Die Gier der T-Mobile

[Update 18.09.09]: Die schlimmsten aller Befürchtungen können übertroffen werden! Nicht nur, dass nun Kunden mit Verträgen der zweiten Generation – denen die Nutzung der Datenflat (die ja gar keine ist!) schon von je her mit anderen Geräten als dem iPhone untersagt war, nein auch denen mit 1. Generation-Verträgen wird das Tethering als kostenfreies Leistungsmerkmal vorenthalten. Begründung: Unterscheidung ist technisch zu aufwändig. Seltsam – wenn es darum geht mir etwas zu verkaufen, weiss die T-Com immer sehr genau, was ich habe und mehr noch glaubt zu wissen was ich (zustätzlich) brauche :-o.

Als Ausweg bietet man aber großzügigerweise an auf einen neuen Complete-Vertrag umzusteigen und Tethering für – man höre und staune! – 20 EUR extra zuzubuchen. Nein, nicht 20 EUR einmalig. 20 Euro monatlich!

Erfreulicherweise regt sich Widerstand gegen solcherlei Kundenmißhandlung:

Ob Tethering nun ein Bestandteil des 1. Gen Vertrages ist oder nicht sind für mich juristische Spitzfindigkeiten, die ich nicht beurteilen kann. Ich bin kein Jurist.

Als Betriebswirt sehe ich aber den Fakt, dass es einen geringen, aber wertvollen Komfortgewinn darstellt der Kunden einfach nur glücklich macht. Bei einem Aufwand der für die T-Mob nahe gegen Null geht (exakt die Bereitstellung eines entsprechenden Profils und selbst das haben sich ja schon genügend Leute selbst geschustert).

Eigentlich ein gefundenes Fressen für jeden halbwegs geschickten Marketer. Genau dort scheinen aber ein paar nicht richtig zu ticken und sich der Gier verschrieben zu haben. Die Gier 20 EUR/mtl. für ein kleines Nichts haben zu wollen, das als Give-Away Lobgesänge und Neukunden emporgefördert hätte.

Der Bumerang ist geworfen, möge er ankommen und den Richtigen so am Kopf treffen, das er aus seinem Bürostuhl fällt und nie wieder dort reinfindet.

[/Update]

Tethering – also die Nutzung des iPhones als Modem für den Laptop – will sich die T-Mobile extra bezahlen lassen. Und das auch von (Alt-)Kunden, die über einen Complete-Tarif der ersten Generation verfügen, denen die Nutzung der Datenflat außerhalb des iPhones bereits erlaubt ist.

Wie unverschämt frech ist denn das?

Zum Verständnis: ich habe ein Gerät das die grundsätzliche Funktionalität hochoffiziell durch das OS 3.0 mitbringt, ich habe einen Vertrag der mir die Nutzung der Datenflat durch andere Geräte erlaubt. Also nicht die eh schon künstliche Beschränkung der aktuellen Verträge, die eine Nutzung durch Blackberry, UMTS-Sticks und ExpressCards verbietet (dazu gleich noch etwas mehr). Bisher nutze ich eine MultiSIM-Karte in meinem alten Mobiltelefon welches ich mit meinem Laptop verbinde (also im eigentliche Sinne »tethere«). Und für die Großzügigkeit der T-Mobile nunmehr kein zweites Gerät mitschleppen zu müssen soll ich 5, 10 oder noch mehr Euros künftig zahlen sollen?! Geht’s noch? Wir reden über einen einzigen Knopf im Interface des iPhones, der freizugeben ist.

So, genug geklagt. Lösung gesucht und gefunden. Die Tethering-Funktion läßt sich nämlich sehr einfach und sehr entspannt freischalten. Das Mittel der Wahl heißt »Profile«. Über spezifische .mobileconfig-Dateien kann für jeden Netzbetreiber die Freigabe erfolgen. Wer etwas Hackerblut in sich spürt lädt sich das iPhone-Konfigurationtool (für Mac oder Windows) von der Apple Seite runter, erzeugt sich einen für seinen Provider APN-Eintrag, patched die entstandene Datei um einen Eintrag und lädt sich das Teil auf’s iPhone. Wer es etwas einfacher haben mag, surft mit dem iPhone zu http://www.iphone-notes.de/mobileconfig/ wählt seinen Provider aus der Auswahlliste und lädt sich die Datei gleich auf sein iPhone. Alternativ lässt sich diese auch per Mail aufs iPhone versenden.

Noch mal zurück zu den aktuellen Complete-Verträgen und deren Nutzungseinschränkung der Datenflat. Faktisch ist dieses Verbot durch die T-Mobile nicht vernünftig prüfbar! Offzielle Aussage durch einen T-Mobile Mitarbeiter: »Die Beschränkung ist eine reine Marketingvorgabe, technisch kann sie nur rudimentär durch eine Blacklist von IMEI-Nummern umgesetzt werden.« Klartext: wer bei der T-Mobile einen UMTS-Stick oder eine Expresscard kauft um darüber qua MultiSIM die Datenflat des iPhones weiterzuverwerten, wird anhand der bekannten IMEI-Nummer ausgesperrt. Wer ein Telefon oder Hardware eines anderen Anbieters nutzt (deren IMEIs der T-Mobile wahlweise nicht bekannt oder als Telefon eben erlaubt sind) kann auch in den aktuellen Tarifen lustig surfen. Man darf annehmen, das dies auch für ein gekoppeltes iPhone gelten wird.

BTW: mir fällt gerade auf, das ich seit einem Jahr ganz selbstverständlich das iPhone in meinem Arbeitsalltag zufrieden nutze und noch kein Wort bisher hier dazu verloren habe :-o. Ich gelobe Besserung!

FileMaker mieten statt kaufen?

Die FileMaker Marketing Abteilung schlug eben in meiner Mailbox auf:

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Und so günstig steigen Sie ein:

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Lohnt sich das? Nimmt man den aktuellen Preis für ein 10er Starterpaket von 3.599,- EUR (exkl. Steuer) zum Vergleich, wäre das nach ca. 3 Jahren Break-Even. Mal ganz über den dicken Daumen, ohne Auf- und Abzinserei gerechnet. Schaut man in dem Zeitraum zurück stellt man fest, dass Version 8.0 in den letzten Zügen lag, 8.5 kurz drauf, 9 und nun Version 10 seither erschienen. Upgradepreis jeweils rund 1.500 EUR. Also runde 4.500 EUR nur für die Fortschreibung der Software über 3 Major-Releases in 3 Jahren! Aufwand für Migration, Anpassungen Programmierungen, … etc. etc. noch nicht mitgerechnet. Falls FileMaker seine bisherigen Upgrade Intervalle und Lizenzpreise beibehält, wäre das Mietmodell wirklich eine Überlegung wert.

Mac-Anbindung an Windows 2008 Server

Eigentlich bevorzuge ich immer noch den OS X Server, aber da Kunde bekanntermaßen König ist darf ich mich mit dem Thema »Wie binde ich einen Mac Client an einen Windows 2008 Server?« beschäftigen.

Die Antwort auf diese Frage klingt trivial: Dienstprogramm Verzeichnisdienste öffnen, das Active Directory PlugIn mit der AD-Domain des Servers ausstatten, AD-Verwalter und -kennwort eintragen, fertig.

AD-Einbindung von Leopard an Windows 2008 Server

Wären da nicht noch ein paar »aaabers«, die es dazu zu beachten gibt.

  1. Voraussetzung ist natürlich ein ordentlich konfigurierter Server. D.h. LDAP und DNS müssen laufen und idealerweise übernimmt der Server auch noch den DHCP Broadcast um die Informationen korrekt an die Clients zu übermitteln. Eigentlich nicht sehr viel anders, als beim OS X Server (wenn gleich ich beim Blick in die Adminoberfläche des Windows-Rechners den oftmals verfluchten OS X Server im Inneren still lobpries!)
  2. eingebunden bekommt man auf diese Weise sowohl 10.5 wie auch 10.4. Clients. Allerdings verweigern die Tiger danach den Verbindungsaufbau via SMB, sprich: die übermittelten Credentials prallen ab. Lediglich bei Leopard ist damit macseitig wirklich schon alles getan.
  3. um die Tiger-Clients mit SMB auszustatten bleibt der Griff zur 3rd-Party Software. ADmitMac von Thursby landete dabei gleich im ersten Versuch einen Treffer. Aufgrund des Preises von rund 150 EUR ist sollte allerdings auch eine Prüfung dazugehören, ob die Clients nicht doch zu einem Upgrade auf Leopard taugen (oftmals fehlt es ja nur an etwas RAM, welches gerade günstig zu bekommen ist) oder ob nicht besser gleich in einen aktuellen Rechner investiert wird.

Snow Leopard ante portas

wie immer, wenn Apple neue Mac OS X Versionen vorstellt fristet der Server ein Schattendasein. Kein Wort davon, dass mit der Veröffentlichung von Snow Leopard 10.6. im Herbst auch die entsprechende Server-Version bereitgestellt werden wird.
Der Weg über die Apple Seite fördert dann aber doch noch ein paar Infos zu Tage: http://www.apple.com/de/server/macosx/ Die dort beschriebenen Features klingen – auch einmal mehr – vielversprechend. So sehr, dass sie auf den Prüfstand gehören:

Simple Administration

»Allein mir fehlt der Glaube« ist man geneigt zu sagen, wenn man die Screenshots betrachtet und sich vor Augen hält, das diese GUI bereits aus Leopard 10.5. bekannt ist. Ebenso ist bekannt, das diese simple Administrationsoberfläche auch mit der »simplen« Konfigurationsmethode des Servers einhergeht, also der Methode bei der man eigentlich gar keinen Server braucht, sondern ebenso gut seinen Client aufbohrt. Für diese Karoeinfach-Kram braucht man wirklich kein IT-Abteilung. Für einen vollständigen Server, auch wenn OS X draufsteht, aber schon, oder mindestens einen externen Dienstleister.

iCal Server 2

Das wichtigste zuerst: die dämlichen Bubbles als Infofenster zu den Terminen verschwinden offenbar. iCal hatte sich u.a. damit gegenüber Tiger bis zur Unbenutzbarkeit verschlimmbessert. Der Server selbst basiert weiterhin auf CalDAV. So sehr beim Client also auf Exchange-Kompatibilität geachtet wurde – dem Server fehlt sie offenbar. In einem gemischten Netzwerk könnte also weiterhin ein Kerio Mailserver von Nöten sein.

Address Book Server

Na endlich! Konnte Leopard bisher nur mit einer halben Groupware aufwarten, bekommt der Schneeleopard nun endlich auch noch die andere Hälfte dazu. Aber wie schon unter iCal: kein Wort von der Anbindung anderer Clients als die Apple-eigenen. Auch hier gilt: im Zweifel lieber noch ein bisschen Etat für einen Kerio einplanen.

Podcast Producer 2

Ehrlich gesagt: ich hab ihn unter Leopard noch nie gebraucht und mir fällt auch für die neue Version herzlich wenig an Verwendung dazu ein. »… distributing university lectures …« mag ich ja noch glauben, aber »… training a sales force …« ist für mich ein für ein kommerzielles Umfeld an den Haaren herbeigezogenes Beispiel. Der fehlende Rückkanal mag dem Dozenten an der Uni noch einigermassen piepenhagen sein – die nächste Klausur wird schon darüber befinden obs angekommen ist. Als Verkaufsleiter/-trainer hätte ich schon gerne eine Einschätzung ob mein Sermon auf fruchtbaren Boden fällt, hängt doch nicht viel weniger als der Erfolg meines Produktes oder gar meines ganzen Unternehmens davon ab.

Wiki Server 2

Auch den habe ich bisher noch nicht eingesetzt, sehe aber durchaus mehr Sinnhaftigkeit für dieses Feature. Im Prinzip kann damit ein komplettes Intranet mit Stellenbeschreibungen, Organisationsprinzipien, Ablaufplänen, Arbeitsanweisungen, Dokumentationen, etc. etc. erschlagen werden. Ein bisschen mehr an vorgefertigter Struktur á la Pages-Vorlage zu o.g. Themen und gerne auch darüberhinaus würden den Einsatz erheblich beflügeln.

Mobile Access Server

VPN ohne VPN?! Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Wie immer wo Bequemlichkeit einkehrt, geht IMHO Sicherheit zurück. Zumal die Einrichtung von VPN sowohl server- wie auch clientseitig auf OS X nicht wirklich Raketentechnik ist.

iChat Server

Den letzten iChat Server habe ich vor Jahren unter Tiger aufgesetzt. Genutzt wurde er nie. Ist meine Kundschaft zu wenig hip oder ist auch das etwas, das die (Business)Welt nicht wirklich braucht?

Mail Services

Leider verraten die Darstellungen auf der Seite rein gar nichts zum Server selbst. Bisher – sowohl unter Panther, Tiger und Leopard – galt aber: die GUI bildet nur einen sehr schmalen Teil der Konfigurationsmöglichkeiten ab. Vernünftige Kenntnisse in postfix, squirrelmail und Konsorten sowie ein geübter Umgang mit der Konsole waren (und dürften auch weiterhin) unabdingbar (sein). Schon wieder (immer noch) eines raufgezählt für die Kerio-Anschaffung.

Web Hosting

Ebenfalls wird ein Bild aus der Abteilung »Schmalspur« herangezogen um die Einfachheit zu zeigen. Einen Haken setzen, fertig, online. Die Wahrheit im Serveradmin-Tool dahinter schaut anders aus und wenn nur der nervige Bug mit immer notwendigen Zertifikaten (auch wenn sie nicht zum Einsatz kommen) gefixt wäre, wäre schon was gekonnt.

File Sharing, Spotlight Server, Client Management, Networking und VPN

Eigentlich alles nichts wirklich Neues, die Verbesserungen liegen fast überall ausschliesslich im Performance-Bereich. Business as usual. Vielleicht schneller, vielleicht schlanker im Code, aber keinesfalls neu. Macht nix, funkioniert ja auch schon seit Leopard, teilweise sogar schon seit Tiger prima.

Was bleibt unterm Strich?

Snow Leopard (Server) ist Leopard (Server) wie er immer hätte sein sollen – so wurde es uns schon bei der ersten Präsentation eingebläut. Bei aller Neuentwicklung, die dort aufgrund von 64-Bit-Technologie, Grand Central, OpenCL und so weiter und so fort sicherlich eingeflossen sein mag, vordergründig bleibt es ein Minor-Release, ein weiterer Bugfix des längst als Bettvorleger gelandeten Leoparden, das auch noch Geld kosten wird. Wieviel das für den Server sein wird, ist noch nicht klar. Meiner Vermutung nach, reden wir aber über sicher rund 200 EUR für die »unlimited« Lizenz und etwa 100 EUR für die 10er-Lizenz.

Mit dem Release-Datum September + einer Karenzzeit für Tests und Bugfixes könnte also für den Großteil meiner Kunden ein Upgrade auf SnowLeopard zum Jahreswechsel 2009/2010 in Frage kommen. Der Rest wird – schon mangels Investitionsbereitschaft in einen Intel-Rechner als Server, der Voraussetzung ist, auch weiterhin mit Tiger (!) arbeiten. Und auch meine Kerio-Installationsbasis wird unter SnowLeopard nicht zusammenschmelzen.

»MacBook nano«

Hab ich mal gesagt, das hier wird nicht nerdig? Ok, heute kommt die Ausnahme von der Regel. Seit einigen Tagen nutze ich ein »MacBook nano«. Was bitte? Das gibt’s doch gar nicht! Stimmt. Leider. Als nach der MacWorld Anfang Januar keine Aussicht auf ein NetBook aus Cupertino erkennbar wurde, habe ich zur Selbsthilfe gegriffen und anhand div. Anleitungen im Netz mir selbst ein solches Apple NetBook geschaffen.

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Erst einmal: was ist denn ein Netbook? Intel hat mit dem Atom-Chip einen kleinen, stromsparendenm preiswerten Prozessor auf den Markt geworfen, dessen Verwendung aber an eine Bildschirmdiagonale von maximal 10″ gekoppelt. So entstand im Laufe des vergangenen Jahres eine komplett neue Rechnerklasse von kleinen Laptops, die für die täglichen Dinge wie Internetsurfen, eMail, Office etc. ausreichen. Die Rechen- und Grafikleistungen sind bescheiden, aber – im doppelten Sinne – erträglich.

Ein zweites wichtiges Wort zur immer wieder geführten Diskussion um die rechtliche Situation: wir bewegen uns in einer ungeklärten Grauzone! Mag sein, das es illegal ist, mag sein, dass Apple Lizenzvertrag aber auch vor deutschen Gerichten keinen Bestand haben würde, käme es zu einer Klärung. Bis dahin gilt: was nicht (höchstrichterlich) verboten ist, ist erlaubt! Mehr zum Thema bei Wikipedia.

Ein drittes zum Sinn und Zweck. Jenseits allen »Nerd-Faktors« war es mir daran gelegen für unterwegs etwas wirklich Kompaktes dabei zu haben. Die aktuelle Modellpalette von Apple nötigt mir an der Stelle mindestens 13,3″ Bildschirmdiagonale und damit eine Fläche von mindestens DIN A4 ins Gepäck. Ein MacBook Air kam aufgrund der mangelhaften Ausstattung zu einem – vergleichsweise – stolzen Preis nicht in Frage. Die gleiche Einschränkung auf Firewire verzichten zu müssen, verbindet sich mit dem aktuellen Alu MacBook. Das »alte«, weisse MacBook wäre daher das kleinste aller Übel gewesen. 12″ sind für mich Luxus, 10″ sind prima.

Zurück zur Technik: Meine Auswahl fiel auf ein Lenovo IdeaPad s10e, welches zum einen sehr hochwertig gearbeitet ist – der Anklang an die großen Brüder mit den Namen ThinkPad ist an allen Ecken spürbar – und zum anderen als eines der wenigen über einen ExpressCard34 Slot verfügt, welches eine Ausbaufähigkeit für Firewire, Gigabit-Ethernet und UMTS bedeutet. Ebenfalls (fast) ein Alleinstellungsmerkmal: die Aufnahme für ein Kensington-Schloß. Das Lenovo ist damit eines der wenigen »Business-NetBooks«. Eine ähnliche Ausstattung bietet nur noch das HP 2133, welches aber aufgrund seines VIA-Prozessors noch schwerer auf OS X zu heben ist, als die Atom-Netbooks. Besserung dürften da die für März angekündigten Nachfolger 2140/2150 bringen, die bei entsprechender Ausstattung ebenfalls auf den Atom-Kern zurückgreifen werden.

Die Installation von Mac OS X bedarf einiger grundlegender Kenntnisse des Unterbaus und ist, trotz sehr vieler gut geschriebener Anleitungen (z.B. bei netbooktech.com) im Internet, keine Aufgabe die in der Mittagspause durch Otto-Normal-User zu erledigen ist. Wenn es denn einmal läuft ist es – von wenigen Ausnahmen, die ich gleich beschreibe – ein echter Mac. Eine weitere große Hilfe bei der Installation stellt Netbooknews.de insbesondere das Forum zum s10e dar.

Die verwendete Hardware stammt nicht aus dem Apple-Stall. Entsprechend liegen mehr oder minder gute Treiber für einzelne Komponenten vor. Eine Übersicht, welches der aktuellen Netbooks wie gut durch OS X unterstützt ist, findet sich bei gadgets.boingboing.net. Im Moment ist es in der Tat noch so, das z.B. der eingebaute Ethernet-Port nicht nutzbar ist. Die Verbindung ins WLAN und auch eine UMTS-Verbindung via Bluetooth-Kopplung des Telefons funktioniert einwandfrei. Um drahtgebundene Netzwerke zu nutzen braucht es einen USB-Adapter (wie ihn z.B. auch das MacBook Air einsetzt) oder eine ExpressCard. Der Slot wird unter OS X anstandslos erkannt. Eine Sonnet Firewire 400/USB 2.0 Combo Karte arbeitet einwandfrei. Wer – anders als ich – nicht auf Firewire angewiesen ist, sollte sich daher das MSI Wind (auch Medion Akoya oder »Aldi-Netbook«) oder das Dell genauer anschauen.

Nicht nur den USB-LAN-Adapter des MacBook Air kann das Lenovo erben. Dank einer Anleitung bei MacOSXHints gelingt auch die Nutzung von CD- und DVD-Laufwerken anderer Macs (und Windows-Rechner). Für die Erstinstallation empfiehlt sich dennoch ein lokales, sprich per USB angeschlossenes, DVD-Laufwerk.

Ebenso wie der eingebaute LAN-Port verweigert auch das interne Mikrofon die Zusammenarbeit mit OS X. Wer iChat, Skype o.ä. nutzen will, ist daher auf ein Bluetooth-Headset oder einen USB-Soundstick zum Anschluß eines Mikros angewiesen. Ein paar andere – auf dem Mac liebgewonnene – Eigenschaften funktionieren grundsätzlich, aber eben nicht so rund wie auf einem echten Mac. So ist z.B. ein Zweifinger-Scroll grundsätzlich möglich, aber aufgrund des kleinen Trackpads nicht wirklich sinnvoll nutzbar. Auch ein externer Monitor wird über den VGA-Port angesteuert, allerdings gelingt es nicht zuverlässig das Display »on-the-fly« im laufenden Betrieb anzustecken. Ein Boot mit angeschlossenem Monitor und ein Druck auf FN-F3 hilft aber.

Auch der sehr vernehmliche Lüfter, der nach nicht erkennbaren Regeln läuft oder eben nicht ist weit von der gewohnten Apple-Qualität entfernt. Ebenfalls – für 10-Finger-Tipper – gewöhnungsbedürftig ist die etwas kleinere Tastatur und die verkleinerte rechte Großschreibtaste. Zwischen der Taste für Binde- und Unterstrich und der Shifttaste muß nämlich noch die Pfeiltaste »nach oben« ihren Platz finden. Ein Umstand der Anfangs dafür sorgte, dass anstatt Großbuchstaben ein Sprung in die vorhergehende Zeile stattfand. Die Anordnung der beiden Tasten am Trackpad ist an sich in Ordnung, erstmals nutze ich jedoch die Möglichkeit auf dem Pad selbst zu klicken und zu verschieben. Was bisher für mich ein Unding war, vermisse ich zwischenzeitlich auf jedem anders konfigurierten Notebook.

Die Grafik- und Rechenleistung ist für meine Zwecke mehr als ausreichend. Erfreulicherweise erkennt Mac OS X sogar die eingebauten 2,5 GB RAM vollständig (Windows XP, welches zur Auslieferung gehört, adressiert nur 2 GB). Korrigiere: wie ich gerade lernen durfte kann der Prozessor in der Tat nur 2 GB adressieren – unabhängig vom Betriebssystem. Die Mac OS X Aktivitätsanzeige schickt einen einfach nur auf eine falsche Fährte. Die Bildschirmauflösung ist mit 1024 x 576 etwas gewöhnungsbedürftig, aber brauchbar. Da einige meiner Servertools auf mindestens 1024 x 768 bestehen, bekommen sie diesen Wert per SwitchResX geliefert, ein anschliessendes Zurücksetzen auf die 576 Zeilen läßt die Programme dennoch weiterarbeiten und sie sind auch vernünftig nutzbar – kein Grund also für diese künstliche Einschränkung!

Fazit: das Lenovo IdeaPad s10e ist ein guter Kompromiss und in Anbetracht seines Anschaffungspreises von weniger als 400 EUR in der Top-Ausstattung mit 2,5 GB RAM und einer 160er Festplatte auch sicher kein Fehlkauf. Zum Gerätepreis addieren sich aber auf jeden Fall noch etwas notwendige Ausstattung wie z.B. ein externes DVD-Laufwerk und nach Bedarf eben auch die ein oder andere Express-Karte für den Slot. Und auch den Zeitaufwand für die Installation und die damit einhergehende Fehlersuche sollte man nicht gering schätzen! Deswegen: Wenn Apple morgen am Tag ein eigenes NetBook, ohne Kompromisse und ohne Kinderkrankheiten hinstellt und dafür nicht mehr als 600 EUR aufruft, werde ich mit Freuden wieder zurückwechseln. Denn eines darf als sicher gelten: wenn Apple einsteigt, dann nur um das »Über-NetBook« zu präsentieren.

Telefonie am Mac

Ganz korrekt ist der Titel leider nicht. Für die Telefonie ist nach wie vor nicht der Mac als solches zuständig, aber mit einem schlauen Zusatztool gelingt die Kopplung des Mac Adressbuchs mit der Telefonanlage.

Zum einen geht es um die AVM FritzBox als Telefonanlage. Bei mir werkelt seit einiger Zeit eine FritzBox WLAN 7270. Neben den üblichen DSL-Modem, -Router, Netzwerk-Switch und WLAN-Accessfunktionen – die heute jeder Feld-, Wald- und Wiesenrouter mitbringt – machen ihn seine Telefoniefunktionen für mich wertvoll. Insgesamt lassen sich – ohne weitere Telefonanlage – bis zu 8 Endgeräte direkt anschliessen. Das reicht i.d.R. für ein kleines Unternehmen vollständig aus. Zu den zwei analogen Anschlüssen (an einem hängt mein OS X FaxServer), die es auch bei anderen FritzBoxen gibt, kommt noch ein ISDN-S0 Bus dazu (an den zur Not auch noch eine komplette Telefonanlage gehangen werden kann) und – das ist für mich das Killerfeature – bis zu 5 DECT-Handsets lassen sich direkt in die Box einbuchen.

Die höchste Kompatibilität erreicht man naturgemäß mit den Geräten aus gleichem Haus – in dem Fall also die MT-C Handsets von AVM. Aber auch mit Grundig, Philips, Panasonic, Siemens, und anderen DECT-GAP-Geräten gelingt die Kopplung, auch wenn dann – DECT GAP ist eben ein »kleinster gemeinsamer Nenner«-Standard – nicht alle Funktionalitäten zur Verfügung stehen. Konkret getestet habe ich es mit einem ziemlich alten Philips Onis 200, welches hervorragend funktionierte. Aus meinem Dunstkreis bekomme ich aber auch positive Meldungen zu Siemens Gigaset und Grundig.

Richtig chic am Mac wird die Verbindung dann noch mit Dial!Fritz – der zweiten Komponente meiner Lösung. Da sowohl vom Mac als auch vom Telefon auf dem gleichen Schreibtisch eine Verbindung zu FritzBox besteht, schliesst Dial!Fritz diese Lücke zwischen Mac und Telefon. Dazu werden 3 Komponenten auf dem Mac installiert: die Software selbst stellt via IP-Adresse und Login die Verbindung zur FritzBox her und greift auf die dort gespeicherten Telefonie-Daten zurück.

So können z.B. Anruflisten auf den Mac übertragen und gespeichert werden. Die in der FritzBox vorhandene Beschränkung auf 399 Einträge fällt dabei, die Historie auf dem Mac wird komplett fortgeschrieben.

df-anrufliste.jpgSoweit durch das Adressbuch bekannt, werden die Nummern dabei in Klartext Namen der Anrufer aufgelöst. Ist eine Nummer dort nicht bekannt, bemüht sich Dial!Fritz über die Reversesuche im Telefonbuch einen Namen zu ermitteln. Die komplette Anrufhistorie kann zu weiteren Auswertungszwecken (eine kurze Statistik mit den Top-10 Anrufern/Angerufenen, Gesprächsdauern, etc. liefert Dial!Fritz gleich selbst) als .csv-Datei exportiert werden.

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Eine weitere Exportfunktion veröffentlich die Anrufliste auf einem Webserver und bietet damit Durchgriff von iPhone auf die eingehenden oder auch verpassten Anrufe. Gut um von unterwegs den Überblick über das Geschehen im Büro zu behalten. Mehr zur iPhone-Anbindung demnächst in diesem Theater … ;-).

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Auch die Übernahme von Adressbucheinträgen in die FritzBox gelingt endlich mit Dial!Fritz. Während die AVM-Weboberfläche bis heute keine Importmöglichkeit für Telefonbucheinträge zur Verfügung stellt, greift Dial!Fritz auf das Apple-Adressbuch zurück, übernimmt Einträge in die FritzBox, ordnet Kurzwahlen und Vanity-Nummern zu.

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Ebenfalls sehr wertvoll für die Dokumentation ist darüberhinaus die Möglichkeit zu Anrufen – ein- wie ausgehend – Gesprächsnotizen zu erfassen und zu verwalten (inkl. Volltextsuche).

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Die zweite Komponente von Dial!Fritz ist ein Dashboard-Widget, welches Telefonnummern per copy-paste übernimmt und für die Anwahl bereitstellt. Der Dritte – und für mich wichtigste Teil – ist das Adressbuch-PlugIn, welches eine direkte Anwahl aus dem Apple Adressbuch ermöglicht. In der Grundkonfiguration von Dial!Fritz wird die Nebenstelle zu der die Gespräche vermittelt werden sollen hinterlegt, Growl liefert die Optik dazu, wenn die Verbindung aufgebaut wird. Insbesondere in Verbindung mit einem DECT-Headset (z.B. von Plantronics) entsteht so ein komplettes Telefon – nur ohne Wählscheibe ;-).

df-adressbuch.jpg

Die sehr gute Integration in die Mac-Umgebung finde ich ebenso überzeugend wie die überschaubaren Kosten. Die FritzBox ist um rund 170 EUR zu bekommen – das entspricht dem Preis für eine Airport Extreme, nur das die keine Telefonie beherrscht. Die MT-C Handsets schlagen mit ca. 60 EUR/Stk. zu Buche. Eine Lizenz für Dial!Fritz kostet 19 EUR. Meine aktuelle Installation besteht aus 3 Handsets, von denen zwei per Dial!Fritz mit den Arbeitsplatzrechnern gekoppelt sind. So komme ich für eine komplette, komfortable Telefonanlage samt eingebauten WLAN-DSL-Router (802.11n-fähig!) auf gerade mal 400 EUR.

Zentrales iTunes

iTunes – Offtopic im Business-Umfeld? Dachte ich auch zuerst, bis ich von gleich zwei Kunden die Anforderung bekam: Wie können wir Speicherplatz bei den serverbasierten HomeDirs sparen, weil nicht jeder seine eigene iTunes-Bibliothek verwaltet?
Nun, zunächst einmal sei gesagt: sehr löblich, wenn Unternehmen ihren Angestellten großzügig firmeneigene Ressourcen für eigentlich private Vergnügungen wie iTunes, iPhoto oder Quicktime-Filme bereitstellen. Ich empfehle an der Stelle als ersten eine guten Anwalt zum Thema Arbeitsrecht aufzusuchen und derlei Dinge – ebenso wie die private Nutzung von eMail und Internet – in eine Betriebsvereinbarung zu giessen. Zum Zweiten fällt mir natürlich ein, das sich der Verschwendung von Speicherplatz durch die Verwendung von Quotas ein Riegel vorschieben läßt. Bei Mobilen Useraccounts wäre darüberhinaus der Ausschluß dieser Ordner vom Syncronisationsprozess denkbar. Und dann zum Dritten, gibt es dennoch eine recht einfach, aber schlaue Möglichkeit die Inhalte der iTunes Mediathek (nicht die Mediathek selbst!) zentral bereitzustellen:

Über den Arbeitsgruppen-Manager erstellt man ganz normal eine Freigabe für den iTunes Music-Ordner. Idealerweise liegt der Ordner außerhalb eines Benutzerordners einzeln auf der Datenplatte des Servers.

01-wgm-freigabe.jpg

Wichtig ist der Teil Netzwerkordner:

02-ldap-freigabe-itunes-music-folder.jpg

Ähnlich wie der »Privat«-Ordner (Home-Folder) erfolgt eine automatische Freigabe über den LDAP-Server. Hier eben in einen benutzerdefinierten Pfad. Im Ergebnis landet der Ordner dann hier:

03-finder.jpg

Jeder andere Pfad ist möglich, solange er nicht innerhalb einer weiteren Netzwerkfreigabe liegt. Sprich: den in den Music-Ordner eines Benutzers zu hängen, der seinen Homefolder wieder vom Server bezieht geht schief. Der Ordner wird an jeden Rechner, der an den LDAP-Server gebunden ist bei Systemstart (also vor der Benutzeranmeldung – daher auch o.g. Einschränkung beim serverbased home-dir!) eingebunden.

Bis hierhin ist’s der Luxus-Teil des OS X Server. Im Prinzip würde es auch mit einer normalen AFP-Freigabe funktionieren, nur das diese wesentlich unzuverlässiger ist, weil kein automatischer Mount erfolgt. In den iTunes-Einstellungen dann noch den Ablageort anpassen:

04-itunes-einstellungen.jpg

Fertig!

Ich lasse nur einen Rechner die Daten verwalten (kannst über die Rechte in der WGM-Freigabe beieinflussen). Alle anderen bekommen die beiden Haken von »iTunes-Ordner verwalten« und »beim Hinzufügen einkopieren« entzogen. Die Aufnahme der Daten in deren Mediathek erfolgt über Tune•Instructor:

05-tune-instruktor.jpg

Dadurch, das lediglich der Ablageordner der Musikfiles freigegeben wird, entsteht pro User/Rechner eine eigene iTunes-Mediathek. Entsprechend hat auch jeder seine eigenen »Gespielt-Zähler«, Bewertungen, etc. iTunes erzeugt pro Mediathek eine eigenständige Nummer, die die Zuordnung zum Rechner/User wiederspiegelt – entsprechend würde eine Freigabe des kompletten iTunes-Ordners auf diese Art nicht funktionieren.

Sind DRM-geschützte Musiktitel in der Mediathek enthalten, so muß jeder Rechner der auf diesen zentralen Ablageort zugreift, entsprechend aktiviert werden. Maximal können dies 5 Rechner sein!

Handydurchgriff von OS X mal ganz einfach

Nicht das Mac OS X es einem besonders schwierig machen würde seine Kontakte, Termine und Dateien auf sein Handy zu transferieren. Oder auch ein paar SMS direkt aus dem Adressbuch heraus zu schreiben. Aber neben der Grundeinrichtung bedarf dann noch einer Handvoll Programme um alle Arbeiten erledigt zu bekommen: iSync für den Abgleich von Termine, ToDos und Kontakten, Bluetooth-Datenaustausch um Klingeltöne, Bilder, Videos, Designs und MP3s hin- und her zuschubsen, das Adressbuch um SMS zu versenden. Wer dann etwas tiefer in die Materie eintauchte stellte schnell fest, das die MP3s aus iTunes nicht immer 1:1 aufs Mobilgerät wandern konnten, sondern vorher idealerweise noch konvertiert und komprimiert werden mußten – also kam SyncTunes noch zusätzlich in die Werkzeugkiste. Oder – so das Handy unterstützt wird – Dreamsicle. Und weil die SMS-Schreiberei aus dem Adressbuch keinerlei Rückmeldung – weder im Adressbuch noch auf dem Handy – lieferte stand eigentlich auch BluePhoneElite auf der Anschaffungsliste. Ach ja für Notizen gibts ja noch so das hübsche Widget NoteIt … und welches von den Programmen war doch gleich noch für was …?

An der Ecke setzt FoneLink an. Und selten war ich von einem Programm so spontan begeistert wie von diesem! Auf Mac und Handy (eine Liste der unterstützten Geräte gibt es beim Hersteller NovaMedia) Bluetooth einschalten (oder – sofern unterstützt – auch einfach nur ran ans USB-Kabel), FoneLink anwerfen, Gerät auswählen, kopplen und schon ist fast alles getan.

Ab sofort steht unter einer einheitlichen Programmoberfläche eine Art Finderzugriff auf die Dateien des Handy bereit.

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Mehr noch: eine Art TimeMachine fertigt vom Datenbestand des Handys ein regelmässiges Backup. Das einzig wirkliche Killerfeature von Leopard aufs Handy angewendet – Chapeau alleine für die Idee! Die iSync-Funktionen zum Abgleich von Kontakten, ToDos und Terminen finden sich ebenso in FoneLink wie eine komfortable Media-Dateiverwaltung mit Durchgriff zum OS X Filme-Ordner, iPhoto und iTunes – sogar inklusive einer Umkodierung der MP3-Files in ein sparsames Format um die nicht immer reichlichen Handyspeicher nicht zu überfrachten. Im Gegensatz zu iSync kann auch mehr als eine Adressbuch-Gruppe mit dem Mobiltelefon abgeglichen werden.

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SMS werden in einer Apple Mail ähnlichen Umgebung erstellt, empfangen und verwaltet.

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Ein »Inbox«-Ordner fungiert als Droplet um schnell Daten und Programme auf das Mobiltelefon zu schaufeln. Notizen werden schnell und einfach zwischen Mac und Telefon syncronisiert. Der Klingelton-Editor ist dann nur noch das i-Tüpfelchen oben drauf.

Alles in allem ein wirklich rundes Programm, das seine – auf den ersten Blick stattlichen – 40 EUR wirklich wert ist. Rechnet man die Kosten für Dreamsicle, BPE und Konsorten zusammen kommt man in etwa auf den gleichen Betrag. Ach ja: mein SonyEricsson K600i arbeitet perfekt alle oben beschriebenen Anwendungsfälle via Bluetooth ab, obwohl es nicht einmal in der Liste der unterstützten Geräte auftaucht ;-).

Wer sich (und mir) etwas Gutes tun will, kann ´FoneLink über diesen Affiliate Link bei novamedia bestellen. Es wird nicht teurer, ich bekomme lediglich ein paar Prozente vom Erlös ab. BTW: auch Launch2Net läßt sich über diesen Affiliate Link beziehen.

Palm OS Geräte mit iSync koppeln

So ganz schlecht können die »ollen« Palms, Cliés, Treos und sonstiges nicht gewesen sein. Noch heute treffe ich sie häufig bei meinen Kunden an, die aber längst an OS X gewöhnt, ihr Tagesgeschäft gerne mit iCal, Adressbuch und allen anderen Apple Ressourcen organisieren. Da wirkt ein Palm Desktop natürlich wie ein Fremdkörper, den man mit etwas Geschick aber auch leicht umgehen kann.

Apple selbst beschreibt in einem Support Dokument die Einbindung von Palm OS Geräten. Wie ich jüngst erleben durfte, wohl nicht detailliert genug, daher hier eine kleine, bebilderte (hoffentlich) Abhilfe:

Als ersten Schritt gilt es eine für OS X taugliche Version des Palm Desktop Managers herunter zuladen … ja, leider einmal muss das Teil doch noch sein. Die letzte mir bekannte Version 4.2.1D findet sich hier: http://euro.palm.com/europe/de/support/palmdt4d_mac.html. Einmal installiert und eingerichtet sollte zunächst der Verbindungsaufbau zwischen Rechner und Palm über den Desktop Manager getestet und erfolgreich etabliert werden, bevor es weiter geht. Wenn ein neues Profil für den Palm Desktop angelegt wird, kann man über die Namensgebung die Benennung des Geräts später in iSync hier schon beeinflussen. Mein Vorschlag wäre (auch wenn es in den nachfolgenden Screens anders ist ;-)) als Profilname den Namen des Geräts herzunehmen. Damit wäre der iSync-Logik Genüge getan, den Gerätenamen in der Buttonleiste unter das Icon zu schreiben.

Im zweiten und ersten entscheidenden Schritt ist die Syncronisation für Palm OS Geräte in iSync zu aktivieren:

Palm OS aktivieren

Nachfolgend erscheint ein Hinweis mit dem die weitere Vorgehensweise beschrieben wird. So wird u.a. die korrekte Installation aus Schritt 1 überprüft, ein iSync Conduit für Palm OS installiert und die anderen Conduits, die mit diesem iSync-Conduit kollidieren würden, deaktiviert. Der Vorgang ist recht selbsterklärend und gut nachvollziehbar.

Ist dieser Schritt erfolgt, geht es noch einmal zum Palm Programm, konkret zum HotSync Manager. Im Menü »HotSync« ist der Eintrag »Conduit Einstellungen« aufzurufen. Es erscheint folgende Ansicht:

02 iSync Conduit einstellen

Unschwer zu erkennen, das die normalerweise vorhandenen Einträge für Adressen, Termine und ToDos verschwunden sind und durch das iSync-Conduit ersetzt wurden. Das iSync Conduit gilt es nun noch durch einen Doppelklick darauf (oder den Button »Conduit-Einstellungen«) abschliessend zu konfigurieren.

03 Einstellungen aktivieren

In aller Regel reicht es aus, den Haken bei »iSync für dieses Palm Gerät aktivieren« zu setzen. »Dies ist ein japanisches Gerät« bezieht sich auf den verwendeten Zeichensatz des Geräts und nicht die Herkunft des Herstellers (Sony != japanisches Gerät ;-)), so dass der Haken i.d.R. abgewählt bleibt. Eine fehlerhafte Einstellung an der Stelle kann einen erheblichen Schaden am Datenbestand auslösen, warnt Apple in seinem o.g. Supporteintrag!

Wird die Einstellung mit »OK« bestätigt öffnet sich im Hintergrund nun schon wieder iSync und enthält einen Eintrag für den Palm.

04 Palm in iSync

Wie man an o.g. Screenshot erkennen kann, habe ich mein Profil, welches ich beim ersten Start des Palm Desktop Managers angelegt habe »stk« genannt. Schlauer wäre – wie oben schon gesagt – der Name des Gerätes gewesen.

Wie üblich unter iSync kann man nun noch die individuellen Einstellungen treffen, welche Kalender und Adressbuch Gruppen zum Gerät synchronisiert werden sollen. Wer noch weitere Inhalte seines Rechners, wie Notizen, Musik, Bilder, Filme und eMails zum Palm OS Gerät transferieren und synchronisieren will, sollte sich Missing Sync for Palm OS von MarkSpace anschauen. Für einen einfachen Abgleich von Adressen und Terminen ist es jedoch nicht zwingend notwendig die $ 40 zu investieren.

Gemeinsame Termin- und Adressverwaltung unter OS X

Ein Teil des Themas „Groupware“ scheint bei Apple schon angekommen zu sein. Während der Tiger lediglich iCal-Kalender als WebDAV-Server entgegen nehmen und ins Netz publizieren konnte, tritt unter Leopard (Server) nun auch eine echte Editierungsfunktion für Termine hinzu. Leider ist damit nur ein halber Groupware-Server entstanden, da nach wie vor eine gemeinsame Nutzung von Adressdaten auf die Einträge des LDAP-Verzeichnisses beschränkt ist (mit den bekannten Inkompatibilitäten zwischen LDAP-Schema und Adressbuch-Datenformat).

Alex Hartner, der schon mit ABxLDAP eine recht gute Möglichkeit bot, diese Einschränkungen etwas zu umfahren, ist nun dabei noch einmal kräftig nachzulegen. Mit seiner jüngsten Schöpfung »AddressBookServer« auf Basis einer SQL-Datenbank wird der LDAP-Server komplett umgangen und ein 100 %-iges Matching des Adressbuch-Formats erreicht. Zum Einsatz kommt serverseitig eine Java-Applikation mit H2-SQL Datenbank. Serverseitig bedeutet dabei, das es weder ein OS X Server sein muß, noch ein dedizierter Rechner (mindestens letzteres ist jedoch empfehlenswert, wie bei jedem Serverdienst). Clientseitig wird eine kleine Systemerweiterung installiert, die den Kontakt zum ABS aufnimmt.

Abs01 Abs02

Neben dem kompletten Adressbuchbestand können auch einzelne Gruppen zur Syncronisation ausgewählt werden. Ebenso ist die Sychronisationsrichtung frei wählbar, so daß einzelne Clients auch nur als Empfänger arbeiten, ihre Änderungen aber nicht in den Gesamtbestand einfliessen. Zur Synchronisation nutzt AddressBookServer Standard iSync-Funktionen. Eine Lizenz für zwei Benutzer schlägt mit gerade mal $ 15 zu Buche, eine 10 User-Lizenz sind für erschwingliche $ 50 zu erwerben.

Wer den zweiten Teil – die gemeinsame Verwaltung von Terminen – ohne den Kauf des Leo-Servers abdecken will (also wahlweise noch unter OS X Tiger oder auf einem Leo-Client-Rechner) wird mit »BusySync« bestens bedient. Anstelle der WebDAV/.mac-Freigaben wird die Publizierung und das Abonnement der Kalender wiederum über eine Systemeinstellung geregelt. Für jeden freizugebenden Kalender können Schreib- und Leserechte (jedoch nur global, nicht userspezifisch) eingeräumt werden.

Busysync01 Busysync02

Fortan können auch Termine und ToDos für Kollegen angenommen und neueingetragen, bearbeitet, verschoben oder ganz gelöscht werden. Sofern es zu Terminkonflikten kommt, werden diese in einem separaten Kalender eingetragen. Etwas störend für Tiger-User ist derzeit nur die Benachrichtigungsfunktion. Sofern Benachrichtigungen eingetragen sind, erscheint auch für die Termine der Kollegen eine Erinnerung auf dem eigenen Bildschirm. Erst Leopard löst dieses Problem, da dort Erinnerungen für abonnierte Kalender komplett unterdrückt werden können. BusySync benötigt keinen Server, sondern gleicht mehrere Clients mit eignen Routinen ab, ohne auf iSync zurück zu greifen. BusySync kostet pro Lizenz $ 19,95 – ab 5 Lizenzen greift eine Rabattstaffel, so daß z.B. 10 Plätze mit 20 % Nachlass zu bekommen sind.

Obwohl beide Programme – AddressBookServer und BusySync – noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, bieten sie im Duo schon heute die Funktionalität, die kleinere Arbeitsgruppen für ihre tägliche Arbeit dringlich brauchen und die von Apple weder durch OS X, OS X Server noch .Mac nicht bereitgestellt werden. Bei den aktuellen Wechselkursen ist so für weniger als 150 EUR eine komplette Lösung für Arbeitsgruppen von bis zu 10 Benutzern für die gemeinsame Verwaltung von Terminen und Adressen zu bekommen.

Mittelfristig will BusySync nicht nur Kalender, sondern auch Adressbücher synchronisieren, so daß ggf. auch der AddressBookServer obsolet werden könnte. Umgekehrt sind mir keine Pläne bekannt, das der AddressBookserver sich künftig auch um Termine kümmern wird. Im Moment laufen bei mir erste Experiemente, den AddressBookServer-Datenbestand von einer weiterverbreiteten MySQL bereitstellen zu lassen, bzw. den vorhandenen SQL-Adressbestand auf dem Server auch für andere Anwendungen (z.B. FileMaker) nutzbar zu machen. Sollte dieser Schritt gelingen bekäme FileMaker durch die Hintertür eine zuverlässige Sync-Funktion zum Adressbuch (und in der Folge zu den von iSync unterstützten Mobiltelefonen, PDAs, …), die derzeit nur über mehr oder minder gute Import-/Exporttools abgedeckt ist.