisherigen Gepflogenheiten kommt jetzt der Praxisreport nur am Rande und stattdessen vielmehr ein Blick in die Zukunft.

Mit der gestrigen Veröffentlichung von Bootcamp liefert Apple einen offiziellen Weg für die parallele Installation von Mac OS X und Windows XP auf den neuen Intel-Macs. Und wo XP läuft steht natürlich auch der komplette Software-Markt an Windows-Applikationen mit einem Schlag offen. Laut einer Studie von Pfeiffer Research werden nach gängiger Meinung in den meisten Unternehmen Windows-Rechner für die Büroarbeiten benutzt, Macs dagegen eher in den Kreativ-Abteilungen. Pfeiffer fand jedoch heraus, daß Macs tatsächlich meist in Bereichen eingesetzt werden, die unter Termindruck arbeiten müssen. Und der ist zwischenzeitlich allgegenwärtig! Der überwiegende Grund für die Beschaffung eines Windows Rechners liegt meiner Meinung nach bisher darin, das in vielen Fällen die Notwendigkeit besteht branchenspezifische Software zu betreiben. So spezifisch, das diese Software nicht oder nicht in vergleichbarer Qualität für MacOS zur Verfügung steht. Auch die bisherigen Möglichkeiten über eine PC-Emulation wie VirtualPC, iEmulator, GuestPC, Bochs, QEMU, WinTel waren keine wirkliche Lösung da eine komplette PC-Hardware nachgebildet werden mußte, was erheblich auf die Performance schlug. Selbst eine einfache Warenwirtschaft mit geringen Anforderungen an Oberfläche, Speicher und Prozessor waren damit so schaumgebremst, das ein produktives Arbeiten nur schwer möglich war.

Macht Bootcamp nun alles besser?

Jein. Immerhin: die Applikationen laufen schnell, wesentlich schneller als in einer Emulation. Die Mutmaßung darf erlaubt sein: sogar schneller als auf PCs! In einem Test von Gearlog lief Photoshop in der Windows Version auf den neuen Intel-Macs schneller als auf vergleichbaren PCs. Viele andere branchenspezifische Applikationen kommen mit deutlich geringeren Ressourcen als Photoshop aus, die Tendenz sollte sich also extrapolieren lassen. Das große Aber: Bootcamp liefert nur eine Dual-Boot-Lösung. Wer z.B. seine Internetumgebung aus Sicherheitsgründen auf Mac OS X aufbaut, dort Mail, Browser, Newsreader etc. betreibt und die Warenwirtschaft unter Windows XP vorhält, wird nicht mal eben die Bestellung die per eMail reingekommen ist in seinen Auftragsbestand übernehmen können. Inhalt der Mail in einem für Windows zugänglichen Teil der Platte abspeichern, Rechner neustarten, Windows statt MacOS booten und dann erst die Daten ins Bestellsystem übernehmen. Auch wenn der Bootvorgang der Intel-Macs verglichen mit den PPC Macs schneller ist, produktives Arbeiten ist so nicht möglich.

Virtualisierung als Erlösung in Sicht

Eine wirklich handhabbare, geschmeidige Lösung wird nur durch eine Virtualisierungsschicht möglich sein. Ansätze dafür sind bereits heute massig erkennbar. Die verbauten Intel Chips selbst liefern eine solche Virtualisierungsmöglichkeit mit, die bisher jedoch noch nicht genutzt wird. Einen ersten Ansatz zur Nutzung liefert gerade die Parallels Software »Workstation«. In der PC Welt ist VMWare schon lange ein wichtiger Player wenn es darum geht mehrere virtuelle Maschinen mit unterschiedlichen Betriebssystemen auf einem Rechner abzubilden. Auch für VMWare könnte eine Intel-Mac Version denkbar sein. Kaum ausgesprochen ist es soweit: Mitteilung von MacRumours um 13:38 MESZ: VMWare arbeitet angeblich an einer OS X Version. Das Darwine-Projekt mußte sich bis vor kurzem nicht nur mit der Abbildung der Windows-API beschäftigten, sondern auch noch den Transfer auf den PPC Prozessor darstellen. Mit dem Intel Unterbau und dem ersten offiziellen Release von Wine ist auch hier ein Weg erkennbar, der die Koexistenz von Windows und Mac OS X Applikationen innerhalb eines Betriebssystems möglich macht. Selbst Microsoft muß nachlegen, da Virtual PC aktuell nicht auf den Intel Macs läuft. Auch hierzu existieren Spekulationen das VPC für den Intel Mac keine Emulation mehr sein wird, sondern eine Virtualisierung die direkt auf der Hardware aufsetzt. Und nicht zuletzt steht mit OS X 10.5 Leopard das nächste Release an, dem ebenfalls virtuelle Maschinen ab Werk nachgesagt werden. Bootcamp ist da sicher nur der Vorgeschmack.

Ich wage mal die Prognose, das innerhalb des nächsten halben Jahres mindestens eines der o.g. Szenarien zur Verfügung stehen wird. Das eine oder andere vielleicht etwas schneller, ein anderes dafür vielleicht etwas gründlicher und stabiler und ein drittes vielleicht etwas kostengünstiger als die anderen. Egal wie: Nach diesem Sommer wird niemand mehr einen vernünftigen Grund haben einen Windows PC zu kaufen! PC Software wird auf dem Mac laufen. Die ständigen Verzögerungen und schon erkennbaren Unzulänglichkeiten von Windows Vista sind dann nur noch der Brandbeschleuniger für den sich dann merklich verlangsamenden PC-Markt.

o2 entdeckt die Mac-Kundschaft

Unter Mobile-Macs.de startet o2 eine Webseite die sich um die Belange der Mobilen Mac-Userschaft kümmern will. Ankündigte Themen sind die Zusammenarbeit von Mac und Handy mit iSync, UMTS am Mac und ähnliches.

Bisher ist jedoch inhaltlich auf der Seite noch tote Hose und lediglich das Gewinnspiel rechtfertigt eine Erwähnung der Seite. Auch bleibt abzuwarten, in wie weit sich die Beispiele und ggf. Empfehlungen sich am o2-Vertriebsprogramm orientieren werden. Rein altruistisch dürfte das Angebot jedenfalls kaum gedacht sein.

ebay-Auktionen bequem verfolgen

In Zeiten des Kostendrucks ist auch für Firmen ebay zunehmend eine ernstzunehmende Einkaufsquelle. Leider ist ebay kein großer Freund von Macintosh und Safari Usern und schon gar kein ausgewiesener Experte bei der Programmierung von standardkonformen Seiten. So sind einige nette Dinge, die Windowsuser kennen für den Mac schlicht nicht verfügbar.

Zum Beispiel die Möglichkeit mit einem schlichten Klick auf einen Link unter dem Auktionsende-Datum sich dieses Datum in seinen (Outlook) Kalender eintragen zu lassen. Um diese Funktion auch am Mac zu erhalten gibt es jedoch ein kleines AppleScript namens »eBaytoical«. eBaytoiCal ist ein Parser der die komplette Angebotsseite ausliest und nach bestimmten Informationen – hier dem Endedatum der Auktion – durchsucht. Entsprechend muß die Seite für die eine Erinnerung eingetragen werden soll das gerade aktive Fenster sein. Da der grundsätzliche Aufbau einer ebay-Angebotsseite immer gleich ist, kann das so lange zuverlässig erfolgen, wie die Struktur der Seite durch ebay nicht verändert wird. Ist das Auktionsende-Datum identifiziert, wird es in einem speziellen Kalender unter iCal abgelegt. Auch eine Erinnerung und der Link zur betreffenden Seite wird gleich mit angelegt, so daß man unmittelbar vor Auktionsende in die Versteigerung eingreifen kann.

Im Gegensatz zu sogenannten Snipern – also automatischen Bietagenten, die kurz vor Auktionsende ihr Gebot abgeben – ist eine solche Erinnerung in Übereinstimmung mit den ebay-Nutzungsbedingungen.

Den Aufruf des Scripts habe ich mir via Butler zusätzlich auf eine Tastenkombination gelegt, so dass dieser Hotkey im aktiven Fenster ausreicht um die Eintragung auszulösen.

Auf der Seite des Autors Ulrich Kortenkamp ist zu dem ein Modifikation des Scripts aufgeführt mit dem der Eintrag statt an iCal an Entourage übergeben werden kann. eBaytoiCal ist Donationware, sprich kostenlos nutzbar, der Autor freut sich jedoch über eine kleine Spende.

Briefkasten unter OS X

Eine sehr einfach Form des Dateiaustauschs zwischen mehreren Benutzern und mehreren Rechnern in einem Netzwerk bringt OS X ab Werk mit. So ist in jedem Benutzerverzeichnis ein Ordner »Öffentlich« (Public) und darin ein Ordner »Briefkasten« (Drop Box) zu finden. Arbeiten mehrere Benutzer auf ein und demselben Rechner kann man einem anderen Benutzer über den Briefkasten eine Datei zu kommen lassen. Oder umgekehrt Dateien aus dem Ordner »Öffentlich« des anderen Benutzers einsehen.

 

oeffentlich-briefkasten-ordner  systemeinstellung-sharing

Sind mehrere Rechner in einem Netz genügt ein Griff zu den Systemeinstellungen »Sharing« um dort »Personal File Sharing« zu aktivieren. Als Standardfreigabe für Gäste erscheint fort an der o.g. »Öffentlich«-Ordner für den Down- und der »Briefkasten« für den Upload von Dateien. Die Rechte des Briefkastens sind dabei so gesetzt, das jedermann dort Dateien einstellen kann, der Ordner selbst jedoch nicht zu öffnen ist.

Fatal dabei ist, das Dateien, die von Dritten in meinem Briefkasten gelegt werden noch die Benutzerrechte des Dritten behalten. Ich habe damit zwar Verfügungsgewalt über den Briefkasten-Ordner selbst, nicht jedoch über die darin befindlichen Dateien.

Um diesen Umstand zu korrieren kann man nun zum Terminal oder zum Infofenster der Datei greifen. Eleganter ist jedoch dies das System selbsttätig erledigen zu lassen. Dazu nutzen wir eine kleine Ordneraktion. So bald eine neue Datei in den Briefkasten gelegt wird läuft die Aktion an. Sie ermittelt den aktuell anmeldeten Benutzer des Systems und macht ihn zum Eigentümer der neueingestellten Datei. Dazu sind Administratorrechte erforderlich; eine entsprechende Abfrage zur Identifizierung erscheint ggf.

Wie üblich gibt es hier auch dieses kleine Ordneraktions-Script kostenlos zum Download.

Widgets für’s Büro

Am Anfang war die Skepsis – „Dashboard, Widgets, halbe Programme, … braucht kein Mensch“. Dann die Neugier darauf was es denn alles an Nützlichem und Unnützem den so geben könnte (man muß es wirklich gesehen haben, die Phantasie alleine reicht für den real existierenden Widget-Zoo nicht aus). Schlussendlich habe ich für mich ganz drei Perlen gefunden die im Büroalltag unentbehrlich geworden sind.

Telefonbuch-Suche

Zum einen »Das Telefonbuch« Widget der iWelt AG. Damit wird die Suche im Deutschen Telefonbuch wirklich komfortabel. Name und Ort eingegeben und schon geht die Suche los. Die Ergebnisse werden direkt im Widget-Fenster präsentiert. Bei mehreren in Frage kommenden Orten erscheint eine Auswahlliste. Häufiger gebrauchte Orte können gleich als Favorit markiert werden und werden bei der nächsten Suche bevorzugt berücksichtigt. Die Ergebnisliste bietet wiederum mehrere Möglichkeiten die Suchergebnisse weiter zu verwerten. Ein Klick auf die Telefonnummer vergrößert diese auf den Bildschirm, so dass sie bequem zu ins Telefon zu tippen ist. Ein Klick auf den Namen bringt den Detaileintrag im Webbrowser zum Vorschein. Ein Klick auf die Adresse und eine Umgebungskarte des Eintrags wird präsentiert. Am meisten liebe ich jedoch den Klick auf den führenden Pfeil eines jeden Eintrags. Damit wird (wenn auch noch etwas verbesserungswürdig, was die Feldzuweisungen angeht) ein gefundener Eintrag direkt in das Apple Adressbuch übernommen. Seit der Version 2 funktioniert auch die Reversesuche.

Telefon Reverse Suche

Das direkte Gegenstück zum Telefonbuch des rosa Riesen ist »Nofelet«. Der Name verrät es: Telefon rückwärts, also die Reverse-Suche um zu einer bestimmten Nummer den passenden Teilnehmereintrag zu finden. Nachdem »Nofelet« eine Zeitlang von der Bildfläche verschwunden war, ist es Anfang Juli 2007 wieder aus den Untiefen des Netzes entstiegen.

NoteIt Notizen per Bluetooth zum Handy

Auch Widget Nummer 3 hat etwas mit dem Telefon zu tun. Allerdings mit dem Mobiltelefon und der Möglichkeit es nicht nur mit Kontaktdaten und Terminen sondern mit einfachen Notizen zu füttern. »NoteIt« stellt per Bluetooth eine Verbindung zu diversen Sony Ericsson, Nokia und einigen anderen Mobiltelefonen her und speichert kleine Nachrichten und Notizen auf dem Handy ab.